Das sieht man jeden Tag: Eine Mannschaft wirft die Zielkugel, die Sau. Manchmal landet sie zu lang oder zu kurz, vielleicht auch zu nah an einem Hindernis. Also wird die Lage der Sau korrigiert: Ein kurzer Kick, oder eine/r wirft sie ein Stück weiter.
Finde den Fehler!
Schauen wir uns einmal „Artikel 6 – Spielbeginn“ der aktuellen Petanque-Regeln an.
„Die Mannschaft, die das Recht hat, die Zielkugel zu werfen, hat nur einen Versuch, die Zielkugel gültig zu platzieren. Ist dieser Versuch nicht gültig, wird die Zielkugel dem Gegner ausgehändigt, der sie auf eine gültige Position der zugewiesenen Bahn legen muss.“
Verstanden? Ihr müsst die Sau der anderen Mannschaft aushändigen, in die Hand geben! Und ein Spieler der anderen Mannschaft muss die Sau an eine gültige Stelle legen, aber nicht werfen oder kicken!
Doch jetzt kommt’s
„Ist die Zielkugel durch das gegnerische Team nicht gültig platziert, zieht sich der Spieler, der die Zielkugel platziert hat, eine Maßnahme nach Artikel 35 zu.“
Was bedeutet das? Im „Artikel 35 – Spielsanktionen“ drohen
- Verwarnung des schuldigen Spielers durch eine „Gelbe Karte“
- Annullierung der gespielten oder zu spielenden Kugel durch die „Orange Karte“
- Ausschluss des schuldigen Spielers durch die „Rote Karte“
- Disqualifikation der schuldigen Mannschaft
- Disqualifikation beider Mannschaften im Falle heimlicher Absprache
Ganz schön heftig, was so ein kleiner Regelverstoß mit der Sau nach sich ziehen kann.
Der Hintergrund: Am 10. Februar 2021 hat das Präsidium des Deutschen Petanque Verbandes ein aktualisiertes Reglement genehmigt. Es enthält auch andere Neuerungen wie
- Markieren der Zielkugel (Artikel 6)
- Die Zielkugel ist 50 cm von einem Hindernis gültig (Artikel 7)
- Verbot von Probewürfen während des Spiels (Artikel 18)
Kleine Anregung: Sieh dir das neue Reglement auf der Homepage des DPV an. Vielleicht findest du noch mehr Überraschungen.
Weitere Infos: https://deutscher-petanque-verband.de/wp-content/uploads/2021/03/Reglement_2021_0321.pdf