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Boule spielen Taktik

Vom Leger zum „Bad-Ass“

Oft wird der schwächste Spieler zum Legen verdonnert – das „Wichtige“ erledigen der Schießer und Milieu. Es geht aber auch anders: Der Pointeur oder Leger kann zum Bad-Ass seiner Mannschaft werden, der die Aufnahme an sich reißt.

Ein besonderes Beispiel liefert die Petanque-Legende Philippe Quintais, jetzt ein Allrounder, in seinen besten Jahren aber als Leger gefürchtet.

Quintais setzt alle Techniken des Legens perfekt ein: Rollen, Portée, blockieren – und das auf jedem Boden. Besonders fies: Er legt bewusst so, dass der Gegner zum Schuss gezwungen wird – oft mit hohem Risiko.

Dein Aufstieg zum Match-Winner

Ein Bad-Ass legt nicht an die Zielkugel, sondern dorthin, wo er seiner Mannschaft den Punkt bringt

Aber auch dahin, wo der Tireur nicht gerne hinschießt: Hinter eine eigene Kugel, leicht versenkt oder mit unangenehmem Winkel

Gerne provoziert der Bad-Ass einen riskanten Schuss des Gegners, indem er blockierend legt, Wege zustellt oder verstopft

Technisches Repertoire

  • Flach und sanft rollen. Sieht einfach aus, ist aber effektiv auf hartem Boden und bei kurzen Distanzen
  • Hohes Portée. Die Kugel wird mit einer hohen Flugbahn geworfen und landet punktgenau, ohne viel zu rollen – ideal bei unebenem, weichem Boden
  • Mit der Zielkugel arbeiten. Ein Bad-Ass bewegt auch die Zielkugel, wenn’s nötig ist. Anders als beim „Sau-Schuss“ bleibt seine Kugel dabei im Spiel
  • Konter-Kugeln setzen. Taktisch starke Kugeln, die eine gegnerische Kugel blockieren oder sanft verschieben – ohne selbst einen Schuss zu riskieren
  • Schuss-Linien versperren. Eine eigene Kugel als Blockade vor die Punktkugel legen – bringt gegnerische Tireure ins Grübeln oder zum Fehler

Finessen für den echten Bad-Ass

  • Effet-Kugeln. Leicht mit Seitwärts-Rotation gespielte Kugeln verändern ihre Richtung nach dem Aufprall – ideal, um enge Winkel zu meistern oder Kugeln zu umspielen
  • Biberon – Kleben. Direkt neben die gegnerische Punkt-Kugel legen, damit der eigene Tireur mit einem Carreau zwei Punkte gewinnt – oder wenigstens den Punkt holt
  • Tempo machen – oder bremsen. Der Leger kann mit schnellem Spiel den Rhythmus einer Aufnahme diktieren oder mit gezieltem Warten den Gegner aus dem Tritt bringen

Wozu schießen?

Ein Bad-Ass Leger holt Punkte, blockiert Wege, provoziert Fehler und entscheidet Spiele – und das ganz ohne Schießen. Kurz: Der Bad-Ass Leger ist der Typ, den du beim 12:12 dabei haben willst!

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Anfänger Boule spielen Boule-Regeln Lifestyle

Spielst du Boule oder Petanque? 

Wann immer du auf den Platz gehst, stellst du die Unterschiede zwischen Boule und Petanque fest.

Die Kugeln

  • Boule-Anfänger greifen meist zu günstigen, blitzenden Freizeit-Kugeln. Sie sind für den Einstieg gedacht, aber unpräzise zu spielen
  • Petanque-Spielende müssen im Turnier genormte Wettkampf-Kugeln einsetzen: Aus Stahl, exakt ausbalanciert und im Durchmesser und Gewicht genau passend. Ihr Preis entspricht der Qualität

Die Regeln

  • Beim Boule in Park oder Garten wird gern ein Auge zugedrückt: Fuß auf der Linie? Egal. Zwei Zentimeter Unterschied? Passt schon. Dass es ein offizielles Petanque-Reglement gibt, echt?
  • Im Pétanque zählt jedes Detail: Distanzen, ungültige Kugeln, Messung mit Maßband oder Tirette. Der offizielle Regel-Katalog ist bekannt, aber alle 35 Artikel

Spaß oder Strategie

  • Boule-Spielende wollen Spaß: Sich bewegen, plaudern, vielleicht etwas trinken – die Lebensfreude steht im Vordergrund
  • Im sportlichen Pétanque geht es um Taktik: Gegner blockieren, Kugeln rausschießen, Positionen berechnen – jede Kugel ist wie ein Zug im Schach

Das Spielfeld

  • Im Boule spielt man auf die Distanz, wo die Zielkugel gerade liegt. 6 bis 10 m? Nie gehört!
  • Beim Petanque hält man sich ans offizielle Reglement: Carree oder Terrain Libre. Die Entfernungen zu Hindernissen, anderen Wurfkreisen oder der Kopflinie werden eingehalten.

Die Lautstärke

  • Beim Boule geht’s entspannt und fröhlich zu. Man jubelt, klatscht, gibt gut gelaunte Kommentare
  • Im Pétanque-Wettkampf herrscht Spannung: Stille beim Wurf, volle Konzentration – und Respekt vor dem Spiel

Die Mannschaft

  • Beim Boule spielt jeder alles, die Reihenfolge ist egal
  • Petanque hat die Positionen Leger (Pointeur), Schießer (Tireur) und Mittel-Spieler (Milieu). Sie werden vor dem Spiel vergeben und eingehalten

Hinten oder vorn

  • Boule-Anfänger stehen neben und hinter dem Wurfkreis, unterhalten sich angeregt und reden auch Spielende im Kreis an
  • Beim Petanque stehen die Spielenden vorne auf Höhe der Zielkugel, dort können sie ungestört über das Spiel diskutieren

Ungültige Zielkugel

  • Wenn Boule-Anfänger die Zielkugel zu lang oder kurz (6 bis 10 m) anwerfen, kickt sie irgendein Spielender in eine gültige Position.  
  • Im Petanque übergibt die Mannschaft, die die Zielkugel falsch ausgeworfen hat, diese an den Gegner, der sie an eine gültige Position legt

Beim Messen

  • Wird beim Boule gemessen, rennen alle ins Spielfeld, möglichst nahe zur Zielkugel, um das Ergebnis mitzukriegen
  • Beim Petanque hält man Abstand zur Messung, nach dem offiziellen Reglement sogar 2 m zum messenden Schiri

Etikette

  • Wenn der Boule-Gegner eine Aktion vergeigt, bedankt man sich amüsiert, wortreich und mit Jubel für den Punkt
  • Petanque-Spielende zeigen sich unbeeindruckt, wenn ihnen der Gegner einen Punkt beschert.

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