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Petanca

Petanca, Pelota, Petanque – Wie jetzt?

„Was spielt ihr da?“ Diese Frage sind wir beim Petanque gewohnt. Neu war kürzlich: „Petanque, ist das nicht ein ganz anderes Spiel?“ 

„Petanca“ war vielleicht nicht gemeint, denn das Wort klingt ähnlich wie „Petanque“. Der Begriff „Petanca“ ist okzitanisch, eine romanische Sprache aus Südfrankreich, Katalonien und den Alpen im italienischen Piemont. Petanca wird dort mit einer ähnlichen Leidenschaft gespielt, wie man in Südfrankreich zum Petanque geht.

Vielleicht war auch Pelota gemeint, ein Ballspiel aus dem Baskenland für zwei Teams aus einem oder zwei Spielern. Genau, Spieler, denn Frauen werden beim Pelota nur als Zuschauerinnen gesehen. Ein Sport noch fest in Männerhand, so wie es Petanque auch sehr lange war.

Pelota ist dem Squash sehr ähnlich: Ein Ball wird abwechselnd gegen eine Mauer, den Fronton, geschleudert, bis eine Mannschaft den Ball nicht mehr zurückspielen kann. Das ergibt einen Punkt für die gegnerische Mannschaft, und das Spiel endet, sobald eine Seite elf Punkte erreicht.

  • Gespielt wird der Ball mit der bloßen Hand, einem Schläger oder einem Spitzkorb zum Fangen und Schleudern
  • Die Holzschläger werden als Pala oder Paleta bezeichnet
  • Der Spielball wiegt um die 100 g und besteht aus Leder oder Gummi, einem Holzkern und mehreren Lagen Stoff oder Latex
  • Das Spielfeld vor dem Frontón ist zwischen 35 und 60 Meter lang und bis zu 15 Meter breit
  • Schriftliche Regeln gibt’s seit dem 19. Jahrhundert.

Zur Olympiade 1900 in Paris war Pelota sogar eine olympische Sportart, allerdings nur ein einziges Mal. Damit schaffte es Pelota weiter als Petanque, das zu Olympia 2024 in Paris nicht zugelassen wurde.

Weitere Facts

  • In Nordspanien wird Pelota auch professionell gespielt und die Spiele im TV ausgestrahlt
  • In den USA ist Jai Alai verbreitet, eine Variante des Pelota. Das Wort ist baskisch und bedeutet „Fröhliches Spiel“
  • Mit Pelota, Jai Alai und Squash ist auch Frontenis verwandt, das mit Schlägern auf Pelota-Frontones gespielt wird.

 

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Boule spielen Petanca

Was spielt ihr hier?

Bei den französischen Kugelspielen versuchen zwei Mannschaften, ihre Kugeln so nahe wie möglich an eine Zielkugel zu werfen. Dabei gibt es mehrere regionale Unterschiede.

Beim Boule Lyonaise haben die Teams einen bis vier Spieler. Das Spielfeld misst 3 x 27,5 m und ist mit Banden und Linien unterteilt. Das Spiel wird bis 13 Punkte oder über einen Zeitraum von 1,5 oder 2 Stunden ausgetragen. 

Das Jeu Provencal wird mit drei Schritten Anlauf gespielt. Das Spielfeld misst 18 x 24 m, das ist etwa doppelt so groß wie beim Pétanque. Der Spieler muss vor seinem Wurf ansagen, ob er schießen oder legen möchte.

Im südfranzösischen La Ciotat schaffte der Boulespieler Jules Le Noir Anfang des 20. Jahrhunders nicht mehr die Anlaufschritte des Jeu Provençal. Ein Freund erfand für ihn ein Spiel mit weniger Entfernung und ohne Anlauf. Er nannte es auf Provencalisch ped tanco“, das bedeutet „Geschlossene Füße“ – und voila, der Siegeszug des Petanque begann. 

Daher ist es falsch, das beliebteste der französischen Kugelspiele als Boule zu bezeichnen, was nur die Vokabel für „Kugel“ ist. Vermutlich haben deutsche Frankreich-Touristen während der 70er Jahre das Wort so aufgeschnappt und bei uns verbreitet. Gemeint was aber Petanque.

 

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Boule-Plätze Mallorca Petanca Reise

Petanca auf Mallorca

Die Playa de Palma – auch für Boule-Spieler geht hier etwas

Der deutsche Mallorca-Tourismus hat schon lange einen hohen Grad der Perfektion erreicht. Auch beim Boule oder Petanque, was auf den Balearen als „Petanca“ bezeichnet wird.

Am Balneario 9 der Playa de Palma liegt dieser Park mit Boule-Platz

Eine Fläche zum Spielen zu finden, dürfte auf Mallorca nicht sehr schwierig sein. Aber wir hatten besonderes Glück: Direkt neben unserem Hotel gab es einen Park mit drei Boule-Bahnen. (Höhe Balneario 9, neben dem Grupotel Acapulco Playa.) Die Bahnen waren so sandig wie der Strand, die Kugeln liefen überhaupt nicht. Aber an sowas gewöhnt man sich.

In dem kleinen Park lernten wir auch eine Gruppe der evangelischen Kirche der Balearen kennen, die hier mittwochs regelmäßig spielen.

So verbrachten wir eine Woche mit Boule an der Playa, sehr weiter sind wir nicht gekommen. Dabei wussten wir von Google, dass es auf Mallorca in fast jedem Ort einen Boule-Club gibt. Die meisten tragen das Wort „Petanca“ im Namen, wie unser Petanque auf Spanisch heißt.

Über 60 Bahnen hat die Petanca-Anlage des Verbandes der Balearen

Flutlicht und eine Tribüne – mehr geht wohl nicht

Im Nordosten von Palma de Mallorca gibt es auch eine städtische Boule-Anlage mit über 60 Bahnen. Wir waren aber nicht dort, da uns die Ortsangabe nicht wirklich gefallen hat: Neben einem sozialen Brennpunkt gelegen, wo Messerstechereien alltäglich sind, an einem Autobahndreieck und neben einem Fußballstadion, das gerade abgerissen wird.

Weitere Infos: http://fedbalearpetanca.es
http://www.kirche-balearen.net/

 

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