Für den Vorsitzenden eines Petanque-Clubs gehört es sich, mit besonderen Boule-Kugeln zu spielen. So kam der Präsi eines Petanque-Vereins aus München kürzlich mit zwei Oldtimer-Kugeln auf den Platz: Im Internet ersteigert, zu einem günstigen Preis.
Der Spieler kriegte aber nur zwei Kugeln und keinen Dreiersatz, so wie heute üblich. Das klingt plausibel, wenn man weiß, dass Petanque bis 1966 nur als Triplette gespielt wurde. Bis dahin ging man also mit nur zwei Kugeln zum Boule-Platz.
Die beiden Boule-Kugeln sind mit „XJBX“ graviert. Sofort gingen bei mir alle Alarmglocken los! Das waren Kugeln von Jean Blanc, dem Erfinder der Boule-Kugel aus Stahl. Bis in die 1960er Jahre hatte seine Firma „JB“ zusammen mit Boule Bleue aus Marseille den Markt der Boule-Kugeln beherrscht.
Der Abstieg begann, als 1955 Obut gegründet wurde, der heutige Weltmarktführer bei den Boule-Kugeln. Obut entstand im gleichen Ort an der Loire wie die Marken JB sowie LT und ELTE von Louis Tarchier. 1993 übernahm Obut dann auch JB, LT wurde bereits 1984 gekauft.
Die „Double X“, wie diese Boule-Kugel von Jean Blanc genannt wurde, war eine harte Inox-Kugel mit einer Stahlhärte von 140. Heute dürfte die MS Inox in etwa die gleiche Charakteristik aufweisen wie die „Double X“.
Weitere Infos: Die ganz alten Boule-Kugeln