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Boule spielen Boule-Regeln

Kugel im Nachbarfeld – Aufheben oder nicht?

Boule-Kugel im Nachbarfeld – was schreiben die Regeln jetzt vor?

Auf der Homepage des Deutschen Petanque-Verbandes gibt’s auch Nachhilfe zur Regelkunde. So ging es jüngst um Kugeln, die in ein benachbartes Spielfeld rollen. Dazu der DPV:

  • „Es hat sich eingebürgert, Kugeln, die auf das bespielte Nachbarfeld geraten, zu markieren und aufzuheben, um das Spiel neben der eigenen Bahn nicht unnötig aufzuhalten, zu stören.“

Hierzu folgende Auslegung:

  • „Kugeln und/oder Zielkugeln, welche im Lauf einer Aufnahme auf ein Nachbarfeld gelangen und dort in einer gültigen Position liegenbleiben, können im gegenseitigen Einvernehmen vorübergehend entfernt werden, nachdem sie markiert worden sind.
  • Die eigene Aufnahme ist nun zu unterbrechen, bis die Aufnahme im Nachbarfeld beendet ist. Dann werden Kugeln und/oder Zielkugel an ihren ursprünglichen Platz zurückgelegt und die Aufnahme beendet.“

Begründung:

  • „Das Reglement beschreibt eindeutig, dass unter normalen Umständen das linke und das rechte Nachbarfeld kein verbotenes Gelände sind, also „mitspielen“. Geraten im Laufe einer Aufnahme Zielkugel oder Kugel dorthin, bleiben sie gültig und die Aufnahme wird fortgesetzt. Es darf jedoch das dort stattfindende Spiel nicht behindert werden. Eine der beiden Aufnahmen ist daher zu unterbrechen, während die andere Aufnahme zu Ende gespielt wird.
  • Idealerweise wird die Aufnahme zuerst beendet, die auf ihrem Spielgelände stattfindet und danach die Aufnahme, welche auf das Nachbarfeld gelangt ist. Damit aber Kugeln oder Zielkugel der einen Aufnahme nicht die andere Aufnahme behindern (weil sie zum Beispiel im Weg liegen) sollen diese entfernt werden können, ohne dass sie dadurch ungültig werden, da dies ein Nachteil für das betroffene Team sein kann.“

Weitere Infos: https://deutscher-petanque-verband.de

 

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Boule spielen Mallorca Petanca

Mallorca: Boulodrome mit Haltestelle

Die Bar sa Petanca liegt an der Bushaltestelle Soller auf Mallorca

Angenommen, du bist Boule-Spieler und urlaubst auf Mallorca. Du hast deine Kugeln dabei – natürlich im Koffer transportiert, und niemals im Handgepäck! Bald stehst du mitten in Palma de Mallorca und möchtest gerne ein paar Kugeln legen. In der Stadt findest du Boule-Plätze am Museum El Baluard, in El Molinar oder die 63 Bahnen auf der Anlage des balearischen Petanca-Verbandes.

Aber wie wäre es, einmal in der Kleinstadt Soller zu spielen? Etwas außerhalb zwar, auf der nördlichen Seite der Sierra Tramuntana, dem Gebirge im Inselinneren von Mallorca. Also auf geht’s!

Von der Placa Espanya fährt der „Rote Blitz“, eine historische Eisenbahn nach Soller. Im Sommer ist die Bahn oft überbelegt, im Winter zur Wartung geschlossen. An der Placa Espanya findest du aber auch die Estacio Intermodal, ein unterirdischer Bahnhof für die Inselzüge, die Straßenbahn der Stadt Palma und die Überlandbusse. 

Der Bahnhof ist alleine schon eine Sensation: Im 1. UG verkehren die U-Bahn der Stadt Palma und die Inselzüge, während das 2. UG für die Überlandbusse geöffnet ist. Auch wer kein Spanisch spricht, findet sich mit den Hinweistafeln einigermaßen zurecht.

Von Soller kann man mit einer historischen Straßenbahn zum Port de Soller fahren

Die Fahrkarte von Palma nach Soller kaufst du beim Busfahrer. Im Dezember 2019 zahlten wir 2,90 Euro für die Einzelstrecke. Dafür gibt es 40 Minuten Busfahrt durch die Außenbezirke von Palma, vorbei am Gefängnis der Insel, Orangen-Plantagen und nach dem Aufstieg durch den Tunnel der Tramuntana.

Nach etwa 40 Minuten hält der Bus in Soller, und zwar genau vor der Bar sa Petanca. Auch ohne Petanca ist die Bar ein lebhafter Treffpunkt der Einheimischen. Als wir ankamen, lief im TV gerade das Spiel Real Mallorca gegen Sevilla, es endete leider nur 0:2, aber unter lautstarker Beteiligung der Gäste.

Das Boulodrome von Soller im Norden von Mallorca

Aber jetzt zum Boulodrome. Es gibt sechs begrenzte Bahnen, einige ganz ordentlich in Schuss, aber alle mit mit wundervollem Blick auf die Tramuntana. Fürs Spielen mussten wir keine Platzgebühr zahlen, aber Jaime, der Chef der Bar, freut sich, wenn man seine Tapas oder die Tagesgerichte probiert.

Wer weiter nach Port de Soller möchte, den Hafen, des Ortes, kommt mit dem Bus ab der Bar sa Petanca oder der historischen Straßenbahn hin. Von der Bar sind es etwa 10 Minuten zu Fuß zum Stadtkern mit der Haltestelle. 

Zum aktualisierten Bericht 

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Boule spielen Training

Effektiver trainieren mit 6 Kugeln

Nur viele, viele Würfe formen den guten Spieler. Warum also nicht mit sechs Kugeln zum Training? Hier einige Anregungen:

  • Dreier: 2 Spieler mit je 3 Kugeln treten gegen einen Spieler mit 6 Kugeln an. Ergibt 6 : 6 Kugeln, genau wie beim Doublette oder Triplette.
  • Supermelee: Markiere einen Kreis oder platziere einen Abwurfkreis in sieben bis neun Metern. Wirf drei Kugeln mitten in den Kreis, dann schieße sie mit den restlichen drei Kugeln. Jede Kugel im Kreis bringt einen Punkt, ebenso jeder Trefferschuss.
  • Solitaire: Ein Spiel gegen dich selbst. Mit einem Satz Kugeln spielst du vorsichtig und konservativ, mit dem anderen Satz gehst du auf Risiko. Lass dich überraschen, welcher Stil die meisten Punkte bringt.

Was du noch mit sechs Kugeln anfangen kannst, liest du hier

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Boule spielen Petanca

Was spielt ihr hier?

Bei den französischen Kugelspielen versuchen zwei Mannschaften, ihre Kugeln so nahe wie möglich an eine Zielkugel zu werfen. Dabei gibt es mehrere regionale Unterschiede.

Beim Boule Lyonaise haben die Teams einen bis vier Spieler. Das Spielfeld misst 3 x 27,5 m und ist mit Banden und Linien unterteilt. Das Spiel wird bis 13 Punkte oder über einen Zeitraum von 1,5 oder 2 Stunden ausgetragen. 

Das Jeu Provencal wird mit drei Schritten Anlauf gespielt. Das Spielfeld misst 18 x 24 m, das ist etwa doppelt so groß wie beim Pétanque. Der Spieler muss vor seinem Wurf ansagen, ob er schießen oder legen möchte.

Im südfranzösischen La Ciotat schaffte der Boulespieler Jules Le Noir Anfang des 20. Jahrhunders nicht mehr die Anlaufschritte des Jeu Provençal. Ein Freund erfand für ihn ein Spiel mit weniger Entfernung und ohne Anlauf. Er nannte es auf Provencalisch ped tanco“, das bedeutet „Geschlossene Füße“ – und voila, der Siegeszug des Petanque begann. 

Daher ist es falsch, das beliebteste der französischen Kugelspiele als Boule zu bezeichnen, was nur die Vokabel für „Kugel“ ist. Vermutlich haben deutsche Frankreich-Touristen während der 70er Jahre das Wort so aufgeschnappt und bei uns verbreitet. Gemeint was aber Petanque.

 

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Boule spielen

Leck mich am A..!

Was jeder Boule-Spieler fürchtet: Eine „Fanny“ steht für eine Niederlage mit 0 Punkten. Möglich ist auch eine „Technische Fanny“: Eine Equipe führt 12:0 und bricht so dramatisch ein, dass die andere Mannschaft mit 13:12 gewinnt.

Wie die Legende besagt, geht die Tradition der Fanny auf eine südfranzösische Kellnerin zurück, die einen Verlierer zwang, sie auf den nackten Hintern zu küssen. Allerdings sind die Geschichten und Vermutungen so unübersichtlich, dass gesicherte Aussagen nicht möglich sind.

Aber egal. Heute findet man auf Turnieren und bei Vereinen eine Karikatur der Fanny mit breitem Arsch und hoch gehobenem Rock, entweder als Gemälde oder Skulptur. Nach der liebevollen Aufforderung „Baiser la Fanny“ muss der unglückliche Verlierer dem Bild nun einen Kuss aufdrücken.

 

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Boule spielen Training

Boule zu dritt? Hier einige Anregungen

Die offiziellen Petanque-Regeln schreiben vor, dass zwei Mannschaften mit gleicher Stärke gegeneinander spielen. Doch wie behilft man sich, wenn nur drei Spieler anwesend sind, also eine/r zu wenig für eine Doublette und zu viel für ein Tete-a-Tete?

Natürlich können auch drei Spieler wie zwei spielen: Jede/r hat drei Kugeln, gespielt wird auf eine Sau. Das Ergebnis ist dann dreistellig, so wie 8:4:9.

Wo viele Kugeln zur Verfügung stehen, kann ein Spieler mit sechs Kugeln gegen zwei Spieler mit je drei Kugeln antreten. 6 gegen 6 Kugeln – also wie beim regelkonformen Doublette oder Trippelte

Oder vielleicht einmal so: Zwei Spieler tragen ein Tete-a-Tete mit je drei Kugeln aus, der dritte Spieler setzt für eine Aufnahme aus. Nach der Aufnahme spielt der Sieger gegen den dritten, der zuvor ausgesetzt hatte.

Oder so: Drei Spieler treten mit je drei Kugeln gegeneinander an. Der erste wirft aus, aber nicht nur ein Cochonnet, sondern zwei! Danach spielt jeder seine erste Kugel auf eines der beiden Cochonnets. Der Spieler mit der besten Kugel spielt danach seine zweite Kugel, danach der zweitbeste. Sind alle Kugeln gespielt, wird jede einzelne Zielkugel wie gewohnt ausgewertet, und einer oder zwei Spieler erhalten die Punkte.

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Boule spielen Taktik

Angriff und Verteidigung

Im Petanque haben wir zwei Positionen: Den Leger und den Schießer. Im Triplette kommt noch der Milieu dazu, der universell aushilft. Der Angriff jedenfalls liegt beim Leger, der die erste Kugel wirft. Der Job des Schießers ist es, eine gute Kugel des Legers zu verteidigen, indem er die bessere Kugel der Gegenseite wegballert. 

Aber wie setzt man mit der ersten Kugel die andere Mannschaft unter Druck

  • Vor die Sau (Zielkugel) legen, um der anderen Mannschaft den Weg zu blockieren, auf Französisch ein „Avant“
  • Direkt an die Sau legen, um den gegenerischen Schießer zu provozieren, vielleicht trifft er einmal oder zweimal nicht und ist dadurch entwaffnet, auf Französisch ein „Biberon“
  • Oder 30 bis 40 cm links oder rechts neben die Sau legen. Diese Kugel wird in Frankreich ein „Bastard“ genannt, denn sie mobilisiert den gegnerischen Schießer nicht, kann aber einen Punkt bringen. 

 

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