So wirst du Schiedsrichter

Auch im Petanque gibt es Schiedsrichter. Aber was ein Unterschied! Der Schiri im Fußball entscheidet im Bruchteil einer Sekunde, ob er pfeift oder nicht. Anders im Petanque. Bei einem Turnier ruft immer wieder einer den „Schiri“, der schlendert zum Spiel und misst in aller Ruhe, welche Equipe den Punkt nun hat. Oder er entscheidet über die Auslegung des weltweiten Reglements.

Eine Gemeinsamkeit gibt es aber: Wie beim Fußball, müssen auch die Schiedsrichter im Petanque eine Ausbildung mit Prüfung durchlaufen. Wir haben uns einen Schiri-Lehrgang in München angesehen. Er fand auf der Anlage des Petanque Club Nymphenburg statt.

Die Anlage des PCN ist ein Gesamtpaket mit Konferenzraum, Boulodrome und Restaurant. Zum zweitägigen Schiedsrichter-Lehrgang sind Teilnehmende aus Oberbayern und Bayerisch-Schwaben angereist. Für den Ablauf sind ein Referent und Organisator zuständig.

 Am ersten Tag stehen Regelkunde, der Umgang mit Messgeräten und das Verhalten eines Schiedsrichters auf dem Programm. Der Lehrgang endet am Sonntag mit der theoretischen und praktischen Prüfung.

Unter Beobachtung der angehenden Schiris spielen Mitglieder des PC Nymphenburg mehrere Partien Doublette, Triplette und Tete. Die Spielenden sollen absichtlich Fehler und Unsportlichkeiten begehen, die von den Prüflingen zu erkennen sind.

Für die Vereinsspieler ein besonderer Spaß, gegen die Regeln zu verstoßen und sich vom Schiri nicht erwischen zu lassen. Doch die meisten Tricks und Manöver entgehen nicht dem wachsamen Blick der Prüflinge.

Wer die Prüfungen besteht, wird Schiedsrichter-Anwärter und muss sich in einer Praktikums-Saison bewähren. Dazu gehören zwei Turniere, eines als Assistent eines etablierten Schiris und als Turnierleiter und Beobachtung eines Schiedsrichters. Erst danach darf sie ihr Petanque-Landesverband zur Ernennung zum Schiedsrichter vorgeschlagen.

Anmerkung: Diese Ausbildung durchlaufen Nachwuchs-Schiris im Bayerischen Petanque Verband. In den neun weiteren Landesverbänden des Deutschen Petanque Verbandes gelten vielleicht ähnliche oder andere Richtlinien.

Foto (1): Privat

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