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Tagebuch

Grüß dich!

Du hast eine Website gefunden, die sich nur mit Boule und Petanque befasst.

Vielleicht fällt dir auf, dass die letzten Beiträge über ein Jahr alt sind. Das hat einen Grund: Ich war der Presse-Chef eines Petanque-Landesverbandes, hatte viel zu schreiben, und meine eigene Website kam viel zu kurz.

Das ist jetzt anders, ich bin wieder am Start!

Schönes Spiel!

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Anfänger Boule spielen Boule-Regeln Lifestyle

Spielst du Boule oder Petanque? 

Wann immer du auf den Platz gehst, stellst du die Unterschiede zwischen Boule und Petanque fest.

Die Kugeln

  • Boule-Anfänger greifen meist zu günstigen, blitzenden Freizeit-Kugeln. Sie sind für den Einstieg gedacht, aber unpräzise zu spielen
  • Petanque-Spielende müssen im Turnier genormte Wettkampf-Kugeln einsetzen: Aus Stahl, exakt ausbalanciert und im Durchmesser und Gewicht genau passend. Ihr Preis entspricht der Qualität

Die Regeln

  • Beim Boule in Park oder Garten wird gern ein Auge zugedrückt: Fuß auf der Linie? Egal. Zwei Zentimeter Unterschied? Passt schon. Dass es ein offizielles Petanque-Reglement gibt, echt?
  • Im Pétanque zählt jedes Detail: Distanzen, ungültige Kugeln, Messung mit Maßband oder Tirette. Der offizielle Regel-Katalog ist bekannt, aber alle 35 Artikel

Spaß oder Strategie

  • Boule-Spielende wollen Spaß: Sich bewegen, plaudern, vielleicht etwas trinken – die Lebensfreude steht im Vordergrund
  • Im sportlichen Pétanque geht es um Taktik: Gegner blockieren, Kugeln rausschießen, Positionen berechnen – jede Kugel ist wie ein Zug im Schach

Die Lautstärke

  • Beim Boule geht’s entspannt und fröhlich zu. Man jubelt, klatscht, gibt gut gelaunte Kommentare
  • Im Pétanque-Wettkampf herrscht Spannung: Stille beim Wurf, volle Konzentration – und Respekt vor dem Spiel

Die Mannschaft

  • Beim Boule spielt jeder alles, die Reihenfolge ist egal
  • Petanque hat die Positionen Leger (Pointeur), Schießer (Tireur) und Mittel-Spieler (Milieu). Sie werden vor dem Spiel vergeben und eingehalten

Hinten oder vorn

  • Boule-Anfänger stehen neben und hinter dem Wurfkreis, unterhalten sich angeregt und reden auch Spielende im Kreis an
  • Beim Petanque stehen die Spielenden vorne auf Höhe der Zielkugel, dort können sie ungestört über das Spiel diskutieren

Ungültige Zielkugel

  • Wenn Boule-Anfänger die Zielkugel zu lang oder kurz (6 bis 10 m) anwerfen, kickt sie irgendein Spielender in eine gültige Position.  
  • Im Petanque übergibt die Mannschaft, die die Zielkugel falsch ausgeworfen hat, diese an den Gegner, der sie an eine gültige Position legt

Beim Messen

  • Wird beim Boule gemessen, rennen alle ins Spielfeld, möglichst nahe zur Zielkugel, um das Ergebnis mitzukriegen
  • Beim Petanque hält man Abstand zur Messung, nach dem offiziellen Reglement sogar 2 m zum messenden Schiri

Etikette

  • Wenn der Boule-Gegner eine Aktion vergeigt, bedankt man sich amüsiert, wortreich und mit Jubel für den Punkt
  • Petanque-Spielende zeigen sich unbeeindruckt, wenn ihnen der Gegner einen Punkt beschert.

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Boule-Plätze Marseille Reise

Wo alles begann: La Ciotat

Für Pétanque-Spielende hat das südfranzösische Hafen-Städtchen La Ciotat einen magischen Klang: Etwa 20 km östlich von Marseille gelegen, entstand hier 1910 das heutige Pétanque, die Abwandlung eines uralten Kugelspiels.

Beim traditionellen Jeu Provençal nimmt man drei Schritte Anlauf und wirft aus der Bewegung auf 16 m bis 25 m. Das ist körperlich anspruchsvoll und setzt eine gute Mobilität voraus. 

Die Wende kam 1910: Jules Le Noir, ein langjähriger  und begeisterter Spieler, litt an Rheuma und brauchte einen Rollstuhl. Sein Freund und Café-Besitzer Ernest Pitiot hatte die zündende Idee: „Lasst uns ein Spiel erfinden, bei dem man aus dem Stand spielt, also ohne Anlauf!“

Einfach, aber ein Volltreffer!

Ernest zeichnete einen Kreis auf den Boden, aus dem heraus geworfen wurde. Statt Anlauf zu nehmen, standen die Spieler mit beiden Füßen im Kreis. Die provencalische Redewendung „pè tanca“ bedeutet so viel wie „die Füße berühren Boden“, daraus entstand der Name Pétanque.

Das heutige „Boulodrome Jules Le Noir“ an der „Avenue de la Pétanque“ gilt als Wiege des Petanque. Der Boule-Platz liegt jedoch nicht in der Ortsmitte von La Ciotat, das musste Harald Ehm feststellen, Vorsitzender der Deutsch-Französischen Gesellschaft (DFG) in Rehau, Hochfranken.

Etwa 900 m nordöstlich vom Alten Hafen („Vieux Port“) in La Ciotat fanden Harald und seine Frau Gabi das Boulodrome mit seinen 2.000 qm, von dem das Klacken der Kugeln schon von weitem zu hören ist. Nur noch eine Bahn ist dem ursprünglichen Jeu Provençal vorbehalten. „Du wirst hier schnell als Deutscher erkannt“, erinnert sich Harald. „Aber es kann schwierig werden, den provencalischen Dialekt zu verstehen.“

An der Wiege des Petanque

Das Boulodrome „La Boule étoilée“ am Café der Brüder Pitiot war bereits 1907 in Betrieb, doch es wurde zu Beginn der 1990er Jahre geschlossen. 1998 gründete Vincent Négro die heutige „Association Jules Le Noir“, um den Ort und die Tradition des Pétanque in La Ciotat neu zu beleben. 

Seitdem hat sich das Boulodrome als Treffpunkt für alle etabliert, täglich ab 14 Uhr und mit dem „Berceau de la Pétanque“ für eine kurze Pause. „In der Bar gibt’s auch eine Vitrine mit ganz alten Boule-Kugeln,“ so Harald Ehm, „die wir hierzulande kaum zu sehen kriegen.“

Auf Initiative seiner DFG wurde im oberfränkischen Rehau ein einladendes Boulodrome am Freibad des Ortes gebaut. In Rehau wird daher mit Begeisterung Petanque gespielt, und Mitglieder der DFG haben schon mehrmals am Hofgartenturnier in München und anderen Turnieren teilgenommen.

Fotos: Harald Ehm, Deutsch-Französische Gesellschaft Rehau

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München Turniere

Ein Turnier wird digital

Das Hofgartenturnier in München liefert ein anschauliches Beispiel, wie die Digitalisierung den Spielenden und Verantwortlichen das Turnier erleichtert.

Langjährige Mitglieder der ausrichtenden 1. Münchner Kugelwurfunion (1. MKWU) erinnern sich an die Zeit, als die Turnierleitung ausschließlich mit Edding und Papier arbeiten musste.

Günter Roth, Mitglied der 1. MKWU und mehrfacher Turnierleiter, erlebte den Übergang von Papier zur Elektronik so: „Die Einschreibung damals war enorm aufwändig, begann mit einer langwierigen Schreibarbeit von Hand.

Dann dauerte es etwa eine Stunde, bis alles ausgewürfelt und auf einen großen Spielplan geschrieben war. Danach drängten sich die Massen vor einem einzigen großen Plan, um ihr Team und ihren Poule zu finden. Es war damals ein unglaublicher Kuddelmuddel und Stress, vor allem zu Beginn.“

Der PC übernimmt

Beim Hofgartenturnier 2018 wurden erstmals eine von Wolfgang Bauer ehrenamtlich entwickelte Software und mehrere PC-Monitore zur Anzeige des Spielplanes beim Zelt der Turnierleitung eingesetzt. Dort konnten die Spielenden den Turnierbaum und die nächsten Paarungen einsehen oder einfach das Smartphone zücken und im Web den Spielplan einsehen, bevor sie sich auf den Weg zur zugewiesenen Spielbahn machten.

Die Daten waren auf dem Server des Programmierers Wolfgang Bauer gespeichert, zur Sicherheit behielt man im ersten Jahr noch die Aufzeichnung auf Papier als Backup bei. Bald schon wurde nur noch gelegentlich ein Ausdruck zur Sicherheit vorgenommen. Die Software wurde in den Jahren darauf weiter entwickelt und weist inzwischen auch den Teams die Spielbahnen zu.

Ablauf des Turniers

Sobald die behördlichen Genehmigungen für das Hofgartenturnier vorliegen, beginnt die Anmeldung zum Turnier. Die Interessenten tragen sich online bei der 1. MKWU ein, nach Überweisung der Startgebühr werden sie in die Teilnehmer-Liste aufgenommen. Die Anmelde-Daten werden als CSV-Datei auf den Server importiert.

Zur Teilnahme ist nur noch die persönliche Anmeldung mit dem Abholen der Startnummer im Hofgarten am Vortag oder Turniertag erforderlich, was in wenigen Sekunden erledigt ist. „Die langen Schlangen und das stundenlange Einschreiben sind Geschichte“, freut sich Günter Roth.

Traditionell besteht die Principale des Hofgartenturniers am Samstag aus Poules mit vier Mannschaften, wovon zwei weiterkommen, gefolgt von einer Cadrage, die das Teilnehmer-Feld auf 64 Mannschaften reduziert, bis zu den Finales am Sonntag.

Die Teilnehmenden wurden schon immer mehreren Regional-Gruppen zugeordnet, darunter München, Bayern, BaWü, Schweiz und international. Dadurch soll jede Mannschaft mit unbekannten Gegnern spielen, statt auf vertraute Freunde zu stoßen.

Der aktuelle Stand des Turniers kann nun dank der Software im Internet und mit den Smartphones der Teilnehmenden eingesehen wereden, sodass der Gang zur Turnier-Leitung und das dortige Anstehen nicht mehr erforderlich ist. Ein weiterer Vorteil der Software: Falsche Eingaben von Ergebnissen, die immer wieder vorkommen, lassen sich mit dem richtigen Spielstand und den folgenden Paarungen schnell korrigieren, auf Papier war dies eine mühselige Prozedur.

Das Fazit

Die Leitung des Hofgartenturniers liegt heute bei Thomas Jolitz (Foto), Vorsitzender der 1. MKWU, und Kassenwart Ulrich Reisser. Sie sagten uns: „Auch wenn die behördlichen Auflagen, steigende Kosten und zu wenig Helfende aus den eigenen Reihen die Ausrichtung des Hofgartenturnieres zunehmend anspruchsvoller machen, hat uns die Digitalisierung und Automatisierung der Anmeldung und der Turnier-Organistaion ein großes Stück Arbeit abgenommen.“

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Tagebuch Training

Trainings-Protokoll: Pointeur/Leger

Mittwoch, 18. Juni, 19.30 Uhr bis 20.10 Uhr, Heckenstaller Park in München.

Ausrüstung:

  • 3 x MS Petanque LSX (Inox, Härte 115)
  • 3 x MS Petanque STRA (Karbon-Stahl, Härte 115)

Übungen:

  • Legen auf 7 m, 8 m und 9 m vor, neben und hinter die Zielkugel
  • Durch zwei Kugeln spielen
  • Eine Kugel umspielen
  • Bogenwurf nach links
  • Bonus-Übung: Schießen mit Betonung von hohem Bogen, Rückdrall und Carreau

Das Fazit:

In 40 Minuten so viele Kugeln gespielt wie in vier Stunden Triplette

Nächstes Training:

Konter-Kugel auf 7 m bis 9 m

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Boule spielen

So gründest du einen Boule-Verein

Pétanque – oft als Boule bezeichnet – ist ein geselliges Spiel. Wer regelmäßig oder im sportlichen Rahmen spielen möchte, hat drei Möglichkeiten: 

  • Lose Spieler-Gemeinschaft
  • Boule-Abteilung in einem Sportverein
  • Eigenständiger eingetragener Boule-Verein (e.V.)

Die Spieler-Gemeinschaft

Der einfachste Zusammenschlusses von Gleichgesinnten, man trifft sich auf öffentlichen Plätzen, im Park oder auf einer selbst eingerichteten Bahn. Es gibt keine Satzung, keine Vereinsstruktur, keine Beiträge und keine formellen Verpflichtungen. Entscheidungen werden spontan oder basisdemokratisch getroffen.

Vorteile:

  • Keine Bürokratie, keine Formalitäten
  • Aufnahme in einen Landesverband des Deutschen Petanque Verbandes möglich
  • Teilnahme am Ligabetrieb möglich

Nachteile:

  • Keine Rechtsform, keine Haftungs-Sicherheit
  • Keine Förderung durch Sportverbände oder Kommunen

Boule-Abteilung in einem Sportverein

Viele Boule-Spielende treten der Boule-Abteilung eines bestehenden Sportverein bei – oder regen deren Gründung an. Der große Vorteil ist die vorhandene Infrastruktur: Buchhaltung, Versicherung, Gemeinnützigkeit und teilweise bereits vorhandene Plätze können mitgenutzt werden. Die Boule-Abteilung organisiert sich innerhalb des Vereins mit eigenen Terminen, Verantwortlichen und eventuell einem eigenen Etat.

Vorteile:

  • Rechtssicherheit und Versicherungs-Schutz
  • Zugang zu Verband und Ligabetrieb
  • Förderung durch Kommune oder Landessportbund möglich

Nachteile:

  • Eingeschränkte Selbstständigkeit
  • Vereins-Satzung und -Regeln und -satzung müssen beachtet werden
  • Eventuell geringe Priorität innerhalb des Hauptvereins

Eingetragener Boule-Verein (e.V.)

Die Gründung eines eigenständigen Boule-Vereins bietet maximale Unabhängigkeit. Der e.V. ist eine juristische Person, kann Mitglied im Landes-Verband werden und eigene Turniere, Teams und Trainings organisieren. Voraussetzung ist eine Satzung, ein gewählter Vorstand und die Eintragung beim Vereinsregister.

Vorteile:

  • Volle Selbstverwaltung und Entscheidungs-Freiheit
  • Teilnahme an offiziellen Wettbewerben
  • Gemeinnützigkeit möglich (Spenden, Zuschüsse)

Nachteile:

  • Hoher Aufwand und laufende Verwaltungs-Pflichten
  • Buchhaltung, Mitglieder-Versammlung, ggf. Steuerpflicht
  • Verantwortung für Infrastruktur und Versicherungen

Fazit:

Ob lockere Spielgruppe, Boule-Abteilung oder eigenständiger Verein – jede Variante hat ihren Platz in der Boule-Welt. Wichtig in jedem Fall: Die Freude am Spiel und das Miteinander stehen immer im Mittelpunkt.

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Anfänger Boule spielen

Für Einsteiger

Willkommen beim Boule!

Was du brauchst

  • 3 Metall-Kugeln pro Spieler (600 bis 800 g, Durchmesser 7 bis 8 cm), Kugel-Sets: Freizeit ab 15 €, Turnier ab 80 €
  • 1 Zielkugel („Schweinchen“) aus Holz oder Kunststoff
  • 1 Maßband

Ziel des Spiels

Wer seine Kugeln näher an die Zielkugel wirft als der Gegner, sammelt Punkte.

Spielerzahl

  • 1 gegen 1: je 3 Kugeln
  • 2 gegen 2: je 3 Kugeln
  • 3 gegen 3: je 2 Kugeln

Spielbeginn

  • Mit Münzwurf auslosen, wer beginnt
  • Wurfkreis (35 cm bis 50 cm) auf dem Boden ziehen
  • Zielkugel 6 m bis 10 m weit anwerfen

Spielverlauf

  • Das Team, dessen Kugel weiter zur Zielkugel liegt, muss eine Kugel spielen
  • Beide Teams werfen, bis alle Kugeln gespielt sind

Punkte-Wertung

  • Nur das bessere Team bekommt Punkte
  • Punkte für jede Kugel, die näher an der Zielkugel liegt als die beste gegnerische
  • Gespielt wird bis 13 Punkte

Der Autor dieser Website war Dozent eines VHS-Kurses „Boule für Einsteiger“. Für die Teilnehmenden verfasste er dieses Handout.

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München Turniere

Ausgebucht!

Dieses Jahr mussten die Ausrichter der 1. Münchner Kugelwurf-Union (1. MKWU) besonders lange auf die offiziellen Genehmigungen für das Hofgartenturnier warten. 

Dazu sagte die langjährige Catering-Partnerin ihre Mitarbeit ab, doch ein Ersatz ist gefunden.

Der Start der Anmeldung musste vom 1. Mai auf den 23. Mai verschoben werden. Innerhalb von 36 Stunden waren alle 180 Startplätze vergeben! Eine Warteliste für 25 Teams gibt wenigstens etwas Hoffnung auf eine Teilnahme.

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Boule-Kugeln

Neu von Boulenciel: „La Continental“

Heute erhielt ich eine Mail von Bouli, dass Boulenciel eine neue Boule-Kugel bringt: „La Continental“. Es handelt sich um eine Karbonkugel mit der Härte 125, damit ist sie eher hart und vor allem für Leger geeignet. 

Angeboten wird sie mit einem Durchmesser von 72 bis 74 mm und einem Gewicht von 680 g und 690 g. Laut Hersteller ist die schwarze Beschichtung äußerst haltbar, dadurch spielt sich die „La Continental“ nicht so schnell ab wie der Schutzlack anderer Karbonkugeln.

Mit 145 Euro ist „La Continental“ die wohl preisgünstigste Kugel von Boulenciel. Andere Modelle des Herstellers kosten mehr als 300 Euro. Der Preis der „La Continental“ lässt sich durch den Verzicht auf seltene Durchmesser und Gewichte, also weniger Varianten, günstiger kalkulieren als für ein volles Sortiment.

Viel Tradition

Unter den Kugeln für Boule und Petanque ist die italienische Marke Boulenciel der wohl größte Aufsteiger der vergangenen Jahre. Diese Kugeln sind immer häufiger auf unseren Boule-Plätzen zu sehen. Auffällig sind die unterschiedlichen Muster, mit denen sich Kugeln schnell identifizieren und finden lassen.

Bei puristischen Petanque-Spielern konnte sich das markante Aussehen der Boulenciels nicht durchsetzen, die bevorzugen nach wie vor „Riffelung 0“ ohne jegliches Muster. Bei einigen Hardcore-Spielern gilt Boulenciel sogar schon als Damen-Kugel.

Die neue „La Continental“ trägt einen traditionellen Namen. Er stammt aus den ersten Jahren des italienischen Herstellers DATA F, der 1953 die ersten Bronzekugeln der Marke „La Continental“ anbot. DATA F wurde 1952 von Ferdinando Data gegründet und hat seinen Sitz in Pinasca im Großraum Turin am Fuß der Alpen. Die neue Boule-Kugel trägt deshalb eine Gravur mit den Inititalen „FD“ für den Gründer.

DATA F sich auf Feinmechanik und Baugruppen für die Luftfahrt spezialisiert. 1953 werden die ersten Metallkugeln produziert, 2008 startet das „Projekt Boulenciel“ mit Prototypen für farbige Boule-Kugeln, die 2012 zum Boule Lyonaise zugelassen werden. 2014 beginnt die Produktion herkömmlicher Petanque-Kugeln, und 2017 werden auch die farbigen Modelle zum Wettkampf zugelassen.

Die Pétanque-Kugeln von Boulenciel entstehen auf den gleichen CNC-Maschinen wie die hochpräzisen Baugruppen von DATA F für die Luftfahrt. Die beiden Halbschalen einer Kugel werden verschweißt und außen geschliffen, um eine Maßgenauigkeit von weniger als 0,02 mm zu erreichen. Laut Hersteller sind die Boule-Kugeln von Boulenciel die am besten ausbalancierten Boule-Kugeln der Welt. 

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Boule spielen München

Boule in der Sozial- und Senioren-Arbeit

Im Mai 2024 wurde die Boule-Gruppe des ASZ Thalkirchen in München fünf Jahre alt. Sie liefert ein Beispiel, wie Boule in der Sozial- und Altenarbeit zu Spaß und Geselligkeit beitragen kann, aber auch den Weg ins sportliche Petanque ebnet.

Die 33 Alten- und Service-Zentren (ASZ) in München sind eine bundesweit einmalige Einrichtung mit präventiven und versorgenden Angeboten für Senioren. Ältere Menschen erhalten im ASZ Beratung und konkrete Hilfen durch sozialpädagogische Fachkräfte. Dazu gehören Versorgungs-Leistungen im Alltag und ein vielfältiges Angebot an Gruppen und Kursen zum Aufbau und Pflege sozialer Kontakte. Träger des ASZ Thalkirchen ist das Bayerische Rote Kreuz – Kreisverband München, gefördert durch das Sozialreferat der Stadt München.

Auf der BRK-Weihnachtsfeier 2018 entstand die Idee, den Garten des ASZ Thalkirchen auch fürs Boule-Spiel zu nutzen. „Der französische Nationalsport ist ein attraktives Angebot für Senioren, sich sportlich und in Geselligkeit zu betätigen“, sagte uns Sozialpädagogin Svenja Grimm (M.), Leiterin des ASZ Thalkirchen. „Die Spielregeln sind einfach, und ohne Vorkenntnisse gibt’s schnelle Erfolgs-Erlebnisse.“

Der Einstieg

Um im Frühjahr 2019 ein regelmäßiges Boule-Treffen zu starten, kaufte das ASZ eine Erst-Ausstattung mit zwei Wurfringen und zehn Satz Boule-Kugeln. Die damalige Leiterin des ASZ Thalkirchen entschied sich für Freizeit-Kugeln des Typs Obut Loisir. 

Im Gegensatz zu chrombeschichteten Billig-Modellen bestehen diese Boule-Kugeln aus Edelstahl. Da in mehreren Mustern angeboten, können die Spielenden ihre Kugeln leicht unterscheiden. Nach 5 Jahren im regelmäßigen Gebrauch verspricht der heutige Zustand der Edelstahl-Kugeln noch mehrere Jahre weitere Nutzung.

Boule oder Petanque?

Im Sprachgebrauch des ASZ wird überwiegend der Begriff Boule verwendet, die spielerische Variante des Kugelspiels. Im Lauf der Jahre eigneten sich die Spielenden jedoch immer mehr Kenntnisse im Petanque an, der Wettkampf-Variante des Boule.

Durch das regelmäßige Spiel verbesserten die Teilnehmenden die zum Petanque erforderliche 

  • Wurftechnik
  • Spieltaktik
  • Regelkunde

Heute nehmen Spielende des ASZ Thalkirchen regelmäßig an lokalen Turnieren der Münchner Petanque-Vereine teil, sie konnten auch einzelne Spiele im Münchner Hofgartenturnier gewinnen, einem der größten Petanque-Turniere bundesweit. Im März 2023 wurde die Boule-Gruppe des ASZ Thalkirchen als Mitglied in den Bayerischen Petanque Verband aufgenommen.

Dazu Svenja Grimm: „Seit nun 5 Jahren findet sich die Boule-Gruppe regelmäßig auf unserem extra angelegten Boule-Platz zusammen. Die Freude am Sport und dem regelmäßigem Miteinander an der frischen Luft ist den Teilnehmenden deutlich anzusehen. Dass die Gruppe mittlerweile auch an Turnieren teilnimmt und dem Bayerischen Petanque Verband beigetreten ist, ist eine wirklich tolle Entwicklung und freut uns sehr.“

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