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Boule-Kugeln

Gebraucht, günstig und unverwüstlich: Ein Klassiker von Obut

Ein Klassiker: Die Match TR 120 von Obut, sie wurde von der Obut Match abgelöst

Diese Boule-Kugeln hat eine Boule-Spielerin aus München im Internet ersteigert. Es ist die Obut TR 120, der Vorgänger des aktuellen Bestsellers Obut Match. Beide Modelle haben eine Stahlhärte von 120 und sind damit eine halbweiche Allround-Kugel.

Die gebrauchten Kugeln waren wenig gespielt und wurden im Original-Karton geliefert. Die Käuferin zahlte 40 Euro, ein absolut fairer und angemessener Preis.

Obut Match TR 120 und Geologic Alpha nach der Reinigung. Foto (1): Privat

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So kaufst du gebrauchte Boule-Kugeln

Mehr über die Boule-Kugeln von Obut

 

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Wie Obut zum Marktführer wurde

Zurück: Die ersten Boule-Kugeln aus Frankreich

 

Obut auf Erfolgskurs

Aber zurück nach Saint-Bonnet-le-Château an der Loire. Dort gründen der Schlosser Frédéric Bayet und der Mechaniker Antoine Dupuy 1955 „La Boule Obut“. Zu der Zeit waren Boule Bleue aus Marseille und JB aus dem gleichen Ort die führenden Hersteller von Boule-Kugeln.

Mehr über Obut: https://petanca.de/obut

www.obut.com

Ein Satz Boule-Kugeln von Obut – hier die Match IT aus Edelstahl für Schießer

Das Wachstum von Obut zum heutigen Marktführer war auch die Folge mehrerer Übernahmen anderer Hersteller, von denen drei noch heute im aktuellen Programm von Obut sind.

 

Noch immer aktuell

Okaro gehört zu den Marken, die von Obut übernommen wurden. Ursprünglich als Bucaro am Markt, wurde die Marke nach einem Rechtsstreit in Okaro umbenannt. Heute ist die Soleil 110 aus sehr weichem Edelstahl noch im Sortiment von Obut. Sie gilt als gut ausbalanciert, in den ersten Wochen aber etwas schwierig zu spielen.

2010 hat Obut die zweitletzte Kugel dieses Herstellers aus dem Sortiment genommen: Die Okaro GTI war eine halbweiche Edelstahlkugel mit einer Stahlhärte von 120, galt ebenfalls als gut ausbalanciert, aber wie die Obut ATX ziemlich kompliziert zu beherrschen.

 

Eine Kugel-Familie namens COU

Von Obut übernommen wurde auch La Boule Couloubrier, aus denen 1985 La Boule Noire wurde. Die Kugeln wurden 1967 von Edouard Couloubrier aus Toulon entwickelt und als COU Loubrier auf Meisterschaften und im Versandhandel angeboten. 

Alle Modelle der Marke trugen die Buchstaben COU im Namen, darunter die superweiche X COU mit einer Härte unterhalb den heute geforderten 110. Von der alten Marke ist bei Obut nur noch die CX COU übrig, eine halbweiche und sehr gut ausbalancierte Kugel mit einer Härte von 120 kg/mm2. 

 

Ein Liebling der Schießer

Seit 1985 im Besitz von Obut ist TON’R, ursprünglich in Kleinbuchstaben geschrieben und weicher als die erlaubten 110 kg/mm2. Die heute noch erhältliche TON’R 110 wurde ursprünglich per Hand gefertigt, nach der Übernahme durch Obut jedoch industriell produziert. Sie wird heute gern von Schießern gespielt, die Kugeln aus Edelstahl bevorzugen.

 

Der Markt der Boule-Kugeln heute

Neben Obut und Boule Bleue gibt es in Frankreich mehrere jüngere Hersteller von Boule-Kugeln, darunter MS Petanque oder KTK.

Turnierkugeln von MS Petanque, hier die LSX aus Edelstahl für Schießer

Hochwertige Turnierkugeln gibt es auch von La Franc aus Thailand, Boule Blanche aus Marokko und Toro Ptank, einer noch recht jungen Marke des ehemaligen Weltmeisters Claudy Weibel. Dazu kommt die französische Sportkette Decathlon mit ihren Eigenmarken Geologic und Koodza, die nach Aussage des Unternehmens in Fernost produziert werden.

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Eine Frage des Preises

Ein Satz Turnierkugeln von La Franc aus Thailand. Eingraviert sind das Gewicht (l.), der Hersteller und das Modell (M.) sowie eine Code-Nummer (r.) zum Schutz vor Verwechslungen auf dem Platz

Auf dem Boule-Platz erkennen wir sie sofort: Verchromte Kugeln, nagelneu, kein Rost, keine Kratzer. Hier sind Spieler am Werk, die zum ersten Mal oder nur gelegentlich zum Boule kommen. Ihnen genügen die so genannten Freizeitkugeln, die man für weniger als 10 Euro kriegen kann.

Veteranen treten oft mit verrosteten und verballerten Uraltkugeln an, die bestimmt schon Jahre oder Jahrzehnte in Gebrauch sind. Das halten aber nur hochwertige und nicht ganz billige Boule-Kugeln durch, die so genannten Turnierkugeln.

Was bringen dir teure Boule-Kugeln?

Damit eine Kugel zum Turnier zugelassen wird, muss sie aus Metall und der Hersteller vom Petanque-Weltverband zugelassen sein. Der Durchmesser muss zwischen 70,5 mm und 80 mm liegen, das Gewicht zwischen 650 g und 800 g.

Auf der Kugel müssen die Marke des Herstellers, das Modell und Gewicht sowie eine Code-Nummer eingraviert und gut lesbar sein. Erlaubt sind auch die Initialen, der volle Name des Besitzers oder ein Wappen und Firmenlogo.

Gängige Marken sind Obut, der Marktführer bei den Turnierkugeln, oder Boule Bleue aus Marseille, der älteste Hersteller von Boule-Kugeln aus Metall. Für ambitionierte Spieler sind die Modelle von MS Petanque, KTK oder Unibloc. Etwas günstiger kommen die Boule-Kugeln von Geologic, Koodza und La Franc, die vermutlich alle aus der gleichen Fabrik in Thailand stammen.

Diese Turnierkugeln von MS Petanque haben schon einiges ausgeteilt und kassiert

Gemäß den offiziellen Petanque-Regeln darf eine Boule-Kugel vom Besitzer nicht mehr verändert werden. Das betrifft auch Spieler, die ihre Boule-Kugeln mit einem Edding oder Nagellack markieren, damit sie besser zu erkennen sind. Ein Schiedsrichter oder Turnierleiter könnte diese Kugeln als „regelwidrig verändert“ ansehen und zum Wettbewerb nicht zulassen.

Dazu kommt: Nach jahrelangem Gebrauch kann eine Boule-Kugel so verballert sein, dass das Logo nicht mehr zu lesen ist. Auch damit ist die Kugel zu einem Turnier nicht mehr zugelassen.

Es geht auch günstiger

Während die Preise für Turnierkugeln bei 50 Euro beginnen, ist man mit 10 Euro für einen Satz Freizeitkugeln dabei. Dafür muss man in Kauf nehmen, dass diese Modelle schon nach wenigen Volltreffern ordentlich leiden. Bemängeln lässt sich auch das unberechenbare Rollverhalten. Wer nur ganz selten Boule spielt, kann sich mit diesen Nachteilen leicht abfinden.

Ein Mittelweg kommt von Obut, und zwar eine Freizeitkugel mit der Qualität einer Turnierkugel aus Edelstahl. Sie kostet etwa die Hälfte einer Turnierkugel, ist aber nur in einer Größe und mit einem Gewicht erhältlich.

Der Grund für den günstigen Preis: Um für jeden Spieler die richtige Kugel anbieten zu können, müssen die Markenhersteller viele Varianten fabrizieren. Das kommt deutlich teurer als die Produktion von Kugeln in Einheitsgröße.

Zur Beruhigung: Wer mit nicht ganz teuren Kugeln spielt, darf sich mit einer Faustregel aus Frankreich trösten. Dort heißt es: „Arm gerade, Kugel egal. Arm nicht gerade, Kugel egal“. Also spielt mit dem, was da ist, Freunde, und gut ist.

Was für Turnierkugeln spricht

  • Passgenau bei Gewicht und Umfang
  • Hochwertig gearbeitet
  • Präzises Wurfverhalten
  • Sehr lange haltbar
  • Guter Wiederverkaufswert

Was für Freizeitkugeln spricht

  • Günstiger Preis

Was gegen Freizeitkugeln spricht:

  • Die Vorteile der Turnierkugeln

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Aus Geologic wird Koodza

Die französische Sportkette Decathlon bringt ihre Boule-Kugeln jetzt unter der Marke Koodza heraus. Foto (1): Decathlon Deutschland, Plochingen

Auf unseren Boule-Plätzen sah man Kugeln von Geologic bislang eher selten. Doch jetzt tauchen sie immer öfter auf. Denn diese Boule-Kugeln sind im Ausverkauf, aber warum?

Ein Rundgang über den Platz: Obut, MS Petanque und Boule Bleue regieren die Szene, eher selten werden KTK oder Unibloc gespielt. Doch jetzt sieht man die Kugeln von Geologic immer öfter. 

Der Grund: Mit den Boule-Kugeln der neuen Marke „Koodza“ löst Decathlon die Reihe „Geologic“ ab. Das bedeutet: Die Kugeln von Geologic werden ausverkauft und sind zu sehr günstigen Preisen erhältlich.

Ein Beispiel: Die Schießerkugel Geologic Upsilon wird gerade vom gleichnamigen Modell der Marke Koodza abgelöst, der Preis von 99,99 Euro auf 69,99 Euro reduziert. Das Modell wird als weiche Schießerkugel mit 37 HRC (117 kg/mm²) angeboten. Mehrere Varianten der Geologic-Kugel (Durchmessser und Gewicht) sind bereits nicht mehr verfügbar.

Der Übergang hat offensichtlich ein einheitliches Muster:  Die griechischen Buchstaben der Reihe Geologic werden behalten, nur der Markenname wird ausgetauscht. So ist das Modell „Pi“ nur noch von Koodza erhältlich. Von Geologic sind noch die Modelle Alpha und Delta im Programm. Sobald sie Decathlon auch unter der Marke Koodza anbietet, werden sie vermutlich zu supergünstigen Preisen ausverkauft.

Unter der Marke Koodza bietet Decathlon auch immer mehr Zubehör an, darunter ein Maßband und mehrere Boule-Taschen.

Was bedeutet die Umstellung?

  • Als französisches Unternehmen wird Decathlon weiterhin Boule-Kugeln und Zubehör anbieten
  • Der Übergang von Geologic zu Koodza findet schrittweise statt
  • Man darf darauf warten, dass die Modelle Alpha und Delta von Geologic bald im Preis deutlich sinken

Aber wer ist Decathlon?

Decathlon wurde 1976 gegründet und beschäftigt zurzeit über 80.000 Mitarbeiter weltweit. Mit mehr als 1.500 Filialen (2019) und über 80 Filialen in Deutschland gehört Decathlon zu den größten Sportketten der Welt. Der Gesamtumsatz liegt bei über 11 Milliarden Euro.

Das Geheimnis des Unternehmens sind die Eigenmarken. Gut 20 Marken für 70 Sportarten werden im eigenen Haus entwickelt und weltweit im Auftrag produziert. Dass die Eigenprodukte nur in den eigenen Filialen angeboten werden, vermindert den Wettbewerb mit Sportartikeln anderer Marken.

Bei den Boule-Kugeln heißt es, dass sie beim thailändischen Handelshaus FBT hergestellt werden. Unter der Marke „La Franc“ bietet FBT schon seit 1962 zugelassene Turnierkugeln an. Sowohl Koodza und Geologic als auch La Franc sind im mittlereren Preissegment der Turnierkugeln angesiedelt.

Weitere Infos:

www.decathlon.de

https://fbtsports.com

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Wo die spielen, knallt’s

Haben wir im Petanque bald eine neue Hochburg? Wer macht den Franzosen am meisten Druck? Ein kleines Land steht kurz vor dem Sprung an die Weltspitze.

Petanque-Spieler aus Thailand gelten als gefährliche Schießer

Das Königreich Thailand hat rund 70 Millionen Einwohner und liegt am Indischen Ozean und dem Pazifik. Die Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Bangkok. Doch wie wurde das Petanque aus Südfrankreich auch so weit in Fernost heimisch?

Ganz einfach: Zur Tradition der thailändischen Oberschicht gehört eine Ausbildung in Frankreich. So geschah es, dass eine Prinzessin während ihres Studiums in Paris dort das Boule-Spiel kennenlernte. Die Prinzessin war begeistert und führte später das Petanque in Thailand ein, zuerst in Schulen, dann beim Militär. So nahm das Spiel seinen Aufschwung. Die Königin selbst spielte aktiv bis ins hohe Alter.

In Deutschland gelten Spieler aus Fernost, die bei uns ihre Heimat gefunden haben, als Joker und Geheimwaffe. Besonders gefürchtet sind sie als gnadenlose Schießer. Aber nicht nur das: Unter der Leitung ihres charismatischen Coachs „Le Colonel“ landete Thailand bei der WM 2019 im spanischen Almeira auf dem zweiten Platz – nur eine Medaille hinter dem Sieger Frankreich.

Die Boule-Kugeln von „La Franc“ stammen aus Thailand

Es gibt aber nicht nur die Spieler. Ein junger Schuster aus Bangkok hatte eines Tages einen ausländischen Kunden, dessen defekten Fußball er reparieren sollte. Was ihm so gut gelang, dass er beschloss, selbst Fußbälle zu produzieren.

Die Fußbälle verkauften sich gut, und der Firmengründer weitete die Produktion auf andere Bälle aus. So entstand 1952 die Football Thai Factory, kurz FBT. Seit den frühen 60-ern bietet FBT auch Boule-Kugeln unter der Marke „La Franc“ an, sie wurden 1962 von der FFPJP für Petanque-Turniere  zugelassen. Heute produziert FBT auch Boule-Kugeln für die französische Sportkette Decathlon unter der Marke „Geologic“.

Kurz: Thailand verfügt über die kritische Masse, um im Petanque noch länger ganz oben mitzumischen.

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