Wo spielst du gerne Boule?

Boule-Platz im Südpark in München: Keine Parkplätze, keine Haltestelle, kein Imbiss, nur ein Dixi-Klo. Wer möchte hier gerne Boule oder Petanque spielen?

Es gibt Boule-Plätze, da geht’s hoch her. Viele Spieler, fröhliche Gesichter, spannende Partien. Anderswo herrscht tote Hose. 

Genau so beschreibt die Süddeutsche Zeitung zwei Boule-Plätze bei München: Demnach wird ein neuer Boule-Platz in Unterschleißheim kaum besucht, gleich nebenan in Oberschleißheim ist reger Betrieb.

Die Verantwortlichen rätseln, woran das liegt. Am Belag, am Sand? Wohl kaum, denn es gibt andere Gründe. Ob ein Boule-Platz angenommen wird, liegt nicht am Platz, sondern am Drumherum. 

Auf die Details kommt’s an

Die Überschrift der SZ: „Boule-Spiel entzieht sich jeder DIN-Norm“ trifft es ganz bestimmt nicht. Es sollte heißen: Boule-Spieler gehen dorthin, wo sie sich wohlfühlen.

Hier eine Checkliste für den optimalen Boule-Platz

  • Parken

Was nutzt der schönste Boule-Platz, wenn man ihn nicht erreicht? Die meisten Spieler wünschen Parkplätze in der Nähe, am besten kostenlos und ausreichend.

  • Öffentlicher Nahverkehr

In der Stadt können die meisten Boule-Spieler auf ein Auto verzichten. Eine Haltestelle für Bus oder Bahn in der Nähe des Boule-Platzes ist daher sehr praktisch. Ein Beispiel: Im Hofgarten in München (Foto) wimmelt es von Spielern, obwohl Parkplätze wirklich rar sind. Dafür gibt’s am Odeonsplatz vier U-Bahnen und drei Buslinien.

  • Toiletten

Vielleicht das wichtigste Kriterium, ob ein Boule-Platz angenommen wird.

  • Bänke

Fürs Gepäck, für Zuschauer, zum Ausruhen

  • Unterstellen bei Regen

Auch im Hochsommer kann ein Regenguss das schönste Spiel unterbrechen. Sehr praktisch, wenn es in der Nähe ein trockenes Plätzchen gibt

  • Verpflegung

Nice to have: Ein Restaurant, Kiosk oder Supermarkt in der Nähe, vielleicht auch eine Bäckerei oder ein Imbiss.

  • Beleuchtung

Das Tüpfelchen auf dem „i“, damit ein Boule-Spiel auch mal länger dauern darf.

Das Fazit: Es genügt nicht, dass eine Kommune für viel Geld einen Boule-Platz baut. Solange der nicht genügend Infrastruktur fürs Wohlbefinden der Spieler bietet, herrscht dort tote Hose. Und umgekehrt.

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