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Boule spielen Boule-Regeln

Nicht ganz formvollendet

Damit sich niemand angesprochen fühlt: Ein Boulodrome ohne Spieler

Immer wieder diese Unsitten! Einige Sünden haben sich eingeschlichen, einfach so. Sie sind fast schon Tradition, aber regelwidrig oder nervtötend.

 

Am Abwurfkreis

  • Mit Bierflasche oder Zigarette im Abwurfkreis stehen
  • Vom Abwurfkreis den Punkt fordern, obwohl man das nicht eindeutig erkennt
  • Lebhafte Unterhaltungen hinter und neben dem Kreis, obwohl ein Spieler sich dort konzentrieren muss
  • Den Spieler im Wurfkreis ansprechen, ihm Ratschläge geben oder in seiner Konzentration ablenken
  • Dem Spieler im Wurfkreis direkt in die Augen sehen
  • Vom Kreis aus fragen, wer den Punkt hat, wie es steht, oder wie viele Kugeln noch kommen. Dann geh doch nach vorne zur Sau, dort siehst du es selbst!
  • Den Abwurfkreis ständig übertreten.

 

Während des Spiels

  • Sandalen und offene Schuhe im Sommer
  • Bei einem ungültigen Sauwurf die Sau ohne Übergabe an die andere Mannschaft einfach weiterkicken
  • Minutenlang telefonieren
  • Zwischen Sau und Kreis stehen, solange der Gegner spielt.
  • Zu nahe an der Sau stehen, obwohl die eigene Mannschaft nicht spielt
  • Eine Kugel rausnehmen mit den Worten “Die ist klar!“ Das kann den Punkt kosten, denn nur der Gewinner der Aufnahme vergibt die Punkte
  • Am Ende der Aufnahme die Kugeln eines anderen Spielers aufheben oder wegkicken, wenn er sich gerade danach bückt
  • Zu lange Pausen für Getränke und Toiletten oder einen Gang zum Auto
  • Das Spiel verlassen, ohne sich abzumelden

 

Mitspieler und Gegner

  • Ganz lässig an der Sau stehen und dem Mitspieler mit wippendem Fuß den Zielpunkt markieren
  • Ein spöttisches „Dankeschön“ oder „Mein Beileid“, wenn die andere Mannschaft einen Wurf vergeigt
  • Würfe des Mitspielers mit „Zu lang“ oder „Zu weit links“ kommentieren. Als ob der das nicht selbst mitkriegt
  • Ohne Absprache mit dem Team legen oder schießen. Boule ist ein Mannschaftssport!
  • Einem Spieler der anderen Mannschaft zuraunen: „Heute spielst du aber schlecht!“, obwohl an seinem Spiel nichts auszusetzen ist
  • Der anderen Mannschaft falsche Tipps geben: „Ihr solltet schießen“, obwohl Legen sinnvoller ist
  • Auf eine Kugel der anderen Mannschaft deuten, dazu „Schieß die!“
  • Spieler aus einer anderen Partie um sein Maßband bitten. Auch die wollen konzentriert spielen
  • „Meine Kugel hat den Punkt gemacht.“ Aber hallo, deine Mannschaft hat den Punkt gemacht, nicht du!
  • Freudensprünge und Jubelgeheul nach einem Sieg oder Fanny – davon hat keiner was.

Einiges davon kommt dir bekannt vor? Natürlich würdest du so etwas nie selbst tun. Niemals! Wirklich niemals?

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Boule-Regeln

Praktisch, vielseitig, immer dabei: Das Boule-Tuch

Der Boule-Lappen – fast so wichtig wie die Kugeln und das Maßband

Mein Boule-Tuch, was soll daran interessant sein? Das hat man dabei, fertig. Über meinen Lappen denke ich doch nicht nach. Alles richtig, lies aber trotzdem weiter.

Boule-Spielende brauchen auf dem Platz drei Dinge:

  • Kugeln
  • Maßband
  • Boule-Tuch

Auf einen Punktezähler oder Kugelmagnet kannst du verzichten, aber soo ganz unwichtig ist ein Boule-Tuch nicht. Sogar die offiziellen Petanque-Regeln verlangen indirekt die Verwendung eines Tuches:

„Artikel 16 ● Das Werfen der Kugeln

(…) Bevor ein Spieler spielt, muss er seine Kugel von allen ihr anhaftenden Fremdkörpern und Schmutzspuren reinigen, andernfalls treten die in Artikel 35 vorgesehenen Maßnahmen in Kraft.“

Mit anderen Worten: Wenn du mit einer dreckigen Kugel spielst, droht dir eine Gelbe Karte!

Im gleichen „Artikel 16 ● Das Werfen der Kugeln“ hieß es bis zum Februar 2021: „Es ist verboten, die Kugeln oder die Zielkugel anzufeuchten.“ Im aktualisierten Reglement ist dieser Satz gestrichen, du darfst jetzt deine Kugeln folgenlos anfeuchten, am besten mit Hilfe eines Lappens. 

Aber saubere Kugeln sind nicht alles, wozu du ein Boule-Tuch brauchst. Du solltest eines haben, wenn

  • im Sommer deine Handflächen schwitzen
  • deine Kugeln im Winter sehr kalt werden
  • du dich irgendwo hinsetzen möchtest
  • du etwas verschüttet hast
  • du deinem Spielpartner einen Wurfpunkt anzeigen willst

Dein Boule-Tuch kann so groß wie ein Brillenputztuch oder ein Badelaken sein, auch das Material kannst du wählen:

  • Ein Tuch aus Baumwolle nimmt sehr viel Wasser auf. Durch eine Waffelstruktur wird die Oberfläche  noch größer und die Saugkapazität weiter erhöht
  • Ein Ledertuch ist auch sehr saugfähig. Allerdings ist Leder relativ teuer und kann mit der Zeit hart werden. Vielleicht sieht man deshalb nur selten ein Fensterleder auf dem Boule-Platz
  • Lappen aus Mikrofaser gibt es als Flor- (veloursartig) oder Schlingenware. Durch die Beigabe von PVA (Polyvinylalkohol) wird das Tuch sehr saugfähig. Im trockenen Zustand ist es relativ hart, wird durch Feuchtigkeit aber weich und griffig. Andere Mikrofasertücher sind mit PUR (Polyurethan) beschichtet und haben dadurch eine glatte Oberfläche.
Auch die rostfreien Knox-Boule-Kugeln aus Edelstahl sollten gereinigt werden

Wenn du deine Boule-Kugeln pflegen möchtest:

  • Ein Reinigungsschwamm besteht aus einer weichen Seite für leichten und einer angerauten Seite zum Entfernen von hartnäckigem Schmutz
  • Topfreiniger aus Kupfer sind weicher als Stahl. Du kannst damit deine Boule-Kugeln reinigen, ohne sie zu zerkratzen
  • Topfkratzer aus Edelstahl eignen sich nur zum Reinigen unempfindlicher Oberflächen, durch die raue Oberfläche entfernen sie aber auch sehr hartnäckige Verschmutzungen.

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Boule-Regeln

Regelkunde: Kleiner Fehler, große Wirkung

Das sieht man jeden Tag: Eine Mannschaft wirft die Zielkugel, die Sau. Manchmal landet sie zu lang oder zu kurz, vielleicht auch zu nah an einem Hindernis. Also wird die Lage der Sau korrigiert: Ein kurzer Kick, oder eine/r wirft sie ein Stück weiter.

Finde den Fehler!

Schauen wir uns einmal „Artikel 6 – Spielbeginn“ der aktuellen Petanque-Regeln an.

„Die Mannschaft, die das Recht hat, die Zielkugel zu werfen, hat nur einen Versuch, die Zielkugel gültig zu platzieren. Ist dieser Versuch nicht gültig, wird die Zielkugel dem Gegner ausgehändigt, der sie auf eine gültige Position der zugewiesenen Bahn legen muss.“

Verstanden? Ihr müsst die Sau der anderen Mannschaft aushändigen, in die Hand geben! Und ein Spieler der anderen Mannschaft muss die Sau an eine gültige Stelle legen, aber nicht werfen oder kicken!

Doch jetzt kommt’s

„Ist die Zielkugel durch das gegnerische Team nicht gültig platziert, zieht sich der Spieler, der die Zielkugel platziert hat, eine Maßnahme nach Artikel 35 zu.“

Was bedeutet das? Im „Artikel 35 – Spielsanktionen“ drohen 

  • Verwarnung des schuldigen Spielers durch eine „Gelbe Karte“
  • Annullierung der gespielten oder zu spielenden Kugel durch die „Orange Karte“
  • Ausschluss des schuldigen Spielers durch die „Rote Karte“
  • Disqualifikation der schuldigen Mannschaft
  • Disqualifikation beider Mannschaften im Falle heimlicher Absprache

Ganz schön heftig, was so ein kleiner Regelverstoß mit der Sau nach sich ziehen kann.

Der Hintergrund: Am 10. Februar 2021 hat das Präsidium des Deutschen Petanque Verbandes ein aktualisiertes Reglement genehmigt. Es enthält auch andere Neuerungen wie

  • Markieren der Zielkugel (Artikel 6)
  • Die Zielkugel ist 50 cm von einem Hindernis gültig (Artikel 7)
  • Verbot von Probewürfen während des Spiels (Artikel 18)

Kleine Anregung: Sieh dir das neue Reglement auf der Homepage des DPV an. Vielleicht findest du noch mehr Überraschungen.

Weitere Infos: https://deutscher-petanque-verband.de/wp-content/uploads/2021/03/Reglement_2021_0321.pdf

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Boule-Regeln Deutscher Petanque-Verband

Neue Petanque-Regeln in Sicht

Der Petanque-Weltverband FIPJP hat mit Wirkung zum 1. Januar 2021 mehrere der offiziellen Petanque-Regeln überarbeitet. Einige der Neuerungen:

  • Im Artikel 6 wird der Mindestabstand zwischen zwei Wurf­krei­sen nun von 2 auf 1,5 m reduziert.
  • Wird eine Zielkugel nach Artikel 7 ausgeworfen, darf sie nun höchstens 50 cm von der Kopflinie der Bahn liegen, vorher 1 m.
  • In Artikel 16 der offiziellen Petanque-Regeln wurde der Absatz gestrichen: „Es ist verboten, die Kugeln oder die Zielkugel anzufeuchten.“
  • Artikel 18 verbietet nach wie vor, Kugeln im Spiel zur Probe zu werfen. Künftig gilt das Verbot auch außerhalb des Terrains, auf dem gerade gespielt wird.
  • Verspätet sich eine Mannschaft um mehr als 30 Minuten, wird sie nach Artikel 32 disqualifiziert. Bislang wurde noch 1 Stunde toleriert.
  • Auch für den Schusswettbewerb sind Regeländerungen in Vorbereitung

Da die Vorgaben des Weltverbandes auch für den Deutschen Petanque Verband verbindlich sind, muss der DPV nun sein Regelheft anpassen, neu drucken und verbreiten lassen und die Online-Module zur Schiedsrichter-Ausbildung aktualisieren.

Noch im ersten Quartal, so war von DPV-Präsident Michael Dörhöfer zu erfahren, sollte die Umstellung auf das neue Regelwerk abgeschlossen sein. Dabei begrüßt Dörhöfer die Neuerungen: „Die neuen Regeln tragen dazu bei, das Spiel schneller zu machen, den Platz besser auszunutzen und die Schiedsrichter zu entlasten.“

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Boule-Regeln

Boule im Spätherbst

Im Spätherbst wird Boule so lange gespielt, wie es möglich ist

Zu dieser Situation sagen die offiziellen Petanque-Regeln:

„Artikel 12 ● Verdeckte oder bewegte Zielkugel

Wenn die Zielkugel im Verlauf einer Aufnahme unvermutet durch ein Blatt oder ein Stück Papier verdeckt wird, sind diese Gegenstände zu entfernen.“

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Boule spielen Boule-Regeln

Wer legt vor?

Spiel, Revanche und danach Finale oder „La Belle“: So wird häufig und gerne gespielt. Doch wer legt in der Revanche vor, der Sieger oder der Verlierer aus der ersten Runde? Und wer im Finale? Das offizielle Reglement schreibt dazu vor:

Artikel 6 ● Spielbeginn

  • „Die Spieler ermitteln durch das Los, welche der beiden Mannschaften das Spielgelände aussuchen darf und als Erste die Zielkugel wirft.“

Eine Revanche ist in den offiziellen Regeln aber nicht vorgesehen, da sie für Turniere mit einmaliger Wertung entwickelt wurden. Dazu ein Petanque-Schiedsrichter aus München: „Zu diesem Thema gibt es keinen Artikel in den Regeln. In dem Fall sind die Spieler der Begegnung gemeinsam die Jury und können die Regeln für die Begegnung festlegen.“

Artikel 41 – Zusammensetzung und Entscheidungen der  Jury

  • (..) Die Jury besteht aus mindestens drei und höchstens fünf Mitgliedern. Die Entscheidungen der Jury, die in Anwendung dieses Artikels getroffen werden, sind unanfechtbar. Im Falle der Stimmengleichheit ist die Stimme des Vorsitzenden der Jury entscheidend.

 

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Boule spielen Boule-Regeln

Kugel im Nachbarfeld – Aufheben oder nicht?

Boule-Kugel im Nachbarfeld – was schreiben die Regeln jetzt vor?

Auf der Homepage des Deutschen Petanque-Verbandes gibt’s auch Nachhilfe zur Regelkunde. So ging es jüngst um Kugeln, die in ein benachbartes Spielfeld rollen. Dazu der DPV:

  • „Es hat sich eingebürgert, Kugeln, die auf das bespielte Nachbarfeld geraten, zu markieren und aufzuheben, um das Spiel neben der eigenen Bahn nicht unnötig aufzuhalten, zu stören.“

Hierzu folgende Auslegung:

  • „Kugeln und/oder Zielkugeln, welche im Lauf einer Aufnahme auf ein Nachbarfeld gelangen und dort in einer gültigen Position liegenbleiben, können im gegenseitigen Einvernehmen vorübergehend entfernt werden, nachdem sie markiert worden sind.
  • Die eigene Aufnahme ist nun zu unterbrechen, bis die Aufnahme im Nachbarfeld beendet ist. Dann werden Kugeln und/oder Zielkugel an ihren ursprünglichen Platz zurückgelegt und die Aufnahme beendet.“

Begründung:

  • „Das Reglement beschreibt eindeutig, dass unter normalen Umständen das linke und das rechte Nachbarfeld kein verbotenes Gelände sind, also „mitspielen“. Geraten im Laufe einer Aufnahme Zielkugel oder Kugel dorthin, bleiben sie gültig und die Aufnahme wird fortgesetzt. Es darf jedoch das dort stattfindende Spiel nicht behindert werden. Eine der beiden Aufnahmen ist daher zu unterbrechen, während die andere Aufnahme zu Ende gespielt wird.
  • Idealerweise wird die Aufnahme zuerst beendet, die auf ihrem Spielgelände stattfindet und danach die Aufnahme, welche auf das Nachbarfeld gelangt ist. Damit aber Kugeln oder Zielkugel der einen Aufnahme nicht die andere Aufnahme behindern (weil sie zum Beispiel im Weg liegen) sollen diese entfernt werden können, ohne dass sie dadurch ungültig werden, da dies ein Nachteil für das betroffene Team sein kann.“

Weitere Infos: https://deutscher-petanque-verband.de

 

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