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Wie wurde Thailand so stark?

Frankreich gilt als die Wiege des Pétanque – erfunden 1907. Der Kugelsport ist dort tief verwurzelt: In kaum einem anderen Land prägen so viele Weltklasse-Spieler, Profi-Teams und riesige Turniere die Szene. 

Thailand dagegen überrascht: Das Land zählt heute zu den stärksten Pétanque-Nationen der Welt. Anders als in Frankreich ist dort nicht die Tradition, sondern der gezielte staatliche Aufbau entscheidend.

Seit den 1980er Jahren wird Pétanque in Thailand professionell gefördert – besonders im Jugend- und Frauenbereich. Schulen, Sport-Hochschulen und sogar das Militär unterstützen Talente systematisch.

Die Unterschiede

  • In Frankreich ist Pétanque kulturell tief verankert, in der Freizeit wie im Sport – getragen von Tradition und Leidenschaft.
  • In Thailand ist Pétanque vor allem ein Erfolgs-Projekt staatlicher Förderung – strategisch aufgebaut und sportlich effektiv.

Von Frankreich nach Thailand

Den Grundstein für Thailands Pétanque-Erfolg legte Prinzessin Srinagarindra. Sie lernte Pétanque in den 1940er-Jahren während ihres Aufenthalts in der Schweiz und Frankreich kennen und lieben. Sie brachte das Spiel nach Thailand und unterstützte aktiv die Verbreitung und Organisation des Sports.

Seit 1984 ist Pétanque in Thailand offiziell als Sportart anerkannt. Seither fördert der Staat gezielt Talente und Strukturen – über den nationalen Pétanque-Verband und in enger Abstimmung mit dem Sport-Ministerium. Das Ziel: Internationale Medaillen und Weltmeister-Titel.

Training und Talente

In Bangkok entstand ein Nationales Trainings-Zentrum für Pétanque – mit hauptamtlichen Trainern, medizinischer Betreuung und klaren Kader-Strukturen. Schüler und Studierende mit Talent erhalten Sport-Stipendien, um sich gezielt auf eine Karriere im Pétanque vorzubereiten.

Auch an mehreren Hochschulen ist Pétanque als Sport fest verankert – ähnlich wie in Frankreich an den „Pôles Espoirs“. Das Spiel mit der Kugel ist in Thailand kein Pausen-Füller, sondern Ausbildungs-Inhalt.

Was anderswo ein Hobby ist, kann in Thailand zu einem Beruf führen: Erfolgreiche National-Spieler erhalten Prämien, gelegentlich Job-Angebote im öffentlichen Dienst – bei der Armee, der Polizei oder im kommunalen Sport. Pétanque ist damit ein Teil des Leistungs-Sports geworden, mit festem Training, Kadern und Leistungs-Nachweisen.

„Made in Thailand“

In Thailand werden auch hochwertige Boule-Kugeln produziert, die vom Weltverband FIPJP zum Turnier zugelassen sind. Dazu gehören die Marken Marathon und La Franc, beide „Made in Thailand“. La Franc ist dabei nicht nur eine eigene Marke, sondern auch Hersteller der Geologic– und Koodza-Kugeln von Decathlon. Diese Kugeln bieten ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, auch wenn Marathon hierzulande nicht erhältlich sind.

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Boule-Kugeln Zubehör

Was gibt’s, was gab’s?

Der neue Katalog von Bouli ist angekommen, Ausgabe Nr. 14 von 2023. Wie gewohnt im praktischen Format A5, 64 Seiten, Auflage 2.500 Exemplare. Damit ist Bouli der einzige Fachhändler, der seinen Kunden so ein umfassendes Info-Paket bietet.

Auf 2,5 Seiten werden die Boule-Kugeln von Boulenciel präsentiert, die auf unseren Plätzen immer häufiger zu sehen sind. Aber Spaß kostet. Von dem italienischen Hersteller ist kein Modell für weniger als 200 Euro zu kriegen. Die Boulenciel Iris für 310 Euro wird im Preis nur noch von der Obut ATX mit 319 Euro übertroffen.

Sehr praktisch die Infoseiten über die aktuellen Petanque-Regeln, die Auswahl der richtigen Boule-Kugel, Merkmale einer Turnierkugel und die wichtigsten Hersteller, dazu vier Seiten mit Bekleidung. Gerade für Einsteiger eine Sammlung wertvoller und nützlicher Ratschläge.

Der neue Katalog ist kostenlos, man kann ihn unter info@bouli.de anfordern.

 Ein Rückblick

Ich habe meinen ersten Katalog von Bouli herausgekramt, es ist die Ausgabe 9 von 2018. Schon damals erschien das Werk im A5-Format, aber noch mit 72 Seiten, davon vier Blanko-Seiten für eigene Notizen.

Im Vorwort heißt es: „Die Kugelhersteller haben einige Modelle vom Markt genommen“ –  einige Marken sind auch ganz verschwunden, darunter La Boule Integrale. Die letzte Kugel war die As de Carreau aus Messing, Härte 110 und im Holzkoffer für 249 Euro. Wurde die nicht die „Klingelkugel“ genannt, weil sie beim Rollen so seltsam schepperte?

Für Integrale kam Boulenciel. Zwei Marken, die damals und heute bei Bouli nicht zu finden sind: La Franc aus Thailand und Unibloc aus Italien mit seinen sehr hochwertigen Boule-Kugeln aus Messing.

Auch 2018 bot der Bouli-Katalog einen wertvollen Info-Teil, damals noch mit den DPV-Spielregeln von 2010, die 2017 und 2021 aktualisiert wurden. Auf sieben Seiten wurde Bekleidung angeboten, darunter ganz neu die eigene Textil-Kollektion mit Vintage Druck. 

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Boule-Kugeln

Die Hersteller unserer Boule-Kugeln

Viele Boule-Spieler steigen mit preisgünstigen Freizeitkugeln ein, irgendwann aber muss ein höherwertiger Kugelsatz her, der auch für Turniere zugelassen ist. Diese Boule-Kugeln unterscheiden sich in Art und Härte des Stahls, Riffelung oder Musterung.

Mit einem Marktanteil von 80 % ist Obut der größte Hersteller von Turnierkugeln weltweit. Das Unternehmen aus St-Bonnet-le-Château an der Loire ist auch durch Übernahmen so groß geworden, darunter Okaro oder JB Petanque. Nur: Bei Obut gibt es nur ganz wenige Riffelungen. Da sehr viele Spieler mit Boule-Kugeln von Obut spielen, sind sie manchmal schwer zu unterscheiden.

Boule-Kugeln von Boule Bleue – erkennbar an den auffälligen Riffelungen

Mit über 40 Riffelungen bietet Boule Bleue ganz unterschiedliche Kugeln an, die sich vom Rest des Feldes deutlich unterscheiden. Das Unternehmen aus der Nähe von Marseille wurde 1903 gegründet und ist damit der älteste Hersteller von Boule-Kugeln der Welt.

Turnierkugeln von MS Petanque

Recht jung hingegen ist MS Petanque von 1995. Das Unternehmen aus Nogent verfügt über besonderes Knowhow in der CNC-Produktion und legt Wert auf die Tatsache, dass alle Kugeln in Frankreich produziert werden. 

Turnierkugeln von La Franc aus Thailand

Aus Thailand stammen die Boule-Kugeln von La Franc, die schon 1962 vom französischen Petanque-Verband zum Wettkampf zugelassen wurden. Unter der Eigenmarke Geologic bietet die französische Sportartikelkette Decathlon auch Boule-Kugeln im mittleren Preissegment an, die aus der Produktion von La Franc stammen. 

Sehr hochwertig kommen die Kugeln von KTK Petanque, erhältlich ab 150 Euro. Die recht auffällig gemusterten Kugeln sind in mehreren Reihen erhältlich und werden durch europäische Top-Spieler beworben.

Aus Italien stammen die Boule-Kugeln von Unibloc und Boulenciel. Sie sind im höheren Preissegment angesiedelt und zum Teil auch aus Messing gefertigt. Eine weitere Marke, die weniger häufig gespielt wird, ist Toro aus Frankreich.

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Boule-Kugeln

Wie Obut zum Marktführer wurde

Zurück: Die ersten Boule-Kugeln aus Frankreich

 

Obut auf Erfolgskurs

Aber zurück nach Saint-Bonnet-le-Château an der Loire. Dort gründen der Schlosser Frédéric Bayet und der Mechaniker Antoine Dupuy 1955 „La Boule Obut“. Zu der Zeit waren Boule Bleue aus Marseille und JB aus dem gleichen Ort die führenden Hersteller von Boule-Kugeln.

Mehr über Obut: https://petanca.de/obut

www.obut.com

Ein Satz Boule-Kugeln von Obut – hier die Match IT aus Edelstahl für Schießer

Das Wachstum von Obut zum heutigen Marktführer war auch die Folge mehrerer Übernahmen anderer Hersteller, von denen drei noch heute im aktuellen Programm von Obut sind.

 

Noch immer aktuell

Okaro gehört zu den Marken, die von Obut übernommen wurden. Ursprünglich als Bucaro am Markt, wurde die Marke nach einem Rechtsstreit in Okaro umbenannt. Heute ist die Soleil 110 aus sehr weichem Edelstahl noch im Sortiment von Obut. Sie gilt als gut ausbalanciert, in den ersten Wochen aber etwas schwierig zu spielen.

2010 hat Obut die zweitletzte Kugel dieses Herstellers aus dem Sortiment genommen: Die Okaro GTI war eine halbweiche Edelstahlkugel mit einer Stahlhärte von 120, galt ebenfalls als gut ausbalanciert, aber wie die Obut ATX ziemlich kompliziert zu beherrschen.

 

Eine Kugel-Familie namens COU

Von Obut übernommen wurde auch La Boule Couloubrier, aus denen 1985 La Boule Noire wurde. Die Kugeln wurden 1967 von Edouard Couloubrier aus Toulon entwickelt und als COU Loubrier auf Meisterschaften und im Versandhandel angeboten. 

Alle Modelle der Marke trugen die Buchstaben COU im Namen, darunter die superweiche X COU mit einer Härte unterhalb den heute geforderten 110. Von der alten Marke ist bei Obut nur noch die CX COU übrig, eine halbweiche und sehr gut ausbalancierte Kugel mit einer Härte von 120 kg/mm2. 

 

Ein Liebling der Schießer

Seit 1985 im Besitz von Obut ist TON’R, ursprünglich in Kleinbuchstaben geschrieben und weicher als die erlaubten 110 kg/mm2. Die heute noch erhältliche TON’R 110 wurde ursprünglich per Hand gefertigt, nach der Übernahme durch Obut jedoch industriell produziert. Sie wird heute gern von Schießern gespielt, die Kugeln aus Edelstahl bevorzugen.

 

Der Markt der Boule-Kugeln heute

Neben Obut und Boule Bleue gibt es in Frankreich mehrere jüngere Hersteller von Boule-Kugeln, darunter MS Petanque oder KTK.

Turnierkugeln von MS Petanque, hier die LSX aus Edelstahl für Schießer

Hochwertige Turnierkugeln gibt es auch von La Franc aus Thailand, Boule Blanche aus Marokko und Toro Ptank, einer noch recht jungen Marke des ehemaligen Weltmeisters Claudy Weibel. Dazu kommt die französische Sportkette Decathlon mit ihren Eigenmarken Geologic und Koodza, die nach Aussage des Unternehmens in Fernost produziert werden.

Zurück: Die ersten Boule-Kugeln aus Frankreich

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Boule-Kugeln

Eine Frage des Preises

Ein Satz Turnierkugeln von La Franc aus Thailand. Eingraviert sind das Gewicht (l.), der Hersteller und das Modell (M.) sowie eine Code-Nummer (r.) zum Schutz vor Verwechslungen auf dem Platz

Auf dem Boule-Platz erkennen wir sie sofort: Verchromte Kugeln, nagelneu, kein Rost, keine Kratzer. Hier sind Spieler am Werk, die zum ersten Mal oder nur gelegentlich zum Boule kommen. Ihnen genügen die so genannten Freizeitkugeln, die man für weniger als 10 Euro kriegen kann.

Veteranen treten oft mit verrosteten und verballerten Uraltkugeln an, die bestimmt schon Jahre oder Jahrzehnte in Gebrauch sind. Das halten aber nur hochwertige und nicht ganz billige Boule-Kugeln durch, die so genannten Turnierkugeln.

Was bringen dir teure Boule-Kugeln?

Damit eine Kugel zum Turnier zugelassen wird, muss sie aus Metall und der Hersteller vom Petanque-Weltverband zugelassen sein. Der Durchmesser muss zwischen 70,5 mm und 80 mm liegen, das Gewicht zwischen 650 g und 800 g.

Auf der Kugel müssen die Marke des Herstellers, das Modell und Gewicht sowie eine Code-Nummer eingraviert und gut lesbar sein. Erlaubt sind auch die Initialen, der volle Name des Besitzers oder ein Wappen und Firmenlogo.

Gängige Marken sind Obut, der Marktführer bei den Turnierkugeln, oder Boule Bleue aus Marseille, der älteste Hersteller von Boule-Kugeln aus Metall. Für ambitionierte Spieler sind die Modelle von MS Petanque, KTK oder Unibloc. Etwas günstiger kommen die Boule-Kugeln von Geologic, Koodza und La Franc, die vermutlich alle aus der gleichen Fabrik in Thailand stammen.

Diese Turnierkugeln von MS Petanque haben schon einiges ausgeteilt und kassiert

Gemäß den offiziellen Petanque-Regeln darf eine Boule-Kugel vom Besitzer nicht mehr verändert werden. Das betrifft auch Spieler, die ihre Boule-Kugeln mit einem Edding oder Nagellack markieren, damit sie besser zu erkennen sind. Ein Schiedsrichter oder Turnierleiter könnte diese Kugeln als „regelwidrig verändert“ ansehen und zum Wettbewerb nicht zulassen.

Dazu kommt: Nach jahrelangem Gebrauch kann eine Boule-Kugel so verballert sein, dass das Logo nicht mehr zu lesen ist. Auch damit ist die Kugel zu einem Turnier nicht mehr zugelassen.

Es geht auch günstiger

Während die Preise für Turnierkugeln bei 50 Euro beginnen, ist man mit 10 Euro für einen Satz Freizeitkugeln dabei. Dafür muss man in Kauf nehmen, dass diese Modelle schon nach wenigen Volltreffern ordentlich leiden. Bemängeln lässt sich auch das unberechenbare Rollverhalten. Wer nur ganz selten Boule spielt, kann sich mit diesen Nachteilen leicht abfinden.

Ein Mittelweg kommt von Obut, und zwar eine Freizeitkugel mit der Qualität einer Turnierkugel aus Edelstahl. Sie kostet etwa die Hälfte einer Turnierkugel, ist aber nur in einer Größe und mit einem Gewicht erhältlich.

Der Grund für den günstigen Preis: Um für jeden Spieler die richtige Kugel anbieten zu können, müssen die Markenhersteller viele Varianten fabrizieren. Das kommt deutlich teurer als die Produktion von Kugeln in Einheitsgröße.

Zur Beruhigung: Wer mit nicht ganz teuren Kugeln spielt, darf sich mit einer Faustregel aus Frankreich trösten. Dort heißt es: „Arm gerade, Kugel egal. Arm nicht gerade, Kugel egal“. Also spielt mit dem, was da ist, Freunde, und gut ist.

Was für Turnierkugeln spricht

  • Passgenau bei Gewicht und Umfang
  • Hochwertig gearbeitet
  • Präzises Wurfverhalten
  • Sehr lange haltbar
  • Guter Wiederverkaufswert

Was für Freizeitkugeln spricht

  • Günstiger Preis

Was gegen Freizeitkugeln spricht:

  • Die Vorteile der Turnierkugeln

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Boule-Kugeln

Aus Geologic wird Koodza

Die französische Sportkette Decathlon bringt ihre Boule-Kugeln jetzt unter der Marke Koodza heraus. Foto (1): Decathlon Deutschland, Plochingen

Auf unseren Boule-Plätzen sah man Kugeln von Geologic bislang eher selten. Doch jetzt tauchen sie immer öfter auf. Denn diese Boule-Kugeln sind im Ausverkauf, aber warum?

Ein Rundgang über den Platz: Obut, MS Petanque und Boule Bleue regieren die Szene, eher selten werden KTK oder Unibloc gespielt. Doch jetzt sieht man die Kugeln von Geologic immer öfter. 

Der Grund: Mit den Boule-Kugeln der neuen Marke „Koodza“ löst Decathlon die Reihe „Geologic“ ab. Das bedeutet: Die Kugeln von Geologic werden ausverkauft und sind zu sehr günstigen Preisen erhältlich.

Ein Beispiel: Die Schießerkugel Geologic Upsilon wird gerade vom gleichnamigen Modell der Marke Koodza abgelöst, der Preis von 99,99 Euro auf 69,99 Euro reduziert. Das Modell wird als weiche Schießerkugel mit 37 HRC (117 kg/mm²) angeboten. Mehrere Varianten der Geologic-Kugel (Durchmessser und Gewicht) sind bereits nicht mehr verfügbar.

Der Übergang hat offensichtlich ein einheitliches Muster:  Die griechischen Buchstaben der Reihe Geologic werden behalten, nur der Markenname wird ausgetauscht. So ist das Modell „Pi“ nur noch von Koodza erhältlich. Von Geologic sind noch die Modelle Alpha und Delta im Programm. Sobald sie Decathlon auch unter der Marke Koodza anbietet, werden sie vermutlich zu supergünstigen Preisen ausverkauft.

Unter der Marke Koodza bietet Decathlon auch immer mehr Zubehör an, darunter ein Maßband und mehrere Boule-Taschen.

Was bedeutet die Umstellung?

  • Als französisches Unternehmen wird Decathlon weiterhin Boule-Kugeln und Zubehör anbieten
  • Der Übergang von Geologic zu Koodza findet schrittweise statt
  • Man darf darauf warten, dass die Modelle Alpha und Delta von Geologic bald im Preis deutlich sinken

Aber wer ist Decathlon?

Decathlon wurde 1976 gegründet und beschäftigt zurzeit über 80.000 Mitarbeiter weltweit. Mit mehr als 1.500 Filialen (2019) und über 80 Filialen in Deutschland gehört Decathlon zu den größten Sportketten der Welt. Der Gesamtumsatz liegt bei über 11 Milliarden Euro.

Das Geheimnis des Unternehmens sind die Eigenmarken. Gut 20 Marken für 70 Sportarten werden im eigenen Haus entwickelt und weltweit im Auftrag produziert. Dass die Eigenprodukte nur in den eigenen Filialen angeboten werden, vermindert den Wettbewerb mit Sportartikeln anderer Marken.

Bei den Boule-Kugeln heißt es, dass sie beim thailändischen Handelshaus FBT hergestellt werden. Unter der Marke „La Franc“ bietet FBT schon seit 1962 zugelassene Turnierkugeln an. Sowohl Koodza und Geologic als auch La Franc sind im mittlereren Preissegment der Turnierkugeln angesiedelt.

Weitere Infos:

www.decathlon.de

https://fbtsports.com

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Reise Turniere

Wo die spielen, knallt’s

Haben wir im Petanque bald eine neue Hochburg? Wer macht den Franzosen am meisten Druck? Ein kleines Land steht kurz vor dem Sprung an die Weltspitze.

Petanque-Spieler aus Thailand gelten als gefährliche Schießer

Das Königreich Thailand hat rund 70 Millionen Einwohner und liegt am Indischen Ozean und dem Pazifik. Die Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Bangkok. Doch wie wurde das Petanque aus Südfrankreich auch so weit in Fernost heimisch?

Ganz einfach: Zur Tradition der thailändischen Oberschicht gehört eine Ausbildung in Frankreich. So geschah es, dass eine Prinzessin während ihres Studiums in Paris dort das Boule-Spiel kennenlernte. Die Prinzessin war begeistert und führte später das Petanque in Thailand ein, zuerst in Schulen, dann beim Militär. So nahm das Spiel seinen Aufschwung. Die Königin selbst spielte aktiv bis ins hohe Alter.

In Deutschland gelten Spieler aus Fernost, die bei uns ihre Heimat gefunden haben, als Joker und Geheimwaffe. Besonders gefürchtet sind sie als gnadenlose Schießer. Aber nicht nur das: Unter der Leitung ihres charismatischen Coachs „Le Colonel“ landete Thailand bei der WM 2019 im spanischen Almeira auf dem zweiten Platz – nur eine Medaille hinter dem Sieger Frankreich.

Die Boule-Kugeln von „La Franc“ stammen aus Thailand

Es gibt aber nicht nur die Spieler. Ein junger Schuster aus Bangkok hatte eines Tages einen ausländischen Kunden, dessen defekten Fußball er reparieren sollte. Was ihm so gut gelang, dass er beschloss, selbst Fußbälle zu produzieren.

Die Fußbälle verkauften sich gut, und der Firmengründer weitete die Produktion auf andere Bälle aus. So entstand 1952 die Football Thai Factory, kurz FBT. Seit den frühen 60-ern bietet FBT auch Boule-Kugeln unter der Marke „La Franc“ an, sie wurden 1962 von der FFPJP für Petanque-Turniere  zugelassen. Heute produziert FBT auch Boule-Kugeln für die französische Sportkette Decathlon unter der Marke „Geologic“.

Kurz: Thailand verfügt über die kritische Masse, um im Petanque noch länger ganz oben mitzumischen.

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