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Spielst du Boule oder Petanque? 

Wann immer du auf den Platz gehst, stellst du die Unterschiede zwischen Boule und Petanque fest.

Die Kugeln

  • Boule-Anfänger greifen meist zu günstigen, blitzenden Freizeit-Kugeln. Sie sind für den Einstieg gedacht, aber unpräzise zu spielen
  • Petanque-Spielende müssen im Turnier genormte Wettkampf-Kugeln einsetzen: Aus Stahl, exakt ausbalanciert und im Durchmesser und Gewicht genau passend. Ihr Preis entspricht der Qualität

Die Regeln

  • Beim Boule in Park oder Garten wird gern ein Auge zugedrückt: Fuß auf der Linie? Egal. Zwei Zentimeter Unterschied? Passt schon. Dass es ein offizielles Petanque-Reglement gibt, echt?
  • Im Pétanque zählt jedes Detail: Distanzen, ungültige Kugeln, Messung mit Maßband oder Tirette. Der offizielle Regel-Katalog ist bekannt, aber alle 35 Artikel

Spaß oder Strategie

  • Boule-Spielende wollen Spaß: Sich bewegen, plaudern, vielleicht etwas trinken – die Lebensfreude steht im Vordergrund
  • Im sportlichen Pétanque geht es um Taktik: Gegner blockieren, Kugeln rausschießen, Positionen berechnen – jede Kugel ist wie ein Zug im Schach

Das Spielfeld

  • Im Boule spielt man auf die Distanz, wo die Zielkugel gerade liegt. 6 bis 10 m? Nie gehört!
  • Beim Petanque hält man sich ans offizielle Reglement: Carree oder Terrain Libre. Die Entfernungen zu Hindernissen, anderen Wurfkreisen oder der Kopflinie werden eingehalten.

Die Lautstärke

  • Beim Boule geht’s entspannt und fröhlich zu. Man jubelt, klatscht, gibt gut gelaunte Kommentare
  • Im Pétanque-Wettkampf herrscht Spannung: Stille beim Wurf, volle Konzentration – und Respekt vor dem Spiel

Die Mannschaft

  • Beim Boule spielt jeder alles, die Reihenfolge ist egal
  • Petanque hat die Positionen Leger (Pointeur), Schießer (Tireur) und Mittel-Spieler (Milieu). Sie werden vor dem Spiel vergeben und eingehalten

Hinten oder vorn

  • Boule-Anfänger stehen neben und hinter dem Wurfkreis, unterhalten sich angeregt und reden auch Spielende im Kreis an
  • Beim Petanque stehen die Spielenden vorne auf Höhe der Zielkugel, dort können sie ungestört über das Spiel diskutieren

Ungültige Zielkugel

  • Wenn Boule-Anfänger die Zielkugel zu lang oder kurz (6 bis 10 m) anwerfen, kickt sie irgendein Spielender in eine gültige Position.  
  • Im Petanque übergibt die Mannschaft, die die Zielkugel falsch ausgeworfen hat, diese an den Gegner, der sie an eine gültige Position legt

Beim Messen

  • Wird beim Boule gemessen, rennen alle ins Spielfeld, möglichst nahe zur Zielkugel, um das Ergebnis mitzukriegen
  • Beim Petanque hält man Abstand zur Messung, nach dem offiziellen Reglement sogar 2 m zum messenden Schiri

Etikette

  • Wenn der Boule-Gegner eine Aktion vergeigt, bedankt man sich amüsiert, wortreich und mit Jubel für den Punkt
  • Petanque-Spielende zeigen sich unbeeindruckt, wenn ihnen der Gegner einen Punkt beschert.

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So wirst du Schiedsrichter

Auch im Petanque gibt es Schiedsrichter. Aber was ein Unterschied! Der Schiri im Fußball entscheidet im Bruchteil einer Sekunde, ob er pfeift oder nicht. Anders im Petanque. Bei einem Turnier ruft immer wieder einer den „Schiri“, der schlendert zum Spiel und misst in aller Ruhe, welche Equipe den Punkt nun hat. Oder er entscheidet über die Auslegung des weltweiten Reglements.

Eine Gemeinsamkeit gibt es aber: Wie beim Fußball, müssen auch die Schiedsrichter im Petanque eine Ausbildung mit Prüfung durchlaufen. Wir haben uns einen Schiri-Lehrgang in München angesehen. Er fand auf der Anlage des Petanque Club Nymphenburg statt.

Die Anlage des PCN ist ein Gesamtpaket mit Konferenzraum, Boulodrome und Restaurant. Zum zweitägigen Schiedsrichter-Lehrgang sind Teilnehmende aus Oberbayern und Bayerisch-Schwaben angereist. Für den Ablauf sind ein Referent und Organisator zuständig.

 Am ersten Tag stehen Regelkunde, der Umgang mit Messgeräten und das Verhalten eines Schiedsrichters auf dem Programm. Der Lehrgang endet am Sonntag mit der theoretischen und praktischen Prüfung.

Unter Beobachtung der angehenden Schiris spielen Mitglieder des PC Nymphenburg mehrere Partien Doublette, Triplette und Tete. Die Spielenden sollen absichtlich Fehler und Unsportlichkeiten begehen, die von den Prüflingen zu erkennen sind.

Für die Vereinsspieler ein besonderer Spaß, gegen die Regeln zu verstoßen und sich vom Schiri nicht erwischen zu lassen. Doch die meisten Tricks und Manöver entgehen nicht dem wachsamen Blick der Prüflinge.

Wer die Prüfungen besteht, wird Schiedsrichter-Anwärter und muss sich in einer Praktikums-Saison bewähren. Dazu gehören zwei Turniere, eines als Assistent eines etablierten Schiris und als Turnierleiter und Beobachtung eines Schiedsrichters. Erst danach darf sie ihr Petanque-Landesverband zur Ernennung zum Schiedsrichter vorgeschlagen.

Anmerkung: Diese Ausbildung durchlaufen Nachwuchs-Schiris im Bayerischen Petanque Verband. In den neun weiteren Landesverbänden des Deutschen Petanque Verbandes gelten vielleicht ähnliche oder andere Richtlinien.

Foto (1): Privat

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Neues und Bekanntes vom Wurfkreis

Das ist neu: Der faltbare Wurfkreis von Koodza hat die offizielle Zulassung zu Petanque-Turnieren erhalten. Der Hintergrund: Bei dem Wurfkreis von Koodza handelt es sich um eine faltbare Konstruktion, die sich schnell und ohne Zutun zum Kreis entfaltet. Die einzelnen Glieder sind durch Gummistreifen verbunden, die sie in die gewünschte Form bringen. Die Praxis muss zeigen, wie lange dieser Mechanismus funktioniert, denn der Ring ist noch nicht so lange am Markt.

Koodza ist eine Eigenmarke der französischen Sportkette Decathlon. Die Boule-Kugeln und das Zubehör von Koodza erhält man im Online-Shop oder einer Filiale von Decathlon.

Was sagt das Reglement?

Dass Boule aus einem Wurfkreis gespielt wird, ist klar. Artikel 6 des offiziellen Petanque-Reglements legt die Regeln zum Einsatz des Wurfkreises fest. Demnach darf man einen Kreis mit einem Durchmesser von 35 cm bis 50 cm auf den Boden zeichnen, mit dem Schuh, einem Nagel oder Ast. 

Oder man nimmt einen starren oder faltbaren Wurfreif mit einem Innendurchmesser von 50 cm, der vom internationalen Verband FIPJP zugelassen ist.

  • Auf jeden Fall muss ein faltbarer oder starrer Wurfreif schon vor dem Auswerfen der Zielkugel markiert werden.
  • Wenn ein Veranstalter oder die gegnerische Mannschaft einen Wurfreif anbietet, muss dieser benutzt werden.
  • Der Wurfkreis muss mehr als 1 m von einem Hindernis und mehr als 1,5 m vom nächsten Wurfkreis oder einer Zielkugel liegen.
  • Der Spieler muss im Innern des Wurfkreises stehen und den Ring nicht berühren oder übertreten. Erst wenn die geworfene Kugel den Boden berührt hat, darf der Spieler den Kreis vollständig verlassen
  • Wenn eine Mannschaft, die noch Kugeln hat, den Kreis innerhalb einer Aufnahme aufhebt, darf sie ihre Kugeln nicht mehr spielen! Der Wurfreif gilt dann als aufgehoben, wenn er keine Berührung zum Boden mehr hat.

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Genau geregelte Details

Der DPV weist auf mehrere Regeln hin, die im Spielbetrieb 2023 eingehalten werden müssen.

  • Probewürfe sind verboten

Artikel 18 des offiziellen Reglements verbietet ganz eindeutig, dass Spieler im Turnier auf freien Flächen ihre Probewürfe oder Schussübungen absolvieren. Das schafft nur Unruhe bei den Teilnehmern einer daneben laufenden Partie. 

Wer trotzdem noch üben möchte, sollte bei der Turnierleitung oder dem Schiedsrichter nach einer für Probewürfe ausgewiesenen Fläche fragen. Das vermeidet Sanktionen nach Artikel 35 des Reglements, die von einer Verwarnung bis zur Disqualifikation reichen.

  • Andere Sauschuss-Regelung im Nachspiel

Einige Turniere werden mit Zeit-Limit ausgetragen. Nach dem Signal des Turnierleiters wird entweder die aktuelle Aufnahme beendet oder eine bis zwei weitere Aufnahmen angehängt, falls das Spiel nicht mit einem Unentschieden enden darf.

Steht es nach der zweiten Nachspiel-Aufnahme immer noch unentschieden, wird eine weitere Aufnahme gespielt. In dieser dritten Aufnahme kann die Zielkugel nicht ungültig werden, selbst wenn sie ins Aus geht. Sollte sie den gültigen Bereich verlassen, wird sie auf ihre ursprüngliche Position zurückgelegt, vorausgesetzt das Cochonnet war markiert. War es das nicht, erhalten beide Teams eine Gelbe Karte, und die Zielkugel wird so gut wie möglich dorthin gelegt, von wo sie ins Aus ging.

  • Austausch eines Spielers

Wer im Ligawettbewerb einen Spieler austauschen möchte, muss den Wechsel in der laufenden Aufnahme für die nächste ankündigen. Der Austausch ist nur erlaubt, nachdem eine Aufnahme beendet ist, d.h. sobald die Punkteverteilung der Aufnahme zweifelsfrei feststeht. Der Austausch muss auch vor dem Beginn der nächsten Aufnahme stattfinden, bevor die Zielkugel geworfen wurde, unabhängig ihrer Gültigkeit.

  • Jugendturniere ohne verbindliche Entfernungen

Im neuen Reglement des DPV sind die Distanzen für Jugendwettbewerbe nicht mehr explizit benannt. Obwohl die Jugend-Vertreter der Landesverbände für eine bundesweit einheitliche Festlegung sind, gibt es bei überregionalen Jugendwettbewerben keine verbindlichen Entfernungen fürs Auswerfen der Zielkugel.

Weitere Infos: Link zu weiteren DPV-Regeln

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Gender-Sprache oder nicht?

Wie man mit politisch korrekter Sprache ein Druckwerk verschlechtern kann, zeigt das offizielle Regelheft des Deutschen Petanque Verbandes (DPV), im Foto links. Es gilt seit Februar 2021 und ersetzt den Vorgänger von 2017.

Das aktuelle DPV-Regelheft hat das Format DIN A6 und 40 Seiten Inhalt. Es ist im DPV-Shop für 2 Euro erhältlich, aber der Versand kostet 4,90 Euro. Das rechnet sich nur in Verbindung mit einer anderen Bestellung oder bei mehreren Exemplaren, deren Versandkosten umgelegt werden können.

Der erste Eindruck: Was ein unmöglicher Satzspiegel! Der innere Rand ist viel zu breit, der äußere bedenklich knapp. Dazu wurde der Text in einer sehr kleinen Schrift gesetzt. Das betrifft die Optik, aber es soll hier um den Inhalt gehen.

An die Regeln sind sieben Seiten zur Spielkultur angehängt, also die ungeschriebenen Verhaltensregeln auf dem Platz. Dieser Zusatz geht auf Kosten der Schriftgröße und guten Lesbarkeit des Inhalts.

Was mehr stört, sind die Auswüchse der gendergerechten Sprache. Durchgängig liest man „Spieler/innen“, was immer noch angenehmer kommt als „Spieler*innen“, man hätte aber auch „Spielende“ verwenden können.

Dass selbst der DPV mit dem Regelheft nicht wirklich zufrieden ist, stand am 21. April 2021 auf der Website des Verbandes: „Der Versuch, DPV-intern das Regelwerk ab dieser Fassung gendergerecht zu formulieren, ergab keinen Text, mit dem alle Verantwortlichen einverstanden waren. Mit dieser redaktionellen Aufgabe wird nun ein professioneller Dienst beauftragt.“

Dass es besser geht, zeigt ein aktuelles Regelheft, das bei dem badischen Fachhändler Bouli erschienen ist. Im Gegensatz zum DPV-Heft handelt es sich bei dem ebenfalls DIN-A6 großen Heftchen um eine nicht gendergerechte-Fassung. Und siehe da: Der Verzicht auf die Gender-Sprache und den Beitrag zur Spielkultur bringt eine bessere Lesbarkeit durch eine etwas größere Schrift auf nur 32 Seiten Umfang.

Das Regelheft von Bouli kostet 2,50 Euro und 1,00 Euro für den Versand als Brief.

Weitere Infos:

www.deutscher-petanque-verband.de
www.bouli.de

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Auch für die Entfernungen gibt’s Regeln

Wo sich die Spielenden im Spiel aufhalten müssen, ist in den offiziellen Petanque-Regeln eindeutig vorgeschrieben:

„Während der Aufnahme müssen sich die Gegner seitlich hinter der Zielkugel oder seitlich hinter dem Spieler aufhalten und einen Abstand von mindestens 2 m einhalten.“

Solange die andere Mannschaft spielt, musst du also hinter dem Kreis oder vorne an der Sau stehen. Auf Höhe der Zielkugel zu stehen, bringt mehrere Vorteile:

  • Du kannst die Entfernungen der Kugeln realistisch und ohne perspektivische Verzerrungen sehen. Wenn vom Kreis die Frage kommt „Wer hat den Punkt?“, dann weißt du, dass du besser stehst und mehr siehst als der Gegner.
  • Auf Höhe der Zielkugel kann eine Mannschaft in Ruhe und ungestört die Spielsituation diskutieren. Danach geht ein Spieler zum Wurfkreis und spielt seine Kugel, wie mit der Mannschaft besprochen, und geht wieder nach vorne zum Team.
  • Wenn eine Mannschaft ständig auf Höhe der Zielkugel steht, kann sie durch ihre Geschlossenheit den Gegner beeindrucken.

Weitere Maße und Entfernungen aus dem offiziellen Reglement

  • Wenn ein Kreis gezeichnet wird, muss sein Durchmesser  35 cm bis 50 cm betragen
  • Starre oder faltbare Wurfreife müssen einen Innendurchmesser von 50 cm haben, die Toleranz beträgt ±2 mm
  • Der Wurfkreis muss mehr als 1 m von einem Hindernis und mehr als 1,5 m vom nächsten benutzten Wurfkreis oder einer fremden Zielkugel liegen
  • Eine gültig geworfene Zielkugel muss zwischen 6 m und 10 m vom inneren Wurfkreisrand liegen und mindestens 50 cm von einem Hindernis oder der Kopflinie. Es gibt keinen Mindestabstand zu den Seitenlinien, die die Spielfelder trennen, oder zu den Auslinien an den Seiten
  • Wenn die Zielkugel in keiner Richtung auf die größtmögliche Entfernung von 10 m geworfen werden kann, kann der Spieler auf einer geraden Linie in Richtung der vorhergehenden Aufnahme zurückgehen, bis er die Zielkugel auf die größtmögliche erlaubte Entfernung werfen kann
  • Während einer Aufnahme ist die Zielkugel ungültig, wenn sie so geschossen wird, dass sie mehr als 20 m (für Juniors und Seniors) und 15 m (für die jüngeren Spieler) oder weniger als 3 m entfernt vom Wurfkreis liegen bleibt
  • Solange ein Schiedsrichter misst, müssen die Spielenden einen Abstand von 2 m zu ihm einhalten

(Alle Angaben mit Stand 8/2022, geprüft von einem Landesschiedsrichter des Bayerischen Petanque-Verbandes)

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Verwirrung ums offizielle Regelheft?

Die aktuellen Petanque-Regeln sind ab 17. Januar 2022 auch bei dem badischen Versender Bouli erhältlich. Bei dem DIN-A6 großen Heft handelt es sich um eine nicht gendergerechte-Fassung. Der Verzicht auf die Gender-Sprache bringt eine bessere Lesbarkeit und einige Seiten weniger Umfang, sagten uns Adelheid Raab-Jung und Matthias Uhl von Bouli.
 
Über das Regelheft aus dem DPV-Shop hieß es wörtlich: „Der Versuch, DPV-intern das Regelwerk ab dieser Fassung gendergerecht zu formulieren, ergab keinen Text, mit dem alle Verantwortlichen einverstanden waren. Mit dieser redaktionellen Aufgabe wird nun ein professioneller Dienst beauftragt.“
 
Um nun kurzfristig eine „verständliche und lesbare“ Lösung zu bieten, veröffentlicht Bouli nach Rücksprache mit dem DPV das neue Regelheft. Die neuen „Offiziellen Petanque-Spielregeln“ gelten seit 10. Februar 2021 für alle nationalen Verbände, die der FIPJP angehören.

Weitere Infos: www.bouli.de

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Forum für die Petanque-Regeln

Mike Pegg, Präsident der CEP (Confédération Européenne de Pétanque) und Admin eines Forums über die Petanque-Regeln, schreibt auf Facebook:

„Ich habe diese Gruppe eingerichtet, um Schiedsrichtern vor ihrer Prüfung zu helfen. Ich bin überrascht, wie beliebt die Seite wurde und wie viele und welche Fragen gestellt werden.

Heute habe ich festgestellt, dass die Seite über 2.500 Mitglieder hat. Eine Zahl, von der ich nie gedacht hätte, dass sie möglich wäre. Vielen Dank für alle eure Fragen, ich genieße diese Herausforderung und freue mich, beim Reglement für unseren Sport zu helfen.“

Weitere Infos: Petanque Rules – Ask the Umpire

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Vor der ersten Kugel: Die Vorbereitung 

Wer legt, wer schießt, wer spielt in der Mitte? Oft bleibt es dabei, dass nur die Positionen der Spieler aufgeteilt werden. Eine erfolgreiche Mannschaft kann sich aber viel, viel besser auf ein Spiel vorbereiten.

Je intensiver sich eine Mannschaft vor dem Spiel bespricht, desto schneller kehrt Ruhe ein. Wenn jeder weiß, was zu tun ist, nimmt die Hektik ab. Du wirst etwas entspannter, sobald jeder Spieler weiß, was von ihm erwartet wird,

  • Die Platzwahl

Vor der ersten Aufnahme ist zu entscheiden, wo man spielt und welche Mannschaft die Zielkugel legt. Es ist nützlich, einen Spieler zu bestimmen, der für die Auslosung zuständig ist, die meistens mit Münze oder Zielkugel entschieden wird.

Im Boulodrome gibt’s beim Terrain keine Auswahl, ein freies Gelände bietet schon mehr Auswahl. Die Mannschaft sollte festlegen, welches Terrain bevorzugt werden soll: Die einfach wirkenden Passagen oder ein Gelände mit Gefälle, Wurzeln und Steinen. 

  • Das Messgerät

„Artikel 26 – Messen der Punkte“ schreibt vor: „Die Messungen müssen mit geeigneten Messgeräten durchgeführt werden; jede Mannschaft muss im Besitz eines Messgerätes sein.“ Eine Equipe sollte deshalb vor dem Spiel festlegen, welcher Spieler für das Messen zuständig ist.

  • Der Punktezähler

Dieses Gerät ist nicht offiziell vorgeschrieben, aber sehr nützlich. Wie beim Maßband sollte der Spieler festgelegt werden, der mit dem Punktezähler den Spielstand aktualisiert.

  • Wer markiert den Wurfkreis?

Vor der Aufnahme gilt „Artikel 6 – Spielbeginn und Regeln zum Wurfkreis“. Dort steht: „In jedem Fall müssen die Wurfkreise vor dem Wurf der Zielkugel markiert werden“. Gleiches Vorgehen wie bei Maßband und Punktezähler.

  • Wer legt die Zielkugel vor?

Artikel 6 weiter: „Das Werfen der Zielkugel durch einen Spieler einer Mannschaft bedeutet nicht, dass dieser auch als Erster spielen muss.“ Eine Mannschaft kann also festlegen, wer die Zielkugel auswirft, und zwar in jeder Aufnahme. Soll auf die Wünsche des Legers eingegangen werden, oder auf die des Schießers? Alles Verhandlungssache, bringt aber Ruhe ins Spiel.

  • Soll jemand auf der optimalen Länge der Zielkugel stehen?

Es ist gängige Praxis, dass der Leger oder Schießer einen Mitspieler bittet, sich auf die gewünschte Position der Zielkugel zu stellen. Das vereinfacht die Eröffnung der Aufnahme, sollte aber abgesprochen und eingeübt werden.

  • Wer markiert die Sau?

Artikel 6 fordert auch: „Die Spieler müssen die Position der Zielkugel zu Beginn der Aufnahme und nach jeder Lageveränderung markieren.“ Wie sich eine Mannschaft einigt, siehe oben.

Diese Tipps klingen nicht spektakulär, klar. Aber alle zusammengenommen, bringen sie Ruhe in eine Mannschaft. Sie sorgen dafür, dass eine Equipe schneller ins Spiel findet. Man muss eben nur darüber reden.

 

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Petanque-Regeln: Go to the Boss

Mike Pegg, Präsident des Europaverbandes CEP, bei einem Hofgartenturnier in München

Wer bei Facebook nach Boule-Infos sucht, findet eine ganze Menge. Ein sehr nützliches Beispiel zur Regelkunde ist die öffentliche Gruppe „Petanque Rules – Ask the Umpire“, also „Fragen an den Schiedsrichter“, zu der sich über 2.400 Mitglieder (Stand 08/21) angemeldet haben.

Wer gerne Petanque oder Boule spielt, steht immer wieder vor offenen oder strittigen Fragen, welche Regel wie angewendet werden muss. Auf dem Platz erlebt man es auch oft, dass Spieler noch nicht das aktualisierte Reglement kennen, das seit 02/21 bei uns gültig ist.

Nachdem man sich kostenlos bei „Petanque Rules“ angemeldet hat, darf man Fragen stellen. Die meisten Themen werden werden nicht nur vom Moderator, sondern auch von anderen Teilnehmern beantwortet und kommentiert. Die Diskussion ist in englischer Sprache, für sprachliche Feinheiten kann man den automatischen Übersetzer von Facebook anklicken.

Moderator von „Petanque Rules“ ist der Engländer Mike Pegg, seit 2016 Präsident der CEP (Confederation Europeenne de Petanque) mit Sitz in Luxemburg. Als Zusammenschluss der nationalen europäischen Pétanque-Verbände soll die CEP den Petanque-Sport in Europa unterstützen und bekannter machen. Dazu richtet der Verband mehrere Wettbewerbe wie Europameisterschaften und den Eurocup aus.

 

Mehr über die CEP

Der Jahresbericht 2021 der CEP weist für das Jahr 2020 fast 8.626 Vereine und 376.833 Mitglieder aus. Das ist weniger als 2017, denn damals hatte der Verband noch 8.932 Vereine und 390.068 Mitglieder.

Gegliedert nach den Altersgruppen nahm die Zahl der Junioren und Espoirs, aber auch der Erwachsenen bis 54 Jahre deutlich ab. Dadurch wurde der Anteil der Altersgruppe 55+ deutlich höher. Diese Spieler machten 2020 rund 59 % aller Boule-Spieler aus, nachdem ihr Anteil 2017 noch bei 51 % gelegen hatte. Im Jahr 2020 lag der Frauenanteil aller Mitglieder bei 20,8 %.

Zu beachten ist, dass in diesen Zahlen nur Boule-Spieler berücksichtigt sind, die Mitglied in einem organisierten Verein sind. Hinzu kommt die schwer zu schätzende Anzahl aller Menschen, die nur gelegentlich Boule spielen und keinem Verein angehören.

 

Weitere Infos: 

https://www.facebook.com/groups/128791213885003

https://www.facebook.com/EuropeanPetanque

https://www.cep-petanque.com

 

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