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Boule spielen Training

Vergesst das Aufwärmen nicht!

Wie bereiten sich Petanque-Spieler wirkungsvoll auf ihre Partie vor? Einer der es wissen muss, ist Dr. med. Thomas Jolitz, Facharzt für Orthopädie aus München. Er spielt für die 1. MKWU in der Bayernliga.

Sportler anderer Disziplinen wärmen sich vor dem Einsatz auf. Sollten Boule- und Petanque-Spieler das auch tun?

Dr. Thomas Jolitz: Leider macht sich kaum ein Boule-Spieler vor dem Training, dem Spiel oder dem Turnier warm. Die meisten kommen auf den Platz, holen ihre Kugeln raus und machen ein paar Schüsse, dann spielen sie auch schon ihre erste Partie.

Das ist aus sportmedizinischer Sicht natürlich wenig sinnvoll. Ein Profi-Fußballer geht ja auch nicht aufs Spielfeld und schießt gleich mit voller Kraft ein paar Mal aufs Tor. Vielmehr wärmt er sich vor dem ersten Ballkontakt mindestens 30 Minuten ohne Ball auf. 

Ich empfehle vor jedem Training, Trainingsspiel oder Turnier ein 5- bis 10-minütiges Aufwärmprogramm, um den Kreislauf und die Muskulatur zu aktivieren: 

  • Beidseitiges Rumpfkreisen (10x in jede Richtung)
  • Armkreisen (einarmig, beidarmig, vorwärts, rückwärts)
  • Dehnen der Muskulatur in Oberschenkel, Rücken, Nacken, Schulter und Unterarmen.

Danach 5 Minuten lockeres Werfen der Kugeln ohne festes Ziel, um den Bewegungsablauf und die Koordination aus Schulter, Ellbogen und Hand zu bahnen. Abschließend 5 Minuten lockere Würfe auf 7 bis 9 m ans Cochonnet, um die Augen-Handkoordination abzustimmen. Dabei alle Techniken des Legens, wie Rollern, Demiportee und Portee, mit einbeziehen.

Damit ein Tireur sich vor einem Turnier eingeschossen hat, sind mindestens 30 bis 40 Schüsse auf unterschiedliche Distanzen nötig. Das solle immer der Abschluss des Aufwärmprogramms sein.

Gibt es gesundheitliche Beschwerden, die bei Petanque-Spielern öfter auftreten?

Dr. Thomas Jolitz: Da Petanque ein körperlich eher einseitiger Sport ist, klagen Spieler immer wieder über Beschwerden im unteren Rücken und Nackenbereich, in der Schulter des Wurfarms und den Kniegelenken durch das Spielen aus der Hocke. Hier handelt es sich jedoch nicht um Verletzungen, sondern um Überlastungen der jeweiligen Region oder um muskuläre Defizite.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Je häufiger, intensiver und ambitionierter man Petanque spielt, desto mehr sollte man eine andere Sportart zum Ausgleich betreiben. Hier bieten sich Schwimmen, Radfahren, Pilates, Yoga oder leichtes Fitness-Training an.

Foto (1): privat

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Boule spielen

Drivers wanted

Alle wollen nur spielen. Aber ist das wirklich gut so? Wo sind die Macher, die den Laden am Laufen halten?

  • Turniere werden abgesagt, da zu wenig Helfende
  • Im Ligabetrieb fehlen die Ausrichter der Spieltage, ebenso die Turnierleiter und Schiedsrichter
  • Die Landesverbände müssen ehrenamtliche Aufgaben unbesetzt lassen

In den USA hatte VW einen Werbe-Spot: „On the road of life, there are passengers and there are drivers.“

Drivers wanted.

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Anfänger Boule spielen

Begriffe, die Boule-Spieler kennen sollten

„13 liegt“ kommentiert eine Punktkugel, mit der eine Mannschaft das Spiel beenden kann

„Auf der Hand“ ist die Anzahl der Kugeln, die ein Spieler oder eine Mannschaft noch spielen darf: „Die haben noch 3 auf der Hand“

„Aufnahme“ ist ein Spielabschnitt vom Auswurf der Zielkugel bis zur Auswertung der Punkte. In der Theorie dauert eine Partie zwischen 3 (6+6+1 Punkte) und 25 Aufnahmen (1+1+1+1+1… Punkte)

„Bei uns“ ist die Antwort auf die Frage „Wer hat den Punkt“, die wörtliche Übersetzung des französischen „Chez nous“

„Drehen“ bezeichnet den Rollenwechsel von Leger und Schießer. Nicht zu verwechseln mit „Tauschen“, denn das bezeichnet das Aus- und Einwechseln eines Spielers

„Durch“ (oder „durchlegen“) ist eine Boule-Kugel, die zu weit hinter die Zielkugel gelegt wird

„Fanny“ bezeichnet ein Boule-Spiel, das mit 13:0 Punkten endet. Der Ausdruck soll von einer frivolen französischen Kellnerin stammen, die ihren Rock hochzog, damit der Verlierer ihren Arsch küssen sollte

„Hinten“ spielt der Schießer oder „Tireur“ einer Mannschaft

„Kaputter“ ist ein Spiel mit 3 Spielern (je 2 Kugeln) gegen 2 Spieler mit je 3 Kugeln, also keine vollständige Triplette

Kurz“ (oder „zu kurz“) ist eine Boule-Kugel, die vor die Zielkugel gelegt wird

„Lang“ (oder „zu lang“) ist eine Boule-Kugel, die hinter die Zielkugel gelegt wird

„Leer“ ist ein Spieler oder eine Mannschaft, die keine Kugeln mehr spielen darf

„Mitte“ spielt der Mittelspieler oder „Milieu“ einer Petanque-Mannschaft

„Loch“ bezeichnet einen missglückten Schuss, der nur einen kleinen Krater nahe der Zielkugel hinterlässt. Beispiel: „Tim hat ein Loch geschossen.“ Wenn zwei Schießerkugeln nicht treffen, ist das ein „Doppelloch“

„Platzwahl“ entscheidet, welche Mannschaft das Spiel eröffnet. Entweder wird eine Münze geworfen oder ein Spieler versteckt die Zielkugel in einer Hand, und der Gegner muss raten, in welcher

„Sau“ bezeichnet die Zielkugel. Andere Begriffe sind Schweinchen oder Cochonnet

„Schönes Spiel“ wünschen sich die Spieler vor einer Partie

„Vorne“ spielt der Leger oder „Pointeur“ einer Mannschaft

 

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Anfänger Boule spielen

„Doppelsau“ – idiotisch oder genial?

Wenn es nach den offiziellen Petanque-Regeln geht, wird Boule nur mit einer geraden Zahl von Personen gespielt. Aber was tun, wenn eine/r weg muss oder erst noch kommt? 

Für drei Spielende gibt es eine Variante, die geliebt oder gehasst wird: „Doppelsau“. Auf dem Boule-Platz trennen sich die Meinungen: Man mag dieses Spiel, oder man mag es nicht.

Dabei ist Doppelsau extrem einfach zu spielen. Man benötigt

  • 3 Spielende
  • Jede/r mit drei Kugeln
  • 2 Zielkugeln

Und so geht’s: Spieler 1 wirft aus einem Kreis die Zielkugeln aus. Also nicht nur eine, wie gewohnt, sondern beide. Die Zielkugeln sollten erkennbar auseinander liegen, das ist die Absicht. Oder mal eng zusammen, ganz wie man möchte.

Spieler 1 legt seine erste Kugel an eine der beiden Zielkugeln. Dabei hat er die freie Wahl, welche Zielkugel er anspielt.

Jetzt legt Spieler 2 seine erste Kugel an eine der beiden Zielkugeln. Er kann noch wählen, ob an die „freie“ Zielkugel oder besser an die Sau, an die der erste Spieler gelegt. Spieler 3 hat ebenfalls die Wahl, an welche Zielkugel er seine erste Kugel legt.

Nächste Runden: Jeder Spieler legt seine zweite/dritte Kugel an die Zielkugel seiner Wahl. Immer nur eine Kugel, und alle spielen in der gleichen Reihenfolge.

Sobald alle Kugeln liegen, werden an jeder Sau die Punkte gezählt und addiert. Pro Aufnahme werden insgesamt 2 bis 6 Punkte vergeben. Das Minimum sind 2 Punkte, also je 1 Punkt an jeder Zielkugel. Wer geschickt spielt, kann an einer Sau maximal 3 Punkte gewinnen. Möglich ist auch, dass an den Zielkugeln je drei Siegpunkte von zwei Spielern liegen, also insgesamt 6 Punkte.

Nach jeder Aufnahme geht es in der Reihenfolge der Punkte weiter. Wer Punkte geholt hat, spielt jetzt vorne. Der Spieler ohne Punkt spielt zuletzt, denn diese Position lässt mehr Auswahl zu als die vorherigen. Eine Partie Doppelsau ist beendet, sobald der erste Spieler 13 Punkte erreicht. 

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Boule spielen Training

In diesem Sport lernt niemand aus

In Mannheim, der einzigen Stadt an Rhein und Neckar und ein Hotspot der deutschen Boule-Szene, haben drei Top-Spieler ihre „Petanque-Akademie“ gegründet:

  • Lara Koch, Vizeweltmeisterin und mehrfache deutsche Meisterin
  • Sascha Koch, Referent für Leistungssport im DPV, Europameister und mehrfacher Deutscher Meister
  • Stefan Moll, mehrfacher Meister in BaWü und jahrelang im dortigen Landeskader.

Das Logo der Schule enthält zwar das Gründungsjahr 2020, denn da wurde die Idee von Stefan Moll geboren. Wegen der Pandemie war die Eröffnung und der Trainings-Betrieb erst im März 2022 möglich. 

Für Spieler aller Ligen

Die Petanque Akademie bietet ab sofort

  • Basiskurse für Einsteiger mit Ambitionen
  • Pro-Kurse für Fortgeschrittene
  • An ein paar Freitagen im Jahr einen Special Evening mit einem Thema wie Effet-Würfe oder Schieß-Training
  • Frauen-Training, das auf Technik, aber auch auf Taktik und Mentales eingeht
  • Auf Anfrage von Vereinen optimiert das Trainer-Team die Ausrichtung und Aufstellung einer Equipe in ganz Deutschland.

Die Basis- und Pro-Kurse finden über 6 Stunden am Samstag statt, und zwar auf dem Vereinsgelände des SC 1910 Mannheim Käfertal, dem Heimatverein von Stefan und Ausrichter der Deutschen Meisterschaft Doublette 2022. 

Der Ablauf eines Kurses am Beispiel des Basis-Moduls Schießen:

  • Aufwärmen
  • Bewegungs-Analyse
  • Stationsarbeit
  • Video-Analyse
  • Vertiefung im Spiel

Nach dem Kurs erhält jeder Teilnehmer einen individuell zusammengestellten A4-Ordner mit Übungen, die ihn mittelfristig weiterbringen.

Sponsoring für Talente

Ein großes Anliegen der Pétanque Akademie ist die Förderung und Turnierbegleitung von Nachwuchsspielern, zurzeit sind das Ben Weiland vom „La Boule Joyeuse Wiesbaden“ und Fabian Vonberg vom Boule Club Stuttgart. 

Das Sponsoring soll vor allem den schwierigen Übergang zu den Seniors erleichtern. So lernen auch die beiden Espoirs von der Spielpraxis und dem Können der drei Trainer in Mannheim.

Dazu der Kommentar des Trios: „Mitten aus der Boule-Szene kommend, am Puls der Zeit, brennen wir als Vollblutspieler darauf, unsere Erfahrung und Leidenschaft weiterzugeben. Wir können es kaum erwarten.“

Weitere Infos: www.petanque-akademie.de

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Boule spielen

Besser spielen mit guter Verpflegung

Das Rezeptbuch für Boule-Spielende. Foto (1): BPV NRW

Der Boule und Petanque Verband NRW hat ein Rezeptbuch für Boule-Spielende herausgegeben. Es enthält eine Auswahl von Salaten, Beilagen, Grillgut, warmen Mahlzeiten und Süßem. 

Das Büchlein entstand nach einem Rezept-Wettbewerb im Rahmen des Programms „Bewegt gesund bleiben“. Unter dem Titel „Erfolgreiches Boule braucht bewusste Ernährung“ sammelte Kerstin Lisner, im LV zuständig für „Boule als Gesundheitssport“, die Rezepte aus dem Wettbewerb.

Das Rezeptheft hat 48 Seiten mit 30 Rezepten und Tipps und wird mit 13 Gewürzen ausgeliefert. Das Paket ist bis 13. März zum Aktionspreis von 33 € erhältlich, danach 45,82 €.

Weitere Infos: https://boule.nrw/

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Boule spielen Zubehör

Noch mehr Auswahl für Boule-Spielende

Die Sportkette Decathlon aus Frankreich, Anbieter von Boule-Kugeln und -Zubehör, erweitert den deutschen Online-Shop um 80 Partner aus der Sport-Branche.

Der neue Marktplatz umfasst Marken wie adidas, hummel oder Reebok. Bislang bot Decathlon über 46.000 Artikel und 75 Eigenmarken an, jetzt kommen 56.000 Produkte und 200 Marken hinzu.

Wer Boule-Kugeln sucht, findet eine große Auswahl an Modellen von Obut, MS Petanque und Koodza.

Weitere Infos: Boule-Angebote bei Decathlon

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Boule spielen Boule-Regeln Taktik

Vor der ersten Kugel: Die Vorbereitung 

Wer legt, wer schießt, wer spielt in der Mitte? Oft bleibt es dabei, dass nur die Positionen der Spieler aufgeteilt werden. Eine erfolgreiche Mannschaft kann sich aber viel, viel besser auf ein Spiel vorbereiten.

Je intensiver sich eine Mannschaft vor dem Spiel bespricht, desto schneller kehrt Ruhe ein. Wenn jeder weiß, was zu tun ist, nimmt die Hektik ab. Du wirst etwas entspannter, sobald jeder Spieler weiß, was von ihm erwartet wird,

  • Die Platzwahl

Vor der ersten Aufnahme ist zu entscheiden, wo man spielt und welche Mannschaft die Zielkugel legt. Es ist nützlich, einen Spieler zu bestimmen, der für die Auslosung zuständig ist, die meistens mit Münze oder Zielkugel entschieden wird.

Im Boulodrome gibt’s beim Terrain keine Auswahl, ein freies Gelände bietet schon mehr Auswahl. Die Mannschaft sollte festlegen, welches Terrain bevorzugt werden soll: Die einfach wirkenden Passagen oder ein Gelände mit Gefälle, Wurzeln und Steinen. 

  • Das Messgerät

„Artikel 26 – Messen der Punkte“ schreibt vor: „Die Messungen müssen mit geeigneten Messgeräten durchgeführt werden; jede Mannschaft muss im Besitz eines Messgerätes sein.“ Eine Equipe sollte deshalb vor dem Spiel festlegen, welcher Spieler für das Messen zuständig ist.

  • Der Punktezähler

Dieses Gerät ist nicht offiziell vorgeschrieben, aber sehr nützlich. Wie beim Maßband sollte der Spieler festgelegt werden, der mit dem Punktezähler den Spielstand aktualisiert.

  • Wer markiert den Wurfkreis?

Vor der Aufnahme gilt „Artikel 6 – Spielbeginn und Regeln zum Wurfkreis“. Dort steht: „In jedem Fall müssen die Wurfkreise vor dem Wurf der Zielkugel markiert werden“. Gleiches Vorgehen wie bei Maßband und Punktezähler.

  • Wer legt die Zielkugel vor?

Artikel 6 weiter: „Das Werfen der Zielkugel durch einen Spieler einer Mannschaft bedeutet nicht, dass dieser auch als Erster spielen muss.“ Eine Mannschaft kann also festlegen, wer die Zielkugel auswirft, und zwar in jeder Aufnahme. Soll auf die Wünsche des Legers eingegangen werden, oder auf die des Schießers? Alles Verhandlungssache, bringt aber Ruhe ins Spiel.

  • Soll jemand auf der optimalen Länge der Zielkugel stehen?

Es ist gängige Praxis, dass der Leger oder Schießer einen Mitspieler bittet, sich auf die gewünschte Position der Zielkugel zu stellen. Das vereinfacht die Eröffnung der Aufnahme, sollte aber abgesprochen und eingeübt werden.

  • Wer markiert die Sau?

Artikel 6 fordert auch: „Die Spieler müssen die Position der Zielkugel zu Beginn der Aufnahme und nach jeder Lageveränderung markieren.“ Wie sich eine Mannschaft einigt, siehe oben.

Diese Tipps klingen nicht spektakulär, klar. Aber alle zusammengenommen, bringen sie Ruhe in eine Mannschaft. Sie sorgen dafür, dass eine Equipe schneller ins Spiel findet. Man muss eben nur darüber reden.

 

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Anfänger Boule spielen

Wie teuer ist Boule?

Boule und Petanque gehören mit Sicherheit nicht zu den teuren Sportarten. Man braucht nur die Zeit dafür. Doch wie viel Geld kostet das Boule-Spielen überhaupt, was sollte man außer den Kugeln noch kaufen?

Zum Boule-Spielen brauchst du Boule-Kugeln. Logisch, klar. Am Anfang kannst du welche ausleihen, aber das geht nur kurze Zeit gut. Also müssen eigene Kugeln her. Und schon sind wir bei den Kosten des Boule-Spielens.

Wer nicht viel Geld investieren möchte, kann mit preisgünstigen Freizeitkugeln beginnen. Die sind okay, um ein Gefühl für das Spiel zu kriegen und zu entscheiden, ob man weitermachen will oder nicht.

Wer vom Boule-Fieber gepackt ist, wünscht sich irgendwann so genannte Turnierkugeln. Die gibt’s kaum im Laden zu kaufen, sondern nur von Versendern oder bei den großen Turnieren. Diese Boule-Kugeln gibt es ab 70 Euro, die teuersten kosten bis 300 Euro.

Einsteiger können sich auch nach gebrauchten Boule-Kugeln umsehen, entweder im Internet oder bei Bekannten. Dort sind echte Schnäppchen möglich, auch wenn man ihnen die Jahre ansieht. Nicht weiter schlimm, denn eine Politur mit Edelstahl-Reiniger, den gibt es für wenig Geld in jedem Drogeriemarkt, bewirkt wahre Wunder.

Als Zubehör benötigst du unbedingt:

  • Zielkugeln, die kosten ab 1 Euro
  • Maßband, absolut wichtig
  • Boule-Tuch, das brauchst du immer für irgendwas

Das kannst du dir auch gönnen:

  • Boule-Tasche für Kugeln und Zubehör
  • Punktezähler
  • Kugelmagnet zum Aufheben der Boule-Kugeln

„Nice to have“, aber nicht unbedingt erforderlich:

  • Kühltasche
  • Camping-Stuhl
  • Sonnenschirm

So kommst du ins Spiel

Es gibt spezielle Boule-Kurse, oft über mehrere Tage oder in besonderer Umgebung. Oder du trittst einem Verein bei. In Deutschland gibt es über 700 Petanque-Vereine, die Anfänger gerne aufnehmen. 

Wenn der Verein auf einem öffentlichen Platz spielt, keine Boule-Halle unterhalten muss und keinem großen Mehrsparten-Verein angehört, ist der Mitgliedsbeitrag oft sehr günstig.

Weitere Kosten entstehen, wenn man in einer Liga oder an lizenzpflichtigen Turnieren mitspielen will. Dafür ist eine Lizenz erforderlich, die dein Boule-Verein beim zuständigen Landesverband beantragen muss. Sie kostet ca. 30 Euro pro Jahr (Stand 2021). 

Wer in einer Ligamannschaft spielt, benötigt ein Vereinstrikot, die restliche Garderobe bleibt individuell. Für besondere Enthusiasten gibt es auch Polo-Shirts, Hoodies oder Mützen der großen Boule-Marken. Der Weltverband FIPJP schreibt noch vor, dass beim Petanque keine offenen Schuhe erlaubt sind. Immerhin besteht eine Boule-Kugel aus 700 g Stahl, davor sollte man die Zehen schützen.

So weit, so gut. Aber Boule spielen geht auch etwas teurer. Wenn du ein Wohnmobil brauchst, um zu Turnieren zu reisen. Oder eine Villa an der Cote d’Azur, wo das Petanque erfunden wurde. Oder ein Grundstück, um eine eigene Boule-Halle zu bauen. Deiner Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Aber so ist Petanque.

Schönes Spiel!

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Boule spielen Boule-Plätze München

Breitensport: Senioren-Boule im Münchner Süden

Reges Interesse am Vortrag und den praktischen Übungen: Axel Gillmann war Dozent des Workshops im ASZ Thalkirchen

Für Senioren ist Boule ein idealer Sport, denn er bringt Bewegung an frischer Luft, Geselligkeit und schnelle Erfolge. Hier ein Beispiel, wie ein Petanque-Verein damit eine Senioren-Einrichtung unterstützen kann.

Bundesweit einmalig, gibt es in München 32 Alten- und Service-Zentren (ASZ) mit Angeboten für Senioren, darunter Beratung, häusliche Versorgung und Betreuung, aber auch Gruppen und Kurse zur Pflege von Kontakten.

Eine der ältesten Einrichtungen dieser Art ist das ASZ Thalkirchen im Süden der Stadt, getragen vom Bayerischen Roten Kreuz im Auftrag des Sozialreferats der Landeshauptstadt München. 

Die Frau, die das Petanque in den Münchner Süden holte: Elisabeth Robles vom ASZ Thalkirchen

Zum Ensemble des ASZ gehört auch eine Außenfläche mit Kiesbelag. Hier wurde im Mai 2019 eine Boule-Gruppe ins Leben gerufen, die sich einmal in der Woche trifft. Das Mitspielen ist kostenlos, und das ASZ Thalkirchen kann Teilnehmern ohne eigene Kugeln mehrere Sätze der Obut Loisir Inox ausleihen, eine Freizeitkugel mit der Stahlqualität von Turnierkugeln. 

Im August 2021 fand der erste Boule-Workshop mit neun Teilnehmenden statt. Als Dozent fungierte Axel Gillmann, langjähriger Lizenz- und Ligaspieler, Schiedsrichter und Vorsitzender des Petanque Club Nymphenburg. Die Teilnehmenden hatten eine Spielpraxis von wenigen Wochen bis mehrere Jahre.

Zu den Inhalten des Workshops gehörten

Wurftechnik. Vor allem für Anfänger sind der richtige Stand und der gerade Arm besonders wichtig, dazu ein lockerer Schwung, der keine Kraft erfordert.

Spieltaktik. Für jedes Boule-Spiel gilt: „Du brauchst einen Plan.“ Und der beginnt damit, dass die Spielkugel am besten vor der Sau liegen sollte.

Regelkunde. Mehrere Teilnehmer waren überrascht, dass hinter Boule und Petanque ein komplexes Regelwerk steht. Im Workshop wurden das richtige Auswerfen der Zielkugel und die Auswertung einer Aufnahme besonders vertieft.

Die Themen ließen sich in rund 1,5 Stunden vortragen und praktisch demonstrieren, gefolgt von einem gemeinsamen Spiel.

Das Fazit: Eine Nachahmung ist zu empfehlen, denn es bleibt zu wünschen:

  • Vereine und soziale Einrichtungen erkennen die gesundheitlichen und sportlichen Vorteile des Boule-Spiels
  • Die Entscheider dieser Organisationen erweitern ihr Kernangebot mit Boule
  • Von Petanque-Vereinen oder einzelnen Spielern geht die Initiative aus, dass sich Boule weiter verbreitet.

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