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Szene München

Wer gestaltet das Spiel?

Der Leger wird vielfach unterschätzt. Denn er tut ja nix Aufregendes, denn wie der Name schon sagt, er legt nur. Das ist lange nicht so spektakulär wie ein Carreau sur place oder ein Schuss für 5.

Dabei ist es der Leger, der das Spiel gestaltet. Aber unterschiedlich effektiv:

  • Ein schlechter Leger spielt an die Sau
  • Ein guter Leger spielt für den Punkt
  • Ein richtig guter Leger spielt auf Bild

Das „Bild“ bedeutet eine Anordnung der eigenen Kugeln, die mehrere Optionen für Angriff oder Verteidigung bietet:

  • Eine Kugel vor der Sau bildet ein Hindernis für den Gegner. Die eigene Mannschaft kann diese Kugel zur Sau schieben
  • Eine Kugel an der Sau bringt den Punkt, sie macht dem Gegner Druck
  • Eine Kugel hinter der Sau bringt Punkte, wenn die Sau bewegt wird und die meisten anderen Kugeln vor der Sau liegen

Wie ein Leger so richtig giftig spielt, beschreiben die Aufgaben zum Petanque Leistungsabzeichen (PLA):

  • Die Gegnerkugel kontern
  • Eine eigene Kugel zur Sau schieben
  • Ein Kugelhindernis überwinden

Wenn dieser Leger auch noch per Flachschuss so einen richtigen Flächenschaden anrichten kann, ist er die ideale Ergänzung zum ästhetischen Eisenschießer, der großen Wert auf seinen eleganten Bogen legt.

Der Leger ist auch nicht das Opfer des Schießers. Wenn eine Kugel geschossen wird, bedeutet das doch, dass sie den Punkt hatte oder zumindest gefährlich war. Sie war also gut gelegt, der Schuss ist wie ein Lob zu verstehen.

Zu den größten Herausforderungen eines Legers gehört das Duell mit dem gegnerischen Schießer. Eine Kugel wird gelegt und geschossen. Die nächste wird an die gleiche Stelle gelegt – und ebenfalls geschossen.

Das Duell kann sich über mehrere Aufnahmen hinweg ziehen. Irgendwann ist der Punkt erreicht, dass die Konzentration den Schießer verlässt – er trifft nicht mehr, der Leger hat das Duell gewonnen – und das mit hoher Wahrscheinlichkeit.

Es verwundert also, dass dem Leger so wenig Ruhm zukommt. Deshalb die Anregung, auch mal den besten Spieler eines Teams „vorne“ spielen zu lassen.

 

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Boule-Kugeln

Finde das optimale Gewicht deiner Boule-Kugel

Nach den offiziellen Petanque-Regeln darf eine Turnierkugel zwischen 650 g und 800 g wiegen. In der Praxis dominieren jedoch Boule-Kugeln mit einem Gewicht um 700 g.

Reine Leger bevorzugen schwere Kugeln, so um die 730 g. Durch ihr Gewicht haben diese Kugeln einen stabilen Lauf, für Effekt-Würfe und effektives Schießen sind sie jedoch zu schwer.

Für Schießer empfehlen sich Kugeln um 680 g. Da man mit einer Schießer-Kugel auch legen kann, ist dieses Gewicht universell verwendbar. Auf Turnieren oder bei Top-Spielern findet man fast nur Kugeln mit 680 oder 690 g Gewicht, Boule-Kugeln mit 700 g und mehr sind eher die Ausnahme.

Das Gewicht ist aber nur ein Parameter der optimalen Kugel. Hinzu kommen Stahlqualität, Härte, Verarbeitung oder die Riffelung. Am wichtigsten jedoch ist der Umfang einer Kugel, die genau in die Hand des Spielers passen muss.

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Boule spielen Taktik

Angriff und Verteidigung

Im Petanque haben wir zwei Positionen: Den Leger und den Schießer. Im Triplette kommt noch der Milieu dazu, der universell aushilft. Der Angriff jedenfalls liegt beim Leger, der die erste Kugel wirft. Der Job des Schießers ist es, eine gute Kugel des Legers zu verteidigen, indem er die bessere Kugel der Gegenseite wegballert. 

Aber wie setzt man mit der ersten Kugel die andere Mannschaft unter Druck

  • Vor die Sau (Zielkugel) legen, um der anderen Mannschaft den Weg zu blockieren, auf Französisch ein „Avant“
  • Direkt an die Sau legen, um den gegenerischen Schießer zu provozieren, vielleicht trifft er einmal oder zweimal nicht und ist dadurch entwaffnet, auf Französisch ein „Biberon“
  • Oder 30 bis 40 cm links oder rechts neben die Sau legen. Diese Kugel wird in Frankreich ein „Bastard“ genannt, denn sie mobilisiert den gegnerischen Schießer nicht, kann aber einen Punkt bringen. 

 

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Boule-Kugeln

Was bedeutet die „Härte“ einer Boule-Kugel?

Turnierkugeln müssen mehrere Eigenschaften besitzen, die von den nationalen Verbänden festgelegt wurden. Dazu zählen der Durchmesser (70,5 bis 80 mm), das Gewicht (650 bis 800 g) sowie die vom Hersteller angegebene Härte.

Die Härte einer Kugel wird in Rockwell „HRC“ oder in kg/mm². Je höher die Zahl, desto härter die Kugel. Je härter die Kugel, desto robuster. Je weicher eine Kugel ist, umso geringer der Abprall beim Schießen einer anderen Kugel, auch Rebound-Effekt genannt.

Die meisten Schießer wählen weiche Kugeln mit Härte 110 bis 120, während Leger lieber mit Härten 130 bis 140 spielen. Bei häufigem Gebrauch sind weiche Kugeln aber anfälliger für Dellen und Kratzer. Harte Kugeln hingegen gelten als unverwüstlich und kosten auch etwas weniger als Schießer-Kugeln. 

 

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