Der Leger wird vielfach unterschätzt. Denn er tut ja nix Aufregendes, denn wie der Name schon sagt, er legt nur. Das ist lange nicht so spektakulär wie ein Carreau sur place oder ein Schuss für 5.
Dabei ist es der Leger, der das Spiel gestaltet. Aber unterschiedlich effektiv:
- Ein schlechter Leger spielt an die Sau
- Ein guter Leger spielt für den Punkt
- Ein richtig guter Leger spielt auf Bild
Das „Bild“ bedeutet eine Anordnung der eigenen Kugeln, die mehrere Optionen für Angriff oder Verteidigung bietet:
- Eine Kugel vor der Sau bildet ein Hindernis für den Gegner. Die eigene Mannschaft kann diese Kugel zur Sau schieben
- Eine Kugel an der Sau bringt den Punkt, sie macht dem Gegner Druck
- Eine Kugel hinter der Sau bringt Punkte, wenn die Sau bewegt wird und die meisten anderen Kugeln vor der Sau liegen
Wie ein Leger so richtig giftig spielt, beschreiben die Aufgaben zum Petanque Leistungsabzeichen (PLA):
- Die Gegnerkugel kontern
- Eine eigene Kugel zur Sau schieben
- Ein Kugelhindernis überwinden
Wenn dieser Leger auch noch per Flachschuss so einen richtigen Flächenschaden anrichten kann, ist er die ideale Ergänzung zum ästhetischen Eisenschießer, der großen Wert auf seinen eleganten Bogen legt.
Der Leger ist auch nicht das Opfer des Schießers. Wenn eine Kugel geschossen wird, bedeutet das doch, dass sie den Punkt hatte oder zumindest gefährlich war. Sie war also gut gelegt, der Schuss ist wie ein Lob zu verstehen.
Zu den größten Herausforderungen eines Legers gehört das Duell mit dem gegnerischen Schießer. Eine Kugel wird gelegt und geschossen. Die nächste wird an die gleiche Stelle gelegt – und ebenfalls geschossen.
Das Duell kann sich über mehrere Aufnahmen hinweg ziehen. Irgendwann ist der Punkt erreicht, dass die Konzentration den Schießer verlässt – er trifft nicht mehr, der Leger hat das Duell gewonnen – und das mit hoher Wahrscheinlichkeit.
Es verwundert also, dass dem Leger so wenig Ruhm zukommt. Deshalb die Anregung, auch mal den besten Spieler eines Teams „vorne“ spielen zu lassen.