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Boule spielen Boule-Kugeln Training

Auch drinnen geht’s

Im Winter fallen Boule-Spiel und Petanque-Training oft aus. Es sei denn, ihr findet eine Halle, die groß und hoch genug ist. Im Vorteil sind ganz klar die Boule-Abteilungen großer Sportvereine. Mit etwas Glück kriegen sie einen Time-Slot in der Vereinshalle, die sonst für andere Sportarten genutzt wird.

Eine Sporthalle darf oft nur in Schuhen mit weißer, abriebfester Sohle betreten werden, aber die dürfte jeder schon in Schrank stehen haben. Kaufen muss man jedoch die Indoor-Kugeln für Boule und Petanque. Ihre weiche Außenhaut kann Böden aus Parkett oder Fliesen nicht beschädigen. Indoor-Kugeln können sogar draußen auf weichem Boden wie Strand oder Rasen gespielt werden. 

Meistens kriegt man zwei Sätze aus 3 Kugeln, sie kosten um die 100 Euro. Das klingt recht happig für etwas Kunststoff. Doch die Hersteller müssen schon etwas leisten, damit sie brauchbare Indoor-Kugeln fertig kriegen. Boule Bleue aus der Nähe von Marseille hat die Produktion von Indoor-Kugeln sogar schon eingestellt, nachdem man nicht zu marktfähigen Preisen produzieren konnte.

Aber nicht alle Indoor-Kugeln sind so teuer, im Web kann man deutlich günstigere Kugeln bestellen. Mit einer Sammelbestellung lassen sich die Versandkosten auf mehrere Käufer umlegen, das kommt günstiger. Doch vor den Schnäppchen sei gewarnt! Nach wenigen Würfen laufen die Kugeln nicht mehr gerade, sie eiern nur noch über den Boden. Das kann auch mit hochwertigen Indoor-Kugeln passieren, doch die muss man nur durchkneten, damit sie wieder die runde Form erhalten.

Die meisten Indoor-Kugeln haben einen Durchmesser und ein Gewicht von Stahlkugeln, sie greifen sich aber viel weicher. Sehr lustig auch das Geräusch, mit dem eine gespielte Kugel auf den Hallen-Boden klatscht. Das Rollverhalten ist aber ganz anders. Spiegelglatter Holzboden spielt sich ganz anders als der gewohnte Boule-Platz mit Schotter oder Kies. Vor allem laufen die Kugel und Zielkugeln endlos weit, sodass man den Wurfstil komplett umstellen sollte.

Für eine große Überraschung sorgen auch die Zielkugeln. Wie von Zauberhand gezogen, rollen sie ohne Grund mehrere Zentimeter oder gar Meter weit, einige ziehen sogar einen oder mehrere Kreise. Wenn sich ein Team über zwei, drei Punktkugeln freut, kann die Zielkugel im nächsten Moment zu den Kugeln des Gegners wandern.

Kurz: Boule und Petanque in der Halle ist nur eine Notlösung. Die tolle Spannung, die beim Spiel oder Turnier mit Stahlkugeln im Freien aufkommt, ist in einer Halle nicht zu erwarten. Aber jeder Winter hat ein Ende.

Zusammenfassung:

  • Beim Kauf von Indoor-Kugeln nicht knausern! Minderwertige Kugeln verlieren schnell ihre Form
  • An das andere Rollverhalten gewöhnen und die Wurftechnik umstellen
  • Mit unkontrollierbaren Bewegungen der Zielkugel rechnen, als wäre sie elektrisch aufgeladen

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Boule-Kugeln

Neue Universal-Kugel von Boule Bleue

 Boule Bleue aus Marseille hat eine neue Turnier-Kugel herausgebracht: Die „Super Carbone 125“. Der Name ähnelt der ebenfalls neuen „Superinox“ des Marktführers Obut, aber wichtig ist das nicht.

Laut Hersteller ist die Super Carbone 125 im Innenbereich hart und außen weich. Sie verspricht damit einen soliden Rebound-Effekt, schönen Geradeaus-Lauf und lange Haltbarkeit. Die Kugeln sind aus Karbonstahl und werden mit einer schwarzen Legierung zum Schutz der Oberfläche ausgeliefert, diese spielt sich aber mit der Zeit ab.

Die neue Karbon-Kugel von Boule Bleue ist mit Durchmessern von 71 mm bis 78 mm und 80 mm erhältlich. Beim Gewicht werden 650 g bis 800 g in Schritten von 5 g angeboten. Mit einer von Härte 125 kg/qmm hat sie die mittlere Härte einer Universalkugel für Leger und Mittelspieler.

Boule Bleue empfiehlt die neue Kugel jedoch dem Milieu oder Schießer. Unser Gefühl sagt uns aber, dass Schießer lieber bei einer Härte von 110 oder maximal 115 bleiben. 

Wie gewohnt, sind die neuen Kugeln mit den mehr als 40 Mustern von Boule Bleue erhältlich. Das ist sehr praktisch, wenn man die eigenen Kugeln auf dem Platz schnell von anderen unterscheiden möchte. Fraglich bleibt, ob richtige Schießer darauf Wert legen. Die Vollblut-Schießer, die wir kennen, bevorzugen ungemusterte Kugeln. Aber für sie hat Boule Bleue traditionell die Riffelung „0“ im Angebot.

Die Super Carbone 125 lässt sich mit maximal 15 Zeichen gravieren. Die Lieferzeit beträgt anfangs noch bis 4 Wochen, der Preis beträgt 170 Euro.

Diese Infos haben wir von Bouli erhalten, dem Fachhänder aus dem badischen Ötisheim. Seit Ende 2022 ist Bouli der neue Generalimporteur von Boule Bleue in Deutschland. Zuvor hatte Jürgen Albers aus Darmstadt den Vertrieb inne. Ende 2022 ging „Joppo“ in den Ruhestand, und Bouli übernahm von ihm den Warenbestand sowie die Homepage www.boule.de.

Weitere Infos: www.bouli.de

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Boule-Kugeln

Die Hersteller unserer Boule-Kugeln

Viele Boule-Spieler steigen mit preisgünstigen Freizeitkugeln ein, irgendwann aber muss ein höherwertiger Kugelsatz her, der auch für Turniere zugelassen ist. Diese Boule-Kugeln unterscheiden sich in Art und Härte des Stahls, Riffelung oder Musterung.

Mit einem Marktanteil von 80 % ist Obut der größte Hersteller von Turnierkugeln weltweit. Das Unternehmen aus St-Bonnet-le-Château an der Loire ist auch durch Übernahmen so groß geworden, darunter Okaro oder JB Petanque. Nur: Bei Obut gibt es nur ganz wenige Riffelungen. Da sehr viele Spieler mit Boule-Kugeln von Obut spielen, sind sie manchmal schwer zu unterscheiden.

Boule-Kugeln von Boule Bleue – erkennbar an den auffälligen Riffelungen

Mit über 40 Riffelungen bietet Boule Bleue ganz unterschiedliche Kugeln an, die sich vom Rest des Feldes deutlich unterscheiden. Das Unternehmen aus der Nähe von Marseille wurde 1903 gegründet und ist damit der älteste Hersteller von Boule-Kugeln der Welt.

Turnierkugeln von MS Petanque

Recht jung hingegen ist MS Petanque von 1995. Das Unternehmen aus Nogent verfügt über besonderes Knowhow in der CNC-Produktion und legt Wert auf die Tatsache, dass alle Kugeln in Frankreich produziert werden. 

Turnierkugeln von La Franc aus Thailand

Aus Thailand stammen die Boule-Kugeln von La Franc, die schon 1962 vom französischen Petanque-Verband zum Wettkampf zugelassen wurden. Unter der Eigenmarke Geologic bietet die französische Sportartikelkette Decathlon auch Boule-Kugeln im mittleren Preissegment an, die aus der Produktion von La Franc stammen. 

Sehr hochwertig kommen die Kugeln von KTK Petanque, erhältlich ab 150 Euro. Die recht auffällig gemusterten Kugeln sind in mehreren Reihen erhältlich und werden durch europäische Top-Spieler beworben.

Aus Italien stammen die Boule-Kugeln von Unibloc und Boulenciel. Sie sind im höheren Preissegment angesiedelt und zum Teil auch aus Messing gefertigt. Eine weitere Marke, die weniger häufig gespielt wird, ist Toro aus Frankreich.

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Boule-Kugeln

Die Jubiläums-Kugel von Boule Bleue

Die neue „Brut Origine Super Carbone 125“ (BO) von Boule Bleue ist eine halbharte Kugel aus abgeschrecktem und gehärtetem Karbonstahl. Mit ihr begeht das Unternehmen aus der Nähe von Marseille sein 75. Jahr in der Produktion von Boule-Kugeln aus Stahl.

Seit 1947, also seit 75 Jahren, stellt Rofritsch aus der Nähe von Marseille seine Stahlkugeln her, deren bläuliche Reflexe der Marke ihren Namen „Boule Bleue“ gaben. Laut Hersteller wurde für die neue Brut Origine das Originalverfahren auf den neuesten Stand gehoben.

Für die BO erhielten die Oberfläche und das Innere der Kugel eine Wärmebehandlung, die für eine solide Dämpfung beim Legen und Schießen sorgen soll. Mit einer Stahlhärte von 125 müsste sich die BO besonders für Leger oder den Milieu eignen.

In der Beschreibung der BO weist Boule Bleue darauf hin, dass sich der Schutzlack wie der von anderen Karbonkugeln mit der Zeit abspielt. Die Kugel erhält danach ein mattes Aussehen mit gutem Grip. Ob sie dann wirklich aussieht wie eine Vintage-Kugel, kann noch nicht geklärt werden. 

Im Angebot von Boule Bleue sind weitere Kugelmodelle mit farbigen Schutzlack, z.B. in Blau, Gold oder Rosa. Die Kugeln in Pink sind allerdings nur in Frankreich erhältlich. Auch die BO wird zurzeit nur dort angeboten. Wann und zu welchem Preis die BO bei uns angeboten wird, ist noch völlig offen (Stand: Juni 2022).

  • Die Sonne bringt es an den Tag

Die Geschichte von Boule Bleue geht auf den Elsässer Félix Rofritsch zurück. Der gründete 1904 in Zentrum von Marseille ein Geschäft für Boule-Kugeln. Die waren damals noch aus Holz, in das Nägel eingetrieben waren. 

Obwohl Boule-Kugeln aus Metall schon 1925 erfunden wurden, produzierte Rofritsch erst 1947 seine erste Kugel aus gehärtetem Karbonstahl. Durch Wärmebehandlung und Abschreckung erhielt sie eine Oberfläche, die das Tageslicht bläulich reflektierte. Die Firma Rofritsch nahm daraufhin den Namen La Boule Bleue an.

 

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Boule-Kugeln

Sollte man Boule-Kugeln kennzeichnen?

Neu bei Decathlon: Ein Filzstift zum Markieren von Boule-Kugeln in Korallenrot. Auf unseren Plätzen ist das Lackieren eine gängige Praxis, doch was sagt das offizielle Petanque-Reglement dazu?

In „Artikel 2 – Eigenschaften der zugelassenen Kugeln“ heißt es: „Generell dürfen die Kugeln nach der Fertigstellung (nur durch zugelassene Hersteller) auf keine Art gefälscht und keiner Verformung oder Veränderung unterzogen werden.“

Ist das Kennzeichnen von Boule-Kugeln also eine regelwidrige Veränderung? Mit Sicherheit nicht für private Spiele, da dürfen die Spielenden mit ihren Kugeln anstellen, was sie möchten. Aber was fordert das Reglement für Boule-Turniere? 

In seinem Facebook-Forum „Petanque Rules – Ask the Umpire“ erläutert Mike Pegg, Präsident des Europaverbandes CEP (Confédération Européenne de Pétanque):

„Es ist zulässig, Boule-Kugeln mit Farbe zu kennzeichnen, damit sie auf dem Platz leichter von anderen Kugeln zu unterscheiden sind. Ich empfehle die Verwendung von Lack in der Riffelung der Kugel oder in den Gravuren von Gewicht oder Hersteller, da sich die Farbe dort weniger schnell abspielt.“

Bewährt haben sich auch Nagellack oder Filzstifte. Verboten ist hingegen eine Veränderung von Durchmesser, Gewicht oder Stahlhärte einer Kugel, damit sich ihr Verhalten im Spiel oder im Fall eines Volltreffers ändert.

In der Diskussion auf Facebook verweist ein anderer Teilnehmer auf die Hersteller von Boule-Kugeln, die Modelle aus Karbonstahl mit schwarzem Schutzlack überziehen, um sie vor Korrosion zu schützen. 

Eine misslungene Markierung kann Kugeln aber auch unansehnlich und hässlich machen, für Ästheten eine unzumutbare Vorstellung. Einfacher ist der Kauf von Kugeln mit auffälliger Riffelung, wie sie von dem französischen Hersteller Boule Bleue in mehr als 40 Mustern angeboten wird.

Zusammenfassung:

  • Das Reglement verbietet die physikalische Veränderung von Boule-Kugeln, nicht aber das Bemalen mit Nagellack oder Filzstift
  • Eigene Markierungen können misslingen und unästhetisch aussehen
  • Boule-Kugeln mit markanter Riffelung sind von anderen Kugeln auch leicht zu unterscheiden

Weitere Infos

Facebook-Forum „Petanque Rules – Ask the Umpire“

Boule-Filzstift von Decathlon

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Boule-Kugeln

Werden Boule-Kugeln wirklich knapp?

„Ihre Bestellung wurde storniert!“ Diese Nachricht erhielt eine Boule-Spielerin aus München von dem französischen Boule-Hersteller MS Petanque. Sie dürfte nicht die einzige Kundin bleiben, die zurzeit nicht beliefert werden kann.

Der Hintergrund: Industrie und Handwerk stehen zurzeit unter Druck, denn es mangelt an Rohstoffen und Vorprodukten. Solange der Nachschub fehlt, verzögern sich Produktion und Lieferungen, durch die Knappheit steigen die Preise.

Als kleine und mittlere Betriebe der Stahlverarbeitung sind auch die Hersteller von Boule-Kugeln von dieser kritischen Situation betroffen. 

Auf der französischen Homepage von Boule Bleue steht: „Aufgrund einer starken Zunahme der Bestellungen beträgt unsere Bearbeitungszeit 3 bis 4 Wochen.“ Ähnlich bei Obut: „Wir haben derzeit Probleme mit der Rohstoffversorgung. Einige Referenzen sind momentan nicht mehr bestellbar.“

 

Warum ist Stahl so knapp geworden?

Während der Pandemie benötigte die Industrie weniger Rohstoffe, bedingt durch Kurzarbeit der Betriebe und Zurückhaltung der Konsumenten beim Kauf. Die Anbieter von Stahl drosselten daher ihre Produktion. 

Zurzeit erholen sich das verarbeitende Gewerbe und die Industrie. Die weltweite Nachfrage nach Stahl ist unerwartet so schnell angestiegen, dass die Rohstoffe nicht schnell genug produziert und geliefert werden können. 

Das erneute Hochfahren der Produktion benötigt jedoch seine Zeit. Deutsche Unternehmen sind durch die staatlich subventioniere Kurzarbeit schneller in der Lage, die frühere Produktivität wieder zu erreichen. Damit stehen sie besser da als Unternehmen im Ausland, die ihre Belegschaft mit Hire-and-Fire an die aktuelle Nachfrage anpassen.

Grundsätzlich sind die Anbieter von Stahl nicht daran interessiert, den Mangel zu verlängern, sondern das Geschäft wieder in Gang zu bringen. Es ist also abzusehen, dass bald wieder genügend Rohstoffe zur Verfügung stehen. 

Werden unsere Boule-Kugeln trotzdem teurer? Beim Marktpreis von ca. 1.000 Euro pro Tonne Stahl enthält ein Satz Boule-Kugeln (ca. 2 kg) Rohstoff im Wert von 2 Euro. Schwankungen beim Stahlpreis schlagen also nur wenig auf den Endpreis von Boule-Kugeln durch, es gibt aber auch gestiegene Kosten für Energie und Transport. Mit moderaten Preiserhöhungen ist also zu rechnen, während die Knappheit bald überwunden ist.

Diese Analyse beschreibt die volkswirtschaftliche Situation im Herbst 2021

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Boule-Kugeln

Inox oder Karbon – Welcher Stahl darf es sein?

Boule-Kugeln aus Edelstahl sind unempfindlich gegen Regen und Schnee

Boule-Spieler können zwischen Kugeln aus Edelstahl (Inox) oder Karbonstahl wählen. In der Tat ist es eine Wahl, denn der Durchmesser einer Boule-Kugel hängt von der Größe der Hand ab und das Gewicht der Kugel von Motorik und Körpergröße des Spielers, da gibt es wenig Spielraum.

Inox oder Karbon? Beide haben ihre Vorzüge und Nachteile.

 

  • Griffigkeit

Viele Spieler bemängeln den zu glatten Grip der Inoxkugeln und entscheiden sich für Boule-Kugeln aus Karbonstahl. Deren Oberfläche fühlt sich etwas rauer und griffiger an. Es gibt sogar Spieler, die ihre Karbonkugeln absichtlich rosten lassen, um einen besseren Grip zu erhalten.

Boule-Kugeln aus Karbonstahl können rosten. Sie werden mit einem Schutzlack ausgeliefert, der sich nach einiger Zeit abspielt

Die meisten Karbonstahlkugeln werden mit einem schwarzen Schutzlack ausgeliefert, damit sie nicht im Handel oder beim Versand bereits rosten. Der Schutzlack spielt sich mit der Zeit ab, das kann mehrere Wochen oder Monate dauern.

Der Schutzlack ist aber nicht immer schwarz: Boule Bleue liefert auch Kugeln mit blauem Lack aus, daher der Name des Herstellers, und nur in Frankreich gibt es von Boule Bleue auch rosa lackierte Kugeln.

 

  • Rost

Kugeln aus Edelstahl sind rostfrei. So bildet sich bei Regen, Schnee oder Feuchtigkeit keinerlei Korrosion an der Oberfläche. Boule-Kugeln aus Edelstahl sind quasi wartungsfrei. Sie können stundenlang im Regen liegen, ohne zu rosten.

Karbonstahlkugeln hingegen sind anfällig für Rost, wenn sie im Winter in einer feuchten Umgebung aufbewahrt werden, z.B. im Kofferraum eines Autos. Mit einem preisgünstigen Edelstahlreiniger lässt sich leichter Rost schnell wieder entfernen, auch Essig oder Cola lösen angeblich die Beschichtung aus Rost.

 

  • Preis

Karbonstahlkugeln sind etwas preisgünstiger als vergleichbare Inox-Kugeln. Dafür muss man sich mehr um sie kümmern, also vor Feuchtigkeit schützen, gelegentlich einölen oder den Rostansatz mit Edelstahlreiniger wegschrubben. Kann man aber auch alles bleiben lassen, siehe oben

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Boule-Kugeln

Die ganz frühen Boule-Kugeln

Bis 1966 wurde Petanque nur als Trippelte gespielt – Die Kugeln waren nur im Doppelpack erhältlich

Mit welchen Kugeln wurde früher Boule gespielt? Was waren die alten Marken, welche gibt es heute noch? Hier geht’s in die Vergangenheit. 

Südfrankreich, wir schreiben das Jahr 1900. Kugelspiele sind sehr beliebt, sie heißen Jeu Provencale oder Boule Lyonaise. Das Petanque, wie wir es heute kennen, wird erst 1910 erfunden.

Man spielt mit Kugeln aus Holz, doch die sind sehr empfindlich, jeder Volltreffer hinterlässt Spuren. Also schlägt man Nägel rein, damit die Kugeln mehr Wumms kriegen und mehr aushalten. Entweder macht man das selbst oder überlässt es dem Dorfschmied, denn Fabriken für Boule-Kugeln gibt es noch nicht.

 

Die erste Manufaktur

Das ändert sich 1904. Der Elsässer Felix Rofritsch gründet in der Rue des Fabres in Marseille die erste Manufaktur von Kugeln für das Jeu Provencale und später auch Petanque. Der Zeit entsprechend, sind das zunächst Holzkugeln, die mit Nägeln verstärkt waren. Der Name des jungen Betriebs: La Boule Bleue.

Boule-Kugeln von Boule Bleue – erkennbar an den auffälligen Riffelungen

Erst 1947 stieg Boule Bleue auf die Produktion von Turnierkugeln aus Karbonstahl um. Noch heute befindet sich das Unternehmen im Besitz der Gründerfamilie Rofritsch. Im Programm sind nur noch hochwertige Turnierkugeln, die auf unseren Boule-Plätzen recht häufig gespielt werden. Die Besonderheit: Die Kugeln von Boule Bleue sind in über 40 Riffelungen erhältlich und damit beim Spiel besonders leicht zu erkennen.

Weitere Infos: https://www.laboulebleue.fr/

 

Ein fast vergessener Pionier

Die ersten Boule-Kugeln aus Metall wurden von Paul Courteu aus Lyon hergestellt, dem Gründer von Boule Integrale. In den 1920ern verwendete er eine Legierung aus Kupfer und Aluminium, die 1925 von der Union Nationale des Fédérations de Boules zum Wettkampf zugelassen wurde.

Mit Karbonstahlkugeln von Integrale gewann der Star-Spieler Philippe Quintais 1988 die französische Petanque-Meisterschaft. Das 21. Jahrhundert begann jedoch mit finanziellen Schwierigkeiten für das Unternehmen, und 2003 übernahm eine Gruppe von Investoren aus Lyon den Betrieb. 2010 ging Integrale insolvent und wurde am 28. März 2012 mangels Masse liquidiert.

Im deutschen Handel war von Integrale zuletzt nur noch die superweiche Messingkugel „As de Carreau“ erhältlich, die wegen ihres Laufgeräusches die „Klingelkugel“ genannt wurde. Sie wurde bei uns zum letzten Mal um 2018 angeboten.

 

Produktive Nachbarschaft

Die Metallkugeln von Integrale inspirierten auch den Schlosser Jean Blanc und den Büchsenmacher Louis Tarchier, beide aus Saint-Bonnet-le-Château, einem Ort mit rund 1.800 Einwohnern an der Loire.

Blanc und Tarchier schmiedeten um 1927 die ersten reinen Stahlkugeln zum Boule-Spiel. Jean Blanc ließ sein Verfahren patentieren und meldete den Betrieb als „JB“ an, die Initialen seines Namens. Die erste Stahlkugel von JB war die JB Perfect Inox, in die XJBX eingraviert war, und eine der erfolgreichsten Boule-Kugeln der damaligen Zeit.

Als Jean Blanc 1933 mit 58 starb, übernahm Jean Deville den Betrieb und bot die Kugeln weiterhin unter der Marke “JB” an. 1993 wurde JB von Obut aus dem gleichen Ort (gründet 1955) übernommen, die Kugeln von JB weiter produziert und vermarktet, bevor die Produktion 2010 eingestellt wurde. Das endgültige Ende von JB kam 2012.

 

Einst ein ganz großer Name

Mit JB ist auch die Marke ELTE eng verbunden. Sie wurde 1930 von Louis Tarchier gegründet, der ja schon mit seinem Nachbarn Jean Blanc „JB“ gegründet hatte.

Louis Tarchier vertrieb seine Kugeln als “LT” oder „ELTÉ“ über La Boule Intégrale aus Lyon. Altersbedingt übergab er seine Werkstatt an Schwiegersohn Maurice Crozet, der seine eigene Marke “MC” eintragen ließ. 1984 wurde MC von Obut übernommen und als ELTE wiederbelebt.

 

Weiterlesen: Einer schluckt sie (fast) alle

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Boule-Kugeln

Eine Frage des Preises

Ein Satz Turnierkugeln von La Franc aus Thailand. Eingraviert sind das Gewicht (l.), der Hersteller und das Modell (M.) sowie eine Code-Nummer (r.) zum Schutz vor Verwechslungen auf dem Platz

Auf dem Boule-Platz erkennen wir sie sofort: Verchromte Kugeln, nagelneu, kein Rost, keine Kratzer. Hier sind Spieler am Werk, die zum ersten Mal oder nur gelegentlich zum Boule kommen. Ihnen genügen die so genannten Freizeitkugeln, die man für weniger als 10 Euro kriegen kann.

Veteranen treten oft mit verrosteten und verballerten Uraltkugeln an, die bestimmt schon Jahre oder Jahrzehnte in Gebrauch sind. Das halten aber nur hochwertige und nicht ganz billige Boule-Kugeln durch, die so genannten Turnierkugeln.

Was bringen dir teure Boule-Kugeln?

Damit eine Kugel zum Turnier zugelassen wird, muss sie aus Metall und der Hersteller vom Petanque-Weltverband zugelassen sein. Der Durchmesser muss zwischen 70,5 mm und 80 mm liegen, das Gewicht zwischen 650 g und 800 g.

Auf der Kugel müssen die Marke des Herstellers, das Modell und Gewicht sowie eine Code-Nummer eingraviert und gut lesbar sein. Erlaubt sind auch die Initialen, der volle Name des Besitzers oder ein Wappen und Firmenlogo.

Gängige Marken sind Obut, der Marktführer bei den Turnierkugeln, oder Boule Bleue aus Marseille, der älteste Hersteller von Boule-Kugeln aus Metall. Für ambitionierte Spieler sind die Modelle von MS Petanque, KTK oder Unibloc. Etwas günstiger kommen die Boule-Kugeln von Geologic, Koodza und La Franc, die vermutlich alle aus der gleichen Fabrik in Thailand stammen.

Diese Turnierkugeln von MS Petanque haben schon einiges ausgeteilt und kassiert

Gemäß den offiziellen Petanque-Regeln darf eine Boule-Kugel vom Besitzer nicht mehr verändert werden. Das betrifft auch Spieler, die ihre Boule-Kugeln mit einem Edding oder Nagellack markieren, damit sie besser zu erkennen sind. Ein Schiedsrichter oder Turnierleiter könnte diese Kugeln als „regelwidrig verändert“ ansehen und zum Wettbewerb nicht zulassen.

Dazu kommt: Nach jahrelangem Gebrauch kann eine Boule-Kugel so verballert sein, dass das Logo nicht mehr zu lesen ist. Auch damit ist die Kugel zu einem Turnier nicht mehr zugelassen.

Es geht auch günstiger

Während die Preise für Turnierkugeln bei 50 Euro beginnen, ist man mit 10 Euro für einen Satz Freizeitkugeln dabei. Dafür muss man in Kauf nehmen, dass diese Modelle schon nach wenigen Volltreffern ordentlich leiden. Bemängeln lässt sich auch das unberechenbare Rollverhalten. Wer nur ganz selten Boule spielt, kann sich mit diesen Nachteilen leicht abfinden.

Ein Mittelweg kommt von Obut, und zwar eine Freizeitkugel mit der Qualität einer Turnierkugel aus Edelstahl. Sie kostet etwa die Hälfte einer Turnierkugel, ist aber nur in einer Größe und mit einem Gewicht erhältlich.

Der Grund für den günstigen Preis: Um für jeden Spieler die richtige Kugel anbieten zu können, müssen die Markenhersteller viele Varianten fabrizieren. Das kommt deutlich teurer als die Produktion von Kugeln in Einheitsgröße.

Zur Beruhigung: Wer mit nicht ganz teuren Kugeln spielt, darf sich mit einer Faustregel aus Frankreich trösten. Dort heißt es: „Arm gerade, Kugel egal. Arm nicht gerade, Kugel egal“. Also spielt mit dem, was da ist, Freunde, und gut ist.

Was für Turnierkugeln spricht

  • Passgenau bei Gewicht und Umfang
  • Hochwertig gearbeitet
  • Präzises Wurfverhalten
  • Sehr lange haltbar
  • Guter Wiederverkaufswert

Was für Freizeitkugeln spricht

  • Günstiger Preis

Was gegen Freizeitkugeln spricht:

  • Die Vorteile der Turnierkugeln

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Boule-Kugeln

Wie viel dürfen Boule-Kugeln kosten?

  • Für absolute Einsteiger: 5 bis 25 Euro

Ein Dreiersatz dieser „Freizeitkugeln“ empfiehlt sich vor allem für Spieler, die nur selten Zeit zum Petanque haben oder unschlüssig sind, ob sie in Zukunft öfter spielen möchten. Die Kugeln haben zumeist einen Durchmesser von 73 mm und wiegen um die 700 g – es gibt keine Auswahl.

Die haben’s bald hinter sich: Freizeitkugeln, die als Ziel für Schießübungen dienen

Vorsicht: Bei Sets mit 6 Boule-Kugeln solltest du darauf achten, dass du zwei Sätze mit je 3 gleich gemusterten Kugeln erhältst. Drei Sätze mit je 2 identischen Kugeln eignen sich nur für ein Triplette-Spiel. Bei einem Set mit 8 Kugeln solltest du nicht damit rechnen, dass ein Satz mit 3 Kugeln dabei ist.

Von der Qualität darfst du nicht zu viel erwarten, z.B. beim Geradeauslauf oder der Haltbarkeit. Fortgeschrittene verwenden sie aber gerne als „Opferkugel“ für ihre Schießübungen.

  • Damit gehörst du dazu: 30 bis 80 Euro

Zu diesem Preis findest du reine Freizeitkugeln, aber auch Modelle, die für Turniere zugelassen sind. In eine „Turnierkugel“ müssen der Name des Herstellers, das Gewicht und eine Codenummer eingraviert sein, damit die Kugeln nicht verwechselt werden.

Von Obut, dem Weltmarktführer der Boule-Kugeln, kommt eine bewährte Reihe für Einsteiger: Edelstahl in der Gesamtmasse, also auf Dauer unverwüstlich, aber alle mit gleichem Durchmesser und Gewicht.

  • Damit spielst du Liga: 90 bis 150 Euro

Beim Boule spielen sowohl der Zweimetermann als auch die zierliche Dame mit. Klar, dass deren Kugeln unterschiedlich groß und schwer sein sollten. Aber die größere Vielfalt kostet etwas mehr.

Turnierkugeln der mittleren Preisklasse

Bei den Turnierkugeln der führenden Hersteller gibt’s eine große Auswahl an Gewicht und Durchmesser. Sie sind erhältlich in Edelstahl (Inox), der etwas mehr kostet, oder Karbonstahl, der mit der Zeit auch rosten kann.

Diese Boule-Kugeln haben auch unterschiedliche Härten für Schießer und Leger. Der Hersteller Boule Bleue aus Marseille bietet über 40 verschiedene Muster an, damit man seine Kugeln schnell erkennt.

  • Für Superkönner und Liebhaber: 150 bis 300 Euro

Hier befindest du dich in der Oberklasse der Boule-Kugeln. Ein Dreiersatz wird oft im Holzkoffer oder mit persönlicher Gravur der Kugeln ausgeliefert. Einige dieser Boule-Kugeln sind nicht aus Stahl, sondern aus Bronze oder Messing gefertigt, erkennbar an ihrem goldenen Finish. Für viele ein Traum, für andere eher überflüssiger Luxus. Aber das sollte jeder Boule-Spieler selbst wissen.

  • Die Alternative: Kugeln aus Vorbesitz

Die genannten Preise gelten für nagelneue Boule-Kugeln. Natürlich kann man auch gebrauchte Kugeln kaufen – und gut ihnen spielen. Ein großes Risiko gibt es nicht dabei, denn eine Boule-Kugel hält sehr, sehr lange.

Bei den Gebrauchten kann man auch Liebhaberstücke für wenig Geld schnappen, z.B. von Herstellern, die nicht mehr produzieren, oder mit längst überholtem Firmenlogo. Aber das ist Glücksache, viel Spaß beim Suchen!

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