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Boule-Kugeln

Der Geheimcode von MS Petanque

Eine Turnierkugel muss vier Gravuren aufweisen, damit sie zum Wettkampf zugelassen wird:

  • Name oder Logo des Herstellers
  • Kugelmodell
  • Gewicht in Gramm
  • Seriennummer

Nehmen wir diese Match IT von Obut, eine Schießerkugel aus Edelstahl. Die Gravuren sind ganz eindeutig, v.l.: Kugelmodell, Logo des Herstellers und das Gewicht in Gramm. Nicht abgebildet ist die Seriennummer dieser Boule-Kugel.

Etwas komplizierter sind die Kugeln von MS Petanque beschriftet. Diese Marke verkauft sich nicht so oft wie Obut, hat aber sehr zufriedene und treue Kunden. Sehen wir uns einmal diese MS Inox an, eine Allround-Kugel aus Edelstahl.

In der Gravur ganz links ist das Gewicht in Gramm angegeben, in diesem Fall 690 Gramm. Rechts daneben steht eine Ziffer, die den Durchmesser über 70 mm angibt. Die „3“ bedeutet demnach, dass diese Kugel einen Durchmesser von 73 mm aufweist. Das ist eine Angabe, die nicht vorgeschrieben, aber nützlich ist.

In der Mitte steht das Logo von MS Petanque mit dem langen Unterstrich des „S“. Rechts davon eine Kombination und dem Buchstaben „A“ oder „B“. Die Zahl gibt das Herstellungsjahr an. Der Code „17B“ bedeutet demnach, dass die Kugel 2017 produziert wurde.

Ganz rechts ist eine Seriennummer zu finden, mit der die Kugel von anderen Kugeln des gleichen Modells unterschieden werden kann. Die Farbreste in der Gravur stammt vom roten Nagellack, mit dem die Kugel leichter unterschieden werden sollte.

 

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Vom Erfinder der Stahlkugel

Die „Double X“ von Jean Blanc, eine ganz alte Boule-Kugel

Für den Vorsitzenden eines Petanque-Clubs gehört es sich, mit besonderen Boule-Kugeln zu spielen. So kam der Präsi eines Petanque-Vereins aus München kürzlich mit zwei Oldtimer-Kugeln auf den Platz: Im Internet ersteigert, zu einem günstigen Preis. 

Der Spieler kriegte aber nur zwei Kugeln und keinen Dreiersatz, so wie heute üblich. Das klingt plausibel, wenn man weiß, dass Petanque bis 1966 nur als Triplette gespielt wurde. Bis dahin ging man also mit nur zwei Kugeln zum Boule-Platz.

Die beiden Boule-Kugeln sind mit „XJBX“ graviert. Sofort gingen bei mir alle Alarmglocken los! Das waren Kugeln von Jean Blanc, dem Erfinder der Boule-Kugel aus Stahl. Bis in die 1960er Jahre hatte seine Firma „JB“ zusammen mit Boule Bleue aus Marseille  den Markt der Boule-Kugeln beherrscht.

Der Abstieg begann, als 1955 Obut gegründet wurde, der heutige Weltmarktführer bei den Boule-Kugeln. Obut entstand im gleichen Ort an der Loire wie die Marken JB sowie LT und ELTE von Louis Tarchier. 1993 übernahm Obut dann auch JB, LT wurde bereits 1984 gekauft.

Die „Double X“, wie diese Boule-Kugel von Jean Blanc genannt wurde, war eine harte Inox-Kugel mit einer Stahlhärte von 140. Heute dürfte die MS Inox in etwa die gleiche Charakteristik aufweisen wie die „Double X“.

Weitere Infos: Die ganz alten Boule-Kugeln

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