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Deutscher Petanque-Verband

Kennst du die deutsche Boule-Szene?

Eine extrem dynamisch wachsende Sportart, findet DPV-Präsident Mischa Dörhöfer. Foto (1): Privat

Von Mischa Dörhöfer, Präsident des Deutschen Pétanque-Verbandes, war zu erfahren, wie Pétanque in Deutschland Fuß fassen konnte:

  • Über das französische Militär, das nach 1945 bei uns stationiert war,
  • Urlauber, die aus Frankreich oder Spanien ihre ersten Boule-Kugeln mitbrachten
  • Ein großes Möbelhaus, das in kurzer Zeit in Deutschland über 1 Million Freizeitkugeln verkaufte.

Dazu kommt:

  • Es gibt viele Franzosen, die hier leben und gerne Boule spielen
  • Von den Gemeinden und Städten werden überall Bouleplätze gebaut

Dass überwiegend der Ausdruck „Boule“ statt „Petanque“ gebraucht wird, ist ein Irrtum, der wohl auf die Touristen der 70er und 80er Jahre zurückgeht. Was sie in der Provence als Name des Spiels aufschnappten, war nichts anderes als die französische Vokabel für „Kugel“. Heute hat sich „Boule“ als die Bezeichnung für das Freizeitspiel eingebürgert, während Petanque als sportlicher Wettkampf ausgetragen wird.

Die Struktur dahinter

Zum organisierten Petanque als Wettkampf-Sport in Deutschland gehören heute:

  • Zehn Landesverbände
  • Über 710 Vereine
  • Über 22.000 Spieler
  • Über 16.000 Lizenzspieler
  • Spielbetrieb bis zur Bundesliga
  • Teilnahme an internationalen Wettbewerben
  • Petanque-Events wie das Holstentor-Turnier in Travemünde oder das Hofgarten-Turnier in München

Der Verband

Die deutschen Boule-Spieler sind in Vereinen, Landesverbänden und dem Deutschen Petanque-Verband (DPV) organisiert. Der DPV wurde 1984 gegründet und hat rund 22.000 Lizenzspieler in über 710 Vereinen bundesweit. Zum Vergleich: Die französische „Federation Francaise de Petanque et de Jeu Provencal“ mit Sitz in Marseille hat über 300.000 Mitglieder.

Als Dachorganisation von zehn regionalen Verbänden richtet der DPV u.a. die Deutsche Meisterschaften aus und ermittelt die Teilnehmer für die alljährlichen Weltmeisterschaften. Als Spitzensportverband ist der DPV der „Federation Internationale de Petanque et de Jeu Provencal“ (FIPJP), der „Confédération Européenne de Pétanque“ (CEP) und dem Deutschen Boccia-, Boule- und Pétanque-Verband (DBBPV) angeschlossen.

Der DPV-Präsident Mischa Dörhöfer fasst zusammen: „Pétanque ist in Deutschland eine der am dynamischsten wachsende nicht-olympische Disziplin!“

Weitere Infos:
https://www.ffpjp.org
www.deutscher-petanque-verband.de

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Boule spielen Boule-Regeln

Kugel im Nachbarfeld – Aufheben oder nicht?

Boule-Kugel im Nachbarfeld – was schreiben die Regeln jetzt vor?

Auf der Homepage des Deutschen Petanque-Verbandes gibt’s auch Nachhilfe zur Regelkunde. So ging es jüngst um Kugeln, die in ein benachbartes Spielfeld rollen. Dazu der DPV:

  • „Es hat sich eingebürgert, Kugeln, die auf das bespielte Nachbarfeld geraten, zu markieren und aufzuheben, um das Spiel neben der eigenen Bahn nicht unnötig aufzuhalten, zu stören.“

Hierzu folgende Auslegung:

  • „Kugeln und/oder Zielkugeln, welche im Lauf einer Aufnahme auf ein Nachbarfeld gelangen und dort in einer gültigen Position liegenbleiben, können im gegenseitigen Einvernehmen vorübergehend entfernt werden, nachdem sie markiert worden sind.
  • Die eigene Aufnahme ist nun zu unterbrechen, bis die Aufnahme im Nachbarfeld beendet ist. Dann werden Kugeln und/oder Zielkugel an ihren ursprünglichen Platz zurückgelegt und die Aufnahme beendet.“

Begründung:

  • „Das Reglement beschreibt eindeutig, dass unter normalen Umständen das linke und das rechte Nachbarfeld kein verbotenes Gelände sind, also „mitspielen“. Geraten im Laufe einer Aufnahme Zielkugel oder Kugel dorthin, bleiben sie gültig und die Aufnahme wird fortgesetzt. Es darf jedoch das dort stattfindende Spiel nicht behindert werden. Eine der beiden Aufnahmen ist daher zu unterbrechen, während die andere Aufnahme zu Ende gespielt wird.
  • Idealerweise wird die Aufnahme zuerst beendet, die auf ihrem Spielgelände stattfindet und danach die Aufnahme, welche auf das Nachbarfeld gelangt ist. Damit aber Kugeln oder Zielkugel der einen Aufnahme nicht die andere Aufnahme behindern (weil sie zum Beispiel im Weg liegen) sollen diese entfernt werden können, ohne dass sie dadurch ungültig werden, da dies ein Nachteil für das betroffene Team sein kann.“

Weitere Infos: https://deutscher-petanque-verband.de

 

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