Vom Industrie-Standort zum Wohngebiet: Kein Stadtteil in München verändert sich so stark wie Obersendling. Verschwunden sind Siemens, E.on oder Philip Morris, gekommen sind Wohnungen und Parks.
Jetzt wird eine weitere Gewerbe-Brache zum Freizeit- und Kunstareal, wenn auch nur auf Zeit. Das ehemalige Betonwerk Katzenberger erstreckt sich über 7.500 qm Außenfläche und 2.000 qm überbaute Innenräume in Obersendling. Die Fläche eignet sich für Veranstaltungen bis 5.000 Personen, im Mai 2021 soll’s losgehen. Geplant sind Ecken für Kunst und Sport, für Kultur oder einfach zum Verweilen.
Think big, das gilt auch für die Details. Allein das Tor des Betonwerks ist fast 15 m hoch. In die Halle könnten Bühnen und Bars einziehen, auf das Gelände passen Skater-Bahnen, Tischtennis-Platten, Felder für den Ballsport und Wände für Graffiti-Sprayer. Der Betonbau der alten Halle soll als raue Kulisse erhalten bleiben.
Auch an die Boule-Spielenden aus München wurde gedacht. „Wir würden hier sehr gerne eine Boule-Bahn integrieren“, erläuterte Marianne de Negri, Head of Events & Operations bei Sugar Mountain. „Alle unsere Flächen werden zurzeit von fachkundigen Sportlern gebaut.“ Kies für den Boden der Boule-Bahnen dürfte noch reichlich vorhanden sein, aber: „Der Boden darf natürlich nicht zu weich und zu hart sein“, so Marianne de Negri. „Am Ende soll jedenfalls alles gut funktionieren und Spaß machen“.
Ein riesiges Neubau-Projekt
An das Betonwerk Katzenberger grenzt ein ehemaliges Siemens-Gelände mit mehreren Bürogebäuden, zusammen mit der Fabrikfläche viel Raum für ein neues Stadtquartier. Zwischen Boschetsrieder und Machtlfinger Straße kommen so 5 Hektar für 200 neue Wohnungen, Büros, Hotels und eine Markthalle zusammen, alle bequem zu erreichen von den U3-Bahnhöfen Aidenbachstraße und Machtlfinger Straße.
An das Areal schließt das ehemalige Eon-Gelände an, auf dem seit 2015 das neue Quartier „Am Südpark“ für rund 2.500 Bewohner und 400 Arbeitsplätze errichtet wurde.
Hinter Sugar Mountain stehen drei bekannte Macher der Kultur- und Event-Szene in München: Michi Kern, Lissie Kieser und Gregor Wöltje. Erfahrung in der Zwischennutzung von Gewerbeflächen sammelten sie bereits mit einem Pop-up-Hotel und mehreren öffentlichen Räumen für Kunst und Kultur.
Was Sugar Mountain für die Boule-Spielenden in München bringt, erläutert Initiator Gregor Wöltje: „Sugar Mountain steht für das Zusammenbringen von Gegensätzen. Man kann eben nicht nur im vornehmen Hofgarten oder im weitläufigen Englischen Garten Boule spielen, sondern auch in der rohen Industrie-Atmosphäre eines Betonwerks.“
Weitere Infos: https://thisisreallyhappening.cargo.site/Sugar-Mountain